3DS Europa Japan News Nordamerika Test

Im Test! Tokyo Crash Mobs

Wer schafft es unter die ersten Zehn

Luxor, Zuma oder doch Actionloop? Egal wie man das Spiel nun nennen mag, das Spielprinzip verbindet diese Vielfalt an Namen. Eine Kette von Kugeln bewegt sich in Richtung Zentrum und es gilt diese vorm Erreichen zu hindern. Bewerkstelligen kann man das, indem man mindestens drei gleichfarbige Kugeln zusammenbringt.

Man wirft also zum Beispiel eine rote Kugel auf zwei rote der Kugelkette und die drei lösen sich auf. Dies zieht sich durch das gesamte Spiel, bis man nun die gesamte Kette aufgelöst hat. Klingt recht simpel, ist es auch, doch weiß dieses einfache Prinzip durchaus zu überzeugen, was die zahlreichen Ableger, Abwandlungen und verschiedenen Namen beweisen sollten.

Elden Ring Rectangle

Ersetzt man jedoch nun die Kugeln mit Menschen und spickt das Ganze mit seltsamen Videos und Ninjas, erhält man Tokyo Crash Mobs für den 3DS. Kann das eShop Spielchen überzeugen oder handelt es sich doch nur um ein Spiel, welches die Welt nicht braucht?

Werfen, rollen und Ninjas besiegen

Wollknäuel auf Menschen werfen

Nintendo und Mitchell arbeiten nicht das erste Mal zusammen an so einem Genre. Doch der Unterschied zwischen dem Vorgänger, Actionloop, und Tokyo Crash Mobs ist auch der Versuch dem Ganzen eine Art Story aufzudrücken.

Den zwei Protagonisten, Grace und Savannah, machen die, sich in immer einer Reihe aufstellenden und uni gekleideten Personen, das Leben schwer. Diese wollen die beiden nämlich davon abhalten, die ersten Kunden einer Ladeneröffnung zu sein und bilden ellenlange Schlangen, um die beiden Frauen von ihrem recht banalen Ziel abzuhalten. Zieht sich diese Konzept noch ein wenig weiter durch das Spiel, wird es auch allmählich von einem noch abstruserem abgelöst.

Im Laufe des Spiels wird Savannah nämlich in eine andere Dimension gezogen, beziehungsweise fällt per Knopfdruck in ein Loch, welches sie an seltsame Orte bringt. Während Grace weiter versucht an die Spitze der Schlange zu kommen, muss Savannah versuchen, die bösen unifarbenen Personen davon abzuhalten auf Knöpfe zu springen, die sie weiter weg von Grace bringen. Hat man jetzt noch eine Art roten Faden entdeckt, kann man schon gratulieren, jedoch kommen jetzt noch Ninjas hinzu, die den beiden Damen an den Kragen wollen. Der Grund? Der bleibt wohl der Fantasie des Spielers überlassen. Zum Schmunzeln bringt das Ganze einen dennoch, auch mit einem leicht verstörenden Nachgeschmack.

Fühl dich nicht vor den Kopf gestoßen

UFOs gibt’s natürlich auch

In Tokyo Crash Mobs wechselt man nach jeder Runde, welche hier durch Tage einer Woche dargestellt sind, zwischen Grace und Savannah hin und her. Grace scheint hierbei übermenschliche Kräfte zu haben und wirft jeweils eine unifarbende Person auf die Reihe, um diese kleiner werden zu lassen. Gesteuert wird das ganze komplett über das Touchpad des 3DS. Man tippt also auf den Punkt, wo Grace ihre Person hinwerfen soll.

Savannah hingegen, kann ihre Personen nur rollen. Die Steuerung bleibt zwar hierbei auch gleich, jedoch sollte man sich über Hindernisse im Klaren sein und diese berücksichtigen. Im Laufe des Spiels erhält man auch Items mit denen man die Zahl der Personen verringern, oder die Comborate erhöhen kann.

Die bösen unifarbigen Personen verhalten sich, je mehr man spielt, auch nicht mehr wie höfliche Leute, die in einer Schlange warten, denn mit unter tanzen sie umher oder springen durch die Gegend, damit sie nicht getroffen werden.

