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Im Test! Persona 4 Golden

Hinweis: Der Test basiert auf der US-Version.

Etwa ein Jahr nach der europäischen Veröffentlichung von Persona 3 erschien der Nachfolger Persona 4 im März 2009 hierzulande für die PlayStation 2. Während Atlus aus Persona 3 in den letzten Jahren noch einiges an Potential herausholte, wie die FES-Edition für die PS2 oder Persona 3 Portable für die PSP, war es in Europa lange ruhig um den vierten Teil der Serie. Doch die Situation wird sich dieses Jahr ändern. In naher Zukunft soll endlich das dazugehörige Fighting Game Persona 4: Arena erscheinen, das bereits in Japan und Nordamerika seit letztem Jahr spielbar ist, jedoch einem Regional-Code unterliegt.

Dazu gesellt sich am 22. Februar der Port des Originalspiels für die PlayStation Vita als Persona 4 Golden. Bereits zu Beginn begrüßt euch ein frisches Opening, doch was steckt in dieser neuen Edition? Kann der Titel mit einem gewaltigen Auftritt überzeugen oder befindet sich der Spielspaß auf dem Niveau einer Talkshow? Schaltet den Fernseher ein und begebt euch mit uns in den Midnight Channel, einer verrückten Welt, die eure geheimen Wünsche und Träume schamlos offenbart.

Der trügerische Frieden einer kleinen Stadt

Das Leben könnte in Inaba so friedlich sein.

Unser junger Protagonist zieht aus der großen Stadt in das kleine Örtchen Inaba. Seine Eltern werden für ein Jahr in Übersee arbeiten und er soll diese Zeit bei seinem Onkel Ryotaro und seiner Cousine Nanako Dojima verbringen. Natürlich stellt er sich auf das ruhige Leben in der ruhigen Gemeinde ein, doch kurz nach seiner Ankunft geschieht ein Mord. Trotz der Aufregung geht das Leben für ihn weiter und er freundet sich schnell mit seinen Klassenkameraden Yosuke Hanamura, Chie Satonaka und Yukiko Amagi an. Sie geben auch an den ersten Tagen das Gerücht an den Neuling weiter, dass man an regnerischen Nächten um Mitternacht seinen Seelenpartner im Fernseher erblicken kann, wenn man diesen ausgeschaltet lässt.

Der besondere Kanal wird als Midnight Channel bezeichnet. Die Neugierde ist groß und an einem Abend testet der Hauptheld, ob sich diese Erzählungen bewahrheiten. Die Verwunderung ist groß, als er im TV ein Mädchen erblickt, die auch seine Freunde in der Nacht sehen, wie sie es ihm am nächsten Tag berichten. Doch für Fragen bleibt keine Zeit, denn obwohl sein Onkel Dojima als Polizist schwer mit dem einen Mordfall beschäftigt ist, wird der Täter nicht gefunden und eine weitere Katastrophe bahnt sich an.

Kurz darauf stirbt eine Schülerin der High School, die von unserem Protagonisten und seinen Freunden besucht wird. Natürlich sind die Jugendlichen über diese Tatsache bestürzt, vor allem, weil man ihr Antlitz im Midnight Channel zuvor sah. Gibt es eine Gemeinsamkeit zwischen diesem Programm und den Morden? Die Freunde beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen und geraten dabei in das wohl größte Abenteuer ihres Lebens. Sie müssen sich nicht nur gegen die gefährlichen Shadows behaupten, sondern gegen ihren größten Gegner: ihr verborgenes Ich.

Zeig mir deine schwache Seite

Aber stattdessen wird schick gekämpft.

Persona 4 Golden ähnelt in seiner Spielweise sehr stark Persona 3. Es handelt sich nicht um ein reines rundenbasiertes Rollenspiel, sondern man hat Elemente aus einer Dating-Simulation hinzugegeben, wobei eine harmonische Mischung aus beiden Komponenten entsteht. Ihr erkundet nicht nur stupide die Dungeons, sondern pflegt nebenbei Beziehungen. Doch schauen wir uns zuerst das allgemeine Prinzip und die neuen Inhalte der Portierung an. In den Kämpfen können die Charaktere neben den herkömmlichen Angriffen die Macht ihrer Personas nutzen, um spezielle Techniken und verschiedene Arten von Zaubern zu verwenden. Während der Protagonist zwischen mehreren Personas wechseln kann, sind die anderen Figuren an eine gebunden. In den Kämpfen steuert ihr den Haupthelden und könnt entscheiden, ob ihr das restliche Team selbst kontrollieren wollt oder der KI die Entscheidungen überlasst.

Im Spielverlauf besucht ihr verschiedene Dungeons, in denen die Gegner sichtbar in der Umgebung durch die Gänge wandern. Erblickt euch ein Feind, wird er euch jagen, bis es zu einem Kontakt kommt und die Schlacht beginnt. Allerdings besteht die Chance, dass ihr euch anschleicht und mit einem guten Timing eure Waffe mit der X-Taste zückt und einen Überraschungsangriff startet. Leider können euch die Gegner, hier Shadows genannt, auch aus dem Hinterhalt attackieren. Die Form der Monster ist in sich immer ähnlich, lediglich ihre Größe und Farbe kann variieren. Welche Feinde sich in Wirklichkeit hinter dieser Erscheinung verbergen, sieht man erst auf dem Kampfbildschirm. Je größer der Shadow, desto mehr Monster erwarten euch. Besitzen sie eine rötliche Färbung, droht eine harte Auseinandersetzung. Ein besonderer Gegnertypus wird euch als Art goldene Hand angezeigt, die allerdings vor euch flieht. Schafft ihr es, diese aufzuhalten und zu bekämpfen, winkt eine besondere Belohnung.

Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab und Kenner der Persona-Reihe wissen, worauf es in diesem Spiel ankommt. Nur die richtige Taktik führt euch zum Sieg und die besteht darin, die Schwäche des Feindes zu erkennen und dementsprechend anzugreifen. Reagiert ein Shadow auf ein bestimmtes Element empfindlich, könnt ihr diese Erkenntnis ausnutzen, um ihn mit bestimmten Zaubern oder Techniken zu attackieren. Wird der Schwachpunkt getroffen, erhält die ausführende Figur einen zusätzlichen Zug, um weiteren Schaden anzurichten. In der Zeit befindet sich der Gegner in einem Down-Zustand. Wird er daraufhin mehrmals geschlagen, ist die Chance hoch, dass er betäubt und somit erst einmal handlungsunfähig wird.

Chie und Yukiko zeigen Frauenpower.

Schafft man es, die Schwachpunkte einer kompletten Gruppe zu treffen, kommt es zu einer All-Out-Attacke. Eure Teammitglieder fragen diesen Angriff an und ihr könnt zustimmen oder ablehnen. Führt ihr diese besondere Technik aus, werfen sich alle Mitglieder der Truppe auf das Schlachtfeld, wobei enormer Schaden ausgeteilt wird. Hinter diesem Befehl schließt sich direkt eine Neuerung der Portierung. Nach einer All-Out-Attacke kann ein weiterer Teamangriff automatisch vom Spiel gestartet werden. Zum Beispiel nutzen Chie und Yukiko Twin Dragons, um den Shadows, welche den vorherigen Angriff überlebt haben, den Rest zu geben. Landet der Protagonist im Kampf einen kritischen Treffer, kann sich danach ein weiterer Kämpfer aus der Party melden und eine besondere Technik ausführen.

Kartenlegen leicht gemacht

Nach einer Schlacht winken neben Erfahrungspunkten, Gegenständen und Geld besondere Karten, die allerdings nicht immer auftauchen. Auf den Karten befinden sich verschiedene Tarot-Zeichen. Je nach Art erhält man neue Personas, einen Bonus auf die erhaltene Menge an Erfahrungspunkte oder Geld, eine Wiederherstellung der Lebens-und Magiepunkte (SP) und Skill-Karten, zu denen wir später noch einmal kommen. Eine Veränderung ist, dass man mehrere der offenen Karten ziehen kann. Einige von ihnen enthalten eine Überschrift die erklärt, was mit ihnen geschehen kann.

