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Im Test! Heroes of Ruin

Mit Heroes Of Ruin möchte der Entwickler n-Space in Kooperation mit Square Enix eine Lücke auf dem 3DS füllen, denn einen Hack’n’Slay gab es für Nintendo’s Handheld bisher noch nicht. Wer hätte nicht gerne ein „Diablo“ für unterwegs? Ob Heroes Of Ruin wochenlang für spaßige Dungeon-Crawlerei sorgt, erfahrt ihr in unserem Review.

Und das Weltretten beginnt…

Schon der fade Titel des Spieles lässt erkennen, dass dem Spieler hier kein erzählerisches Meisterwerk geboten wird. In Heroes Of Ruin muss der Spieler den zerbrechlichen Frieden der Stadt Nexus bewahren, indem er den verfluchten König Lord Atraxis wieder heilt. Sonst droht, dass der Krieg wieder ausbricht und für Zerstörung und Tod im ganzem Land sorgt. Nun heißt es, das Land um Nexus zu erkunden um Informationen zu dem Komplott gegen Atraxis zu erlangen.

Diese Geschichte wird zu Anfang mit einer aufwendigen Intro-Sequenz vermittelt, doch daraufhin wird die Geschichte nur von NPCs weitergeführt. Man muss sich also durch die eher wenig innovative Geschichte durchlesen. Nur wenige Sätze sind synchronisiert.

Ein Diablo-Klon?

Das Gameplay des Spieles orientiert sich an dem eines typischen Hack’n’Slay: Der Spieler kämpft sich durch Dungeons und sammelt dabei Gegenstände und Rüstungen.  Dieses ‚Loot‘ macht ihn stärker und kampfbereit für den nächsten Dungeon, wo er wieder stärkere Waffen oder Harnische findet. Am Ende jedes Dungeons wartet ein mehr oder weniger imposanter Boss, der natürlich stärker als die normalen Gegner ist. Wie bei „Diablo“ stehen auch bei „Heroes of Ruin“ mehrere Spielerklassen zur Auswahl: Der Beschützer (Tank), Der Wüstling (Damage-Dealer), Die Alchitektin (Magier) und der Revolverheld (Fernkampf)

Der Beschützer ist eine sehr defensive Klasse. Er ist ein Ritter mit vielen Lebenspunkten und hohen Verteidigungswerten. Dazu stehen ihm noch Heilungskräfte zur Verfügung, allerdings hat der Beschützer natürlich nicht so einen hohen Angriff, wie z.b. der Wüstling ihn hat. Dieser Damage-Dealer kämpft mit seinen Klingenfäusten und seinen verschiedenen Angriffskills. Wer lieber etwas zaubern möchte, greift zur Alchitektin. Diese Magierin kann mit ihren Zaubern manipulieren und schwächen. Pistolenliebhaber wählen den Revolverheld. Dieser Söldner schießt mit Pistolen aus der Entfernung und sorgt damit auch für ordentlichen Schaden.

Auch zusammen wandert man durch Städte...

In dem man Gegner tötet sammelt man Erfahrungspunkte. Wenn man genug von diesen hat, steigt die Figur einen Level auf. Nach einem Level-Up ist es möglich neue Fähigkeiten zu erlangen. Jeder der vier Klassen hat verschiedene Skillbäume, daher spielt sich natürlich auch jede Klasse anders.

Heroes of Ruin überzeugt leider nicht, denn der Titel ist zu un-originell und monoton um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Die Story des Spieles ist sehr klischeehaft und bietet nichts neues und keine nötige Frische. Auch das Gameplay kann auf Dauer nicht überzeugen. Zwar kann es einige Zeit Spaß machen auf die Gegner zu kloppen und neue Skills auszuprobieren, doch die Quests sind sehr einschläferend: Auf Quests wie „Töte 5 Gegner in diesem Gebiet“ trifft man hier oft. Der Schwierigkeitsgrad ist leider zu tief angesetzt. Ein Rollenspiel kann nicht funktionieren, wenn die nötige Spannung nicht vorhanden ist, die aus der konstanten Bedrohung des Sterbens entstehen sollte.

Heroes of Ruin von n-Space

Die grafische Präsentation knüpft auch an diesen Eindruck an. Anstatