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David Cage: Peter Pan Syndrom der Videospielindustrie

David Cage hat immer mal wieder eine Meinung zur Videospielindustrie und scheut sich nicht, sie auch zu kommunizieren. Beim DICE Summit in Las Vegas hielt Cage, der derzeit mit seiner Firma Quantic Dream an Beyond: Two Souls arbeitet, einen Vortrag mit dem Titel „Das Peter Pan Syndrom: Die Industrie die sich weigert erwachsen zu werden“. Schon im letzten Jahr thematisierte er diese Problematik.

Wir sollten endlich die reife Idee akzeptieren und erwachsen werden,“ so David Cage während des Vortrages, der neun Seiten umfasste. Die Kernaussage: Die Industrie muss endlich neue Spiele entwickeln, das Konzept ist seit Jahren unverändert. „Wenn man sich Wolfenstein aus dem Jahr 1992 und Call of Duty aus dem Jahr 2012 anschaut … die Grafik ist unglaublich realistisch geworden, aber wenn man das Konzept dahinter betrachtet, ist es immer noch fast dasselbe. Nach wie vor muss man den Computer oder seine Freunde besiegen, die Bausteine und Mechaniken haben sich nicht verändert. […] Videospiele existieren – wie ich es nenne – in einem Wunderland, einer Dimension die nichts mit der Realität zu tun hat. Wir sprechen da über Dinge die keine Beziehung zu uns haben. […] Das Ergebnis davon ist: Wir haben dieselbe Kundschaft wie seit 40 Jahren.

Der Kundenkreis der Industrie ist seit Jahrzehnten unverändert. Wie könne man mit seiner Großmutter über Videospiele reden? Wie muss sich der Inhalt verändern? „Wir können nicht erwarten immer wieder dasselbe zu machen und damit unseren Kundenkreis über Nacht zu erweitern. Wir müssen endlich erkennen dass Gewalt und Plattformen nicht der einzige Weg sind. Momentan ist es doch so, wenn der Charakter keine Pistole in Händen hält, wissen die Designer nicht mehr was sie damit anfangen sollen. […] Können wir Spiele ohne Waffen machen? Das ist die Herausforderung vor der die gesamte Industrie steht.

Die reale Welt sollte unser Vorbild sein. Alles was wir in einem Buch, einem Film oder einer TV-Serie sehen kann als Vorbild für ein Spiel dienen. Politik, Homosexualität … wir müssen die Spiele in den Mittelpunkt unseres sozialen Lebens rücken. Sie sollten von Menschen erzählen, unserer Welt, unseren Beziehungen und unserer Gesellschaft, denn Spiele können das in einer sehr beeindruckenden Art und Weise. […] Wenn du die Konsole ausschaltest, hinterlässt das Spiel einen Eindruck. Darüber sollte man nachdenken. Das ist es was dieses kreative Medium erreichen kann.

via gamezone