Manche können sich in eine Persona verändern, wenn man sich für sie entscheidet. Andere Karten, vor allem, die eine negative Auswirkung haben, wie einen Geldverlust, erlauben einen weiteren oder mehrere Züge. Zieht man den ganzen Stapel, ergibt dies einen Sweep Bonus. Dieser garantiert zwei zusätzliche Züge bei einer erneuten Kartenwahl nach einem Kampf. Die Animationen der Angriffe sind kurz gestaltet und stören somit nicht den Spielfluss. Fühlt ihr euch sehr sicher und möchtet die Kämpfe beschleunigen, könnt ihr die Rush-Funktion nutzen. In diesem Modus läuft die Schlacht automatisch ab und die Figuren nutzen dabei nur konventionelle Attacken.

Eine neue Art von Poker.

Natürlich sind die Feinde nicht wehrlos in Persona 4 Golden. Jeder Charakter besitzt, bedingt durch seine Persona, eine Schwäche. Wird ein Teammitglied mit einem Zauber oder einem Angriff attackiert, auf den er empfindlich reagiert, wird er zu Boden geworfen und ist handlungsunfähig, bis er sich regeneriert oder ein anderes Teammitglied ihm hilft, wieder auf die Beine zu kommen. Der Protagonist kann einmal pro Runde seine Persona wechseln und angreifen, wodurch ihm ein größeres Repertoire an Techniken zur Verfügung steht. Und auch wenn der Schwierigkeitsgrad happig sein kann, hilft die gemeinsame Verbindung aller Figuren, um die Feinde zu bekämpfen.

Doch in einigen Situationen wird man auf Gegnergruppen treffen, die eurer Gruppe ganz schön zusetzen kann. In solchen Fällen kann man sich aus dem Kampf zurückziehen. Eine Flucht sollte vorher gut durchdacht sein, da diese nicht immer sofort gelingt. Wenn ihr euch retten könnt, erhaltet ihr natürlich keine Belohnung, aber der Shadow verschwindet auf der Karte. Haltet euch diese Möglichkeit immer offen, denn die Erkundung der Dungeons ist kein Zuckerschlecken. Die Gebäude werden immer per Zufallsprinzip generiert und eure Aufgabe ist es, den Weg in die oberste Etage zu finden. Sobald ihr eine Treppe entdeckt habt, aber noch weiter nach Schätzen suchen möchtet, kann euch ein Unterstützer jederzeit in den nächsten Stock teleportieren.

Da ihr in den Verliesen nicht speichern könnt, solltet ihr euch gut überlegen, ob ihr euch in das nächste Stockwerk begebt, denn je höher man kommt, desto schwieriger werden die Kämpfe. Um aus dem Dungeon zu gelangen, müsst ihr entweder komplett den Rückweg antreten oder ihr teleportiert euch mit einem Gegenstand oder Zauber nach draußen in den Empfangsbereich der TV-Welt. Hier könnt ihr speichern, euch gegebenenfalls heilen, das aktuelle Verlies wieder betreten, wobei ihr auf der Etage landet, die ihr zuvor verlassen habt und den Velvet Room besuchen. In diesem Raum warten Igor, Margaret und Marie auf euch und er ist ein essentieller Bestandteil der Persona-Serie. Hier könnt ihr eure Personas fusionieren und stärkere Begleiter erhalten.

Welche Fähigkeiten sollen vererbt werden?

In Persona 4 Golden könnt ihr die Eigenschaften, die ihr von den alten Personas übernehmen möchtet, auf die neuen manuell übertragen. Eine Suchfunktion erleichtert das Erstellen der Begleiter. In dieser Liste werden die möglichen Ergebnisse der Kombinationen angezeigt, die ihr mit eurem aktuellen Bestand erzeugen könnt. Margaret zeichnet den Status eurer Personas auf und falls ihr nach einer Fusion einen alten Begleiter wieder in euer Team aufnehmen möchtet, ruft sie, gegen eine Geldgebühr, diese auf. Marie ist ein frischer Charakter und sie kümmert sich um die Skill-Karten. Befinden sich solche Gegenstände in eurem Inventar, könnt ihr sie Marie überlassen, die davon Kopien herstellt und diese wiederum an euch verkauft.

