Japan News

VanaFest 2012 – Distant Worlds Nr. 1 – Alhyms Reiseblog

Als ich eines Tages nach mehrtätiger Abwesenheit im Forum im MSN Messenger online ging und mein guter Teamkollege Kairos sich mit der Frage meldete „Willst du nach Japan???“ sagte ich natürlich sofort „Ja, wieso nicht mal. Wieso fragst du?“. Kurze Zeit später entdeckte dann auch ich im ultrageheimen internen Bereich des Forums den Thread, der darauf hinwies, dass die Möglichkeit besteht in Japan am Vana’diel Festival 2012 teilzunehmen. Als riesengroßer Final Fantasy XI Fan stand es absolut für mich außer Frage, ob ich da hin wollte oder nicht, ich musste einfach da hin!

Dieser erste Teil meines Reiseberichts soll euch einen Eindruck von meiner Japanreise geben und beleuchtet einen Teil des ersten Tags derselben, an dem wir noch frei hatten und kein Vana’diel Festival am Programm stand. Für alle, die selbst gern mal nach Japan reisen wollen, kann dieser Bericht sicherlich spannend und interessant zu lesen sein, Fans werden sich über Eindrücke vom Vana’diel Festival freuen und jedem, dem langweilig ist, wird hoffentlich etwas erheitert.

Elden Ring Rectangle
Ankunft in Japan!

Wenn man nach Japan reist, braucht man einen gültigen Reisepass, keine Impfungen für die Gebiete Tokyo/Yokohama und vor allem viel Geduld in Bezug auf Reisedauer. Von Deutschland aus kann die gesamte Reise, von Start von zuhause aus bis Ankunft im Hotel, wie in meinem Fall schon einmal 20 Stunden in Anspruch nehmen. Zuerst flog ich mit FinnAir nach Helsinki in 2einhalb Stunden, was ein verkraftbarer Flug ist und man hier nichts Besonderes darüber berichten kann. Von dort aus ging es in einem 9-einhalb stündigen Flug nach Tokyo/Narita Airport. Wer noch nie zirka 10 Stunden in einem Flugzeug gesessen ist, den kann ich hier beruhigen: ich habe dies nun schon 4 Mal hinter mich gebracht (eine Reise nach China hatte ich auch schon absolviert) und werde es wohl noch mindestens 2 Mal tun (nach Amerika).

Die Airlines bieten eigene Monitore für jeden Passagier mit Verfolgung der Flugroute und Infos, Fernsehprogramm, Filmen, Musik und und und. Irgendwann wird das Licht im Flugzeug gedimmt und man kann mithilfe von Polster und Decke gemütlich eine Runde schlafen. Warmes und relativ gutes Essen wird auch serviert und Getränke kann man sich jederzeit bringen lassen. Hin und wieder sollte man jedoch aufstehen, da fast 10 Stunden lang sitzen wirklich nicht angenehm ist.

Aber da dies kein Flugbericht sondern ein Japanbericht werden soll, sind wir nun schon in Tokyo/Narita gelandet. Am Flughafen selbst sprechen die Japaner kaum oder nicht so gutes Englisch, worauf man achten sollte, und was wirklich etwas lächerlich ist in der heutigen Zeit auf einem Flughafen. Man muss durch die Passkontrolle durch, die man aus der EU gar nicht mehr kennt, lässt ein Foto von sich schießen und Fingerabdrücke aufzeichnen und geht vorbei an Drogenspürhunden, wobei einem vielleicht eine freundliche Japanerin fragt, was einem denn ins Lands führt. Gibt man falsche oder widersprüchliche Antworten, kommt man vielleicht gar nicht mehr weiter. Das wollte ich nun wirklich nicht testen.

Der Yokohama Landmark Tower

Aus dem Flughafen raus bestieg ich einen Bus zum gut nochmal 1,5 Stunden entfernten Yokohama, vorbei an zahlreichen Industriebauten, während sich ein Stau bildete und der Himmel wolkenverhangen über uns drohte. Nur in der Ferne waren hin und wieder Hochhäuser zu sehen. Bei unserem Ziel angekommen, noch immer inmitten von Hochhäusern und Industriegebiet, mit Meeresduft in der Nase und einer Schwüle in der Luft, die man bei solchen Wolken nicht erwarten würde, ging es ab in ein amerikanisches Restaurant um dort mal ein Kirin-Bier zu genießen und etwas zu essen. Da die Reise nun endlich hinter mich gebracht war und ich etwas entspannte, sah ich aus dem Fenster und hatte meinen ersten Eindruck zu Japan endlich meinem Reisebegleiter in Worte fassen können: Wasn das für ne Scheiße hier.

Mein erster Eindruck von Japan war zugegeben nicht gerade positiv. Wie viele hatte ich mir so eine Art buntes, lustiges, magisches Anime-Traumland mit lauter verrückten Leutchen erwartet, wo man kawaii-schreiend von einer Ecke zur nächsten läuft und Pokemons knuddelt. Ich saß hier jedoch mit einem gewaltigen Jetlag, der meine Stimmung und körperliche und geistige Verfassung sowieso schon in den Boden gezogen hatte, draußen schien keine Sonne, ich hatte bis jetzt nur endlose Industriegebiete gesehen und die Menschen draußen sahen total normal aus, nur eben asiatisch.

So musste ich mir also meiner Enttäuschung etwas Luft machen. Immerhin schmeckte das Kirin-Bier wirklich köstlich, wie ein gutes deutsches Bier, es war warm und man sah schon kleine Unterschiede bei der japanischen Bevölkerung. Die Straßen waren verdammt sauber, weil ständig Japaner rumliefen und Müll aufhoben oder die Rolltreppen putzen, von oben bis unten! So etwas hatte ich wirklich noch nie gesehen.

Die Pläne waren groß! Wir wollten am ersten Tag, wo wir frei hatten, Yokohama auf eigene Faust erkunden. Es MUSSTE hier noch etwas anderes außer Industriebauten geben, einfach irgendwo etwas anderes. Wir wollten so viele erledigen! Doch der Jetlag machte uns einen Strich durch die Rechnung und wir gingen auf unser Hotelzimmer, um dort bis 19:30 zu warten. Zu diesem Zeitpunkt sollten wir uns nämlich mit Square Enix Mitarbeitern treffen, um dann gemeinsam mit anderer internationaler Presse Essen zu gehen. Doch dazu beim nächsten Mal mehr!

Alhym