Um dem Ganzen noch einen drauf zu setzen, gibt es an jedem Ende einer Woche einen großen Kampf gegen Ninja-Meister. Hier spielt man beide Heldinnen zusammen und zwar mit Hilfe der A und B Tasten, sowie der Gyro-Funktion des 3DS. Es gilt den Angriffen der Ninjas auszuweichen und Ninjas zu rollen oder zu werfen, um schlussendlich dem Meister an den Kragen zu gehen. Eine durchaus nette Abwechslung. In allen Varianten muss der Spieler jedoch mit Zeitdruck leben und die Zeit kann man nur verlängern, wenn man eine Combo ausführen kann.

Neben dem Story-Modus, schaltet man im späteren Verlauf noch den Challenge-Modus und das Video-Labyrinth frei. Ersteres ist entweder ein Grace-Level (also werfen, was das Zeug hält) oder ein Savannah-Level (rollen… ach ihr wisst schon) bei beiden handelt es sich um unendliche Schlangen und man muss eine Anzahl an Personen ausschalten, am besten dann so schnell wie möglich.

Das Video-Labyrinth hingegen bietet dem Spieler nochmal die Möglichkeit sich durch die vielen seltsamen Videos zu klicken, welche sich zwischen den Stages auftun und eine Art Story vermitteln wollen. Das Ganze ist nett anzusehen, aber eher eine Art Galerie, als ein wirkliches Labyrinth.

Hobbyfilmer auf LSD und Fahrstuhlmusik

Mit Gyro gegen Ninjas

Tokyo Crash Mobs bedient sich der alten Technik des Full-Motion-Video-Stils. Bedeutet, das Spiel ist eine Art Film. Keine Computergrafiken oder sonstiger Schnickschnack, es wurden einfach echte Menschen abgefilmt, die in Tokyo Crash Mobs ihre Show abziehen. Wohl eine Technik, die nur noch wenige kennen, da sie meist lächerlich wirken konnte.

Doch man muss sagen, dass das dem Spiel durchaus steht, denn die Laienschauspieler machen ihren Job ziemlich gut, indem sie das Spiel noch seltsamer und abgedrehter darstellen. Die Qualität dieser Videos ist nicht sonderlich hoch und der 3D-Effekt lässt auch sehr zu wünschen übrig, doch passt der trashige Look einfach zu dem Spiel.

Das Gleiche könnte man auch zu der musikalischen Untermalung sagen. Die Musik plätschert so im Hintergrund vor sich hin und stört den Spieler nicht bei seinem Vorhaben. Unterstützt oder bekräftigt wird er aber auch nicht. Einzig hervorstechend sind die komischen Geräusche, die die Personen in der Schlange von sich geben oder auch unsere Protagonistinnen. Ein fröhliches YAY!!! nach einer erfolgreichen Combo weiß durchaus zu motivieren.

Fazit

Man muss Tokyo Crash Mobs als das sehen, was es wohl sein soll. Ein Spiel für zwischendurch mit einem hervorstechenden japanisch-verstörendem Flair. Bei beiden Punkten schließt Tokyo Crash Mobs mit Bravour ab. Das Spielprinzip macht Spaß und macht süchtig. Besonders in den späteren Levels sind sehr gute Reflexe gefragt und der Anspruch steigt enorm. Legt man mal eine längere Spielzeit ein, lockern die seltsamen, aber auch witzigen Videos das Spielgeschehen perfekt auf und vermitteln dem Spiel einen gewissen Touch der Selbstironie.

Gefällt einem das Drumherum nicht so, darf man das natürlich auch überspringen und sich voll und ganz auf das Spiel konzentrieren. Tokyo Crash Mobs ist ein guter Titel für zwischendurch und schlägt im eShop mit 5,99 Euro zu buche. Dazu sei gesagt, dass man auf eine deutsche Lokalisierung verzichtet hat und das Spiel nur komplett in Englisch spielbar ist, welches bei dem geringen Umfang an Text schon recht traurig ist. Eigentlich ein Titel, dem man eine Chance geben sollte, jedoch trüben die fehlenden deutschen Texte und der vergleichsweise hohe Preis das Gesamtbild.

Story: Ohne Sinn und Verstand, passt aber perfekt zum Spiel.

Grafik: 16-Bit Revival mit Full-Motion-Video-Stil. Trashig und qualitativ minderwertig, jedoch passend.

Gameplay: Süchtig machend! Simples Spielprinzip. Die 3DS Steuerung reagiert hervorragend.

Sound: Seichtes Gedudel. Lustige Geräusche der Charaktere.

Sonstiges: Fehlende deutsche Texte. Challenge Mode und Videogalerie. Geringer Umfang. 5,99 Euro.