Hast du heute Zeit für mich?

Neben den Kämpfen ist es wichtig, Beziehungen zu Freunden zu pflegen. Mit speziellen Figuren kann der Hauptheld einen Social Link knüpfen. Jede dieser Verbindungen untersteht einer Tarot-Karte, die sich auf eine Persona-Gattung bezieht. Trifft man sich mit seinen Kumpels, verfestigt sich die Freundschaft und der Level des dazugehörigen Social Links steigt. Dadurch kann man den Personas bei einer Fusion direkt eine höhere Anzahl an Erfahrungspunkten geben, um ihre Stufe zu erhöhen und die Teammitglieder erlernen neue Fähigkeiten. Der Alltag in Persona 4 Golden gleicht einem normalen Leben. Am Vormittag wird die Schule besucht, wobei gelegentlich Fragen der Lehrer zu beantworten und Examen zu bestehen sind, nach der Schule und am Abend hat man Freizeit, um entweder die TV-Welt zu besuchen oder sich mit seinem Freunden zu treffen.

Allerdings sitzt euch die Zeit immer im Nacken. Immer wieder werden Menschen entführt, die ihr rechtzeitig in den Dungeons retten müsst, bevor sie sterben. Schafft ihr es nicht, das Opfer zu bergen, ist das Spiel vorbei. In einem solchen Fall könnt ihr einen alten Speicherstand laden oder euch eine Woche zurückversetzen lassen. Von daher müssen die Tage von euch gut geplant werden und auch das Wetter solltet ihr beobachten. Je nach Wetterlage verändern sich Inaba und die TV-Welt. In Persona 4 Golden warten neue Social Links und Aufgaben auf euch, die ihr neben der Schule und eurem Beruf meistern solltet. Damit ihr alles auf die Reihe bekommt, besteht nun die Möglichkeit, euch am Abend aus dem Haus zu schleichen, um euch mit euren Kumpels zu treffen.

Wird Marie eure neue Freundin?

In eurer Freizeit könnt ihr Quests lösen, die ihr von den Bewohnern Inabas oder von Margaret erhaltet. Ihr könnt auch Minispiele, wie Fische oder Käfer fangen, absolvieren oder eine Runde mit eurem Motorrad drehen. Aus dem Angeln wurde ein richtiges Geschicklichkeitsspiel entworfen. Hängt ein Fisch an eurer Angel, müsst ihr den linken Joystick und die Kreis-Taste koordinieren, damit ihr ihn aus dem Wasser ziehen könnt. Als Köder könnt ihr Brotkrumen oder Käfer verwenden. Die Insekten könnt ihr mit einem Netz selbst fangen. Die Fahrt auf einem Motorrad schaltet neue Bereiche, wie Okina City frei. In der Stadt gibt es neben einem Kino das Cafe Chagall. Trinkt ihr hier einen Kaffee, können Skill-Karten aus Personas, die mit einem besonderen Zeichen versehen sind, extrahiert werden.

Wollt ihr noch mehr in eurer freien Zeit erledigen, könnt ihr Bücher lesen oder im Garten arbeiten. Bücher verstärken eure Eigenschaften, wie Verständnis, Ausdruck oder Mut, die ihr allerdings im Laufe des Spiels auch durch andere Tätigkeiten, wie für das richtige Beantworten von Fragen im Unterricht oder das Streicheln einer Katze, erhöhen könnt. Hinter Dojimas Haus befindet sich ein trostloser Fleck Erde, den man später in ein hübsches Beet verwandeln kann. Gemeinsam mit Nanako und Dojima könnt ihr Samen pflanzen, die sich später in nützliche Gegenstände erweisen. Während das Ernten und Einpflanzen keine Zeit verbraucht, sieht dies mit der reinen Gartenarbeit anders aus. Doch entschließt ihr euch, den Tag im Garten zu verbringen, wächst das Gemüse schneller und zudem kann man die Beziehung zu Dojima und Nanako verbessern.

Vieles neu macht der Port

Ihr wollt noch mehr Veränderungen? Atlus zeigt, was man aus einer Portierung machen kann. Die Motorräder können in den Kämpfen verwendet werden und durch das Fahren erlernen die Charaktere neue Fähigkeiten. Verschiedene Kostüme, die man als Belohnung oder im Croco Fur in Okina City erstehen kann, bringen mehr Abwechslung, der Item-Laden verwandelt sich in der Nacht in eine Bar und gegen Juwelen könnt ihr hier besondere Waffen eintauschen. Am Tage dagegen könnt ihr hier Gegenstände kaufen. Ist euch langweilig, könnt ihr das Zimmer das Protagonisten aufsuchen und mit einem Doppelklick auf dem Bildschirm ein TV-Programm aufrufen. Hier könnt ihr euch verschiedene Szenen aus dem Spiel erneut ansehen, Musik aus verschiedenen Persona-Titeln anhören oder Musikvideos betrachten. Es stehen euch fünf verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Verfügung.

Mit PS schlägt man die Feinde.

Während man auf Sehr Leicht viele Erfahrungspunkte erhält, wird bei Sehr Schwer die Funktion gesperrt, dass ihr im Falle eines Game Overs euch entscheiden könnt, auf der aktuellen Etage in einem Dungeon oder beim letzten Speicherpunkt zu beginnen. Spielt ihr das Spiel mit einer aktiven Internetverbindung, könnt ihr die Netzwerkfunktionen nutzen, wie die SOS-Taste. Befindet ihr euch in einem Verlies, könnt ihr diesen Modus anwählen, um Unterstützung anzufordern oder anderen Spielern zu helfen. Erreicht euer Ruf einen anderen Spieler, so erhaltet ihr am Anfang eines Kampfes einige Lebens- und Magiepunkte. Entscheidet ihr euch, jemanden zu helfen, müsst ihr nur einen Knopf drücken. Außerhalb der TV-Welt gibt es stattdessen den Voice-Knopf. Aktiviert ihr diesen, seht ihr, womit andere Spieler den aktuellen Tag in Persona 4 Golden verbracht haben. Beide Online-Funktionen sind eine nette Spielerei, aber auch nicht viel mehr.

Natürlich wurde auch die Grafik in Persona 4 Golden verbessert. Es warten neue animierte Szenen auf euch, die sehr flüssig laufen und die wichtigen Szenen in einer hervorragenden Qualität präsentieren. Die Gameplay-Grafik weist dagegen einige Schwächen auf. Die Umgebung wird sehr detailliert dargestellt und es fallen viele Feinheiten in das Auge, wie der Jack Frost auf den Verkaufsautomaten oder Schmetterlinge auf der Wiese, doch beim genauen Hinsehen bemerkt man die unsaubere Verarbeitung der Kanten. Diese verlaufen nicht immer glatt und trüben somit leider das Bild.

Beachtet man, wie fein die Gesichter der Figuren verarbeitet sind, ist es wirklich sehr schade, dass hierdurch die Präsentation Punkte verliert. Die Musik klingt im Gegensatz zum Aussehen viel besser. Es warten viele flotte und poppige Stücke auf euch. Das bekannte Kampf-Theme aus Persona 4 wurde ersetzt. Allerdings erklingt Reach Out to the Truth, sobald ein Überraschungsangriff gestartet wird. Nicht alle Dialoge wurden vertont, für einige Gespräche müssen einige Geräusche reichen. Die animierten Szenen sind dagegen gut synchronisiert, allerdings nicht untertitelt. Die Bildschirmtexte sind alle auf Englisch.

