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Music Matters: Einblicke in den OST zu Atelier Ayesha

Aloha und guten Tag! Dies hier ist mein erster kleiner Artikel (von hoffentlich vielen weiteren) für die Seite. Da bereits am Samstag Atelier Ayesha bei uns erscheint, möchte ich als kleiner Appetitanreger über ein Thema reden, das mir besonders am Herzen liegt: die Musik des Spiels. Denn die Atelier-Soundtracks sind alle wirklich toll, und Ayesha ist da keine Ausnahme!

Hinweis: Der Einfachheit halber verwende ich die englischen Übersetzungen der Titel wie sie auf vgmdb.net zu finden sind.  Angaben wie (1-12) beziehen sich auf die Position des Stücks, also hier CD1, Track 12.

Elden Ring Rectangle
Das Cover des OST

Mit 94 Stücken drei CDs und einer Laufzeit von 200 Minuten kann der Soundtrack anderen großen Werken aktueller Spiele ganz gut mithalten. Mit dabei sind wieder die Meruru-Komponisten Kazuki Yanagawa und Daisuke Achiwa während Ken Nakagawa (v. A. Rorona und Totori) diesmal gar nicht vertreten ist. Neu dabei ist der in der Spieleszene recht unbekannte Yu Shimoda. Aber genug des Namedroppings, kommen wir zur Musik.

Zuerst fällt natürlich das Opening Hanashirube auf. Weil ich die Openings der Arland-Spiele alle so sehr mochte, war ich von Hanashirube zunächst etwas ernüchtert. Vollkommen unbegründet, wie ich nach mehrmaligem Hören festellte! Der Ersteindruck trügt nicht: das Stück ist unglaublich ruhig und seicht wie kaum ein anderes Lied. Aber das ist auch das Besondere daran, und durch sanfte Gitarrenrhythmen, beruhigende Percussion und die angenehme Haupt- und Hintergrundstimme Mutsumi Nomiyamas entsteht ein sehr liebenswertes Lied, das sich von den bisherigen Titelliedern durch den ungewöhnlichen Stil ein bisschen abhebt.

Auf dem Vermächtnis der Serie aufbauend gibt es natürlich wieder eine Reihe friedlich-fröhlicher Stücke, oft wieder mit den für GUST charakteristischen Flöten als Hauptstimme. Im Gegensatz zu den Gute-Laune-Stücken der Arland-Trilogie klingen die aber meist etwas ruhiger. Sehr schöne Beispiele dafür sind Recollection Hill (1-04), Frontier Laughter (1-11) und Splendid Place (3-26).

Einen stärkeren Fokus als die Vorgänger legt Atelier Ayesha auf ein paar schwere Stücke, die oft eine märchenhafte Atmosphäre versprühen. Zu diesen Stücken kann man sich bildhaft vorstellen, durch einen Zauberwald, eine verlassene Ruine oder bei Mondschein über eine Blumenwiese zu laufen. Einige dieser Stücke sind Sleeping Earth (1-05), Glass Cotton Flower (2-10) und Moon Guidance (3-11).

In jedem RPG ist natürlich auch die Kampfmusik wichtig. Auch hier hat Ayesha eine gewisse Auswahl zu bieten. Die Kampfthemen kennzeichnen sich meist durch schwerere Percussion und schnellere Melodien. Welche Rolle das im Spiel spielen wird, weiß ich noch nicht, aber die jeweiligen Battle Themes tragen die Namen bestimmter Kreaturen wie Sylpheed (1-10), Undine (2-09) oder Salamander (2-24). Die extrem actionreichen und schnellen Stücke mit Gitarren-Riffs, die es bei Meruru teils gab, finden sich bei Ayesha allerdings nichts. Obwohl die Kampfmusik sicherlich gut ist, sind sie meiner Meinung nach nicht die auszeichnende Qualität des Soundtracks.

Ein Blick auf den Original Soundtrack zu Atelier Ayesha

Dass sich der Soundtrack thematisch am Spiel orientiert ist unverkennbar, denn das Wort „Blume“ lässt sich in vielen der Titelnamen wiederfinden. Hanashirube bedeutet zum Beispiel so viel wie „Blumenwegweiser“. Es gibt auch für jede Jahreszeit ein eigenes Blumenthema, beginnend mit Invitation Flower. Dies sind nur ein paar Beispiele.

Besondere Erwähnung verdient noch das Ending Theme Altair, das ein wenig an tolle Lieder anderer GUST-Soundtrack erinnert. Wem Hanashirube zu ruhig war, dem wird vielleicht Altair gefallen, denn hier kommen wieder Flöten, schöne Hintergrundmelodien und belebter Gesang zum Einsatz.

Fazit: Wer bisher nur gemäßigtes Interesse an Atelier Ayesha hatte, aber ein Liebhaber von Videospielmusik ist, hat nun einen Grund, sich das Spiel (oder den Soundtrack) zu kaufen. Auch wenn er stilistisch teils andere Pfade einschlägt, kann sich der Ayesha-Soundtrack mit dem von Rorona, Totori und Meruru messen. Anders gesagt: Er ist außergewöhnlich gut und braucht sich weder vor älteren GUST-Soundtracks noch vor anderen Werken bekannter Komponisten verstecken. Eine klare Empfehlung an Fans von Spielemusik und alle, die ihren Horizont erweitern möchten!

Auf der japanischen Flash-Seite (Musikspieler ist oben rechts) sowie dem MySpace-Profil von GUST gibt es einige Stücke zum Probehören. In Japan ist (wie auch bei den Arland-Spielen) neben dem Soundtrack noch ein zusätzliches Album namens „Atelier Ayesha Vocal Album ~Twilight Hour~“ erschienen, das einige Stücke in arrangierter Form präsentiert.

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