Fazit

Atlus hat es nicht nur geschafft, den Charme von Persona 4 zu erhalten, sondern neue Szenen geschickt mit einzubauen, sodass diese mit den bekannten Events perfekt harmonieren. Die zahlreichen Veränderungen werden auch den Veteranen Freude bereiten. Natürlich bleibt der Kern des Spiels erhalten, jedoch locken sehr viele Auffrischungen und ein neues Ende. Ebenfalls ist der Titel für Neulinge geeignet, da man den Schwierigkeitsgrad individuell einstellen kann. Vorkenntnisse der anderen Teile werden nicht benötigt, da Persona 4 Golden eine ganz eigene Geschichte besitzt. Ihr besitzt eine PlayStation Vita, die neues JRPG-Futter benötigt? Dann lege ich euch dieses Spiel ans Herz, soweit ihr den Elementen einer Dating-Simulation nicht ganz abgeneigt seid.

Viele der Gespräche sind sehr humorvoll gestaltet und ihr könnt selbst entscheiden, wie euer Protagonist auf die Fragen und Wünsche seiner Freunde reagieren soll. Was etwas ermüdend sein kann, ist die Gestaltung der Dungeons. Innerhalb eines Verlieses sind alle Etagen von der Umgebung gleich, nur der Aufbau wird durch Zufall entschieden. Dazu kommt, dass ihr immer auf die Zeit und den Tag achten müsst. Doch bevor ihr euch unter Druck gesetzt fühlt, es klingt schlimmer, als es in Wirklichkeit ist. Im Gegensatz zu anderen Spielen, die euch eine Terminfrist setzen, vergeht in den Dungeons keine Zeit und hier könnt ihr euch stundenlang austoben. Jeder Abend beendet den Tag und jedes Treffen lässt einen Tagesabschnitt vergehen. Dank einem Kalender kann man seine zukünftigen Taten gut planen und auch Neulinge sollten sich nicht abschrecken lassen, da man immer noch viel Zeit hat, die Gegend zu erkunden. Die Mischung aus JRPG und Dating-Simulation kann regelrecht süchtig machen und insgesamt werdet ihr, wenn ihr schnell seid, 30 – 40 Stunden benötigen, um eines der Enden zu sehen. Genießer können sicherlich 60+ Stunden mit dem Titel verbringen.

Story: Eine spannende Geschichte, die mit einem Mord beginnt, begleitet euch in Persona 4 Golden. Aus diesem Fall entwickelt sich eine Serie und im Laufe des Spiels müsst ihr den Täter entlarven. Doch hinter diesen Morden steckt viel mehr, als man es zunächst vermutet. Immerhin müsst ihr euch in eine besondere Welt begeben, in der gefährliche Kreaturen hausen. Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Phänomenen?

Grafik: Die wichtigen Szenen laufen als animierte Videos und werden in einer hervorragenden Qualität präsentiert. Abzüge gibt es bei der Darstellung der Hintergrundgrafik. Die Kanten der Objekte verlaufen unsauber und stören durch die Verzerrungen das Gesamtbild.

Sound: Wie man es von den Persona-Spielen gewohnt ist, verwöhnen euch flotte und poppige Soundtracks. In den Kämpfen erwarten euch zwei Battle-Themes. Die animierten Szenen sind vertont. Die normalen Dialoge sind nur zum Teil synchronisiert.

Gameplay: Es erwartet euch ein flottes und rundenbasiertes Kampfsystem, wobei ein taktisches Vorgehen für den Sieg sehr wichtig ist. Die Kampfelemente werden mit einer Dating Simulation gemischt, wobei ein harmonisches Spielgefühl entsteht. Dutzende Fähigkeiten stehen euch in den Schlachten zur Verfügung, dank den Personas, die ihr vielseitig kombinieren könnt.

Sonstiges: Zwar handelt es sich um eine Portierung, jedoch warten zahlreiche Neuerungen, sodass auch Veteranen ihren Spaß haben werden, angefangen bei erweiterten Social Links, bearbeiteten Szenen und neuen Funktionen. Wer alles im Spiel entdecken möchte, wird ca. 50 – 60 Stunden für das gesamte Erlebnis benötigen.

getestet von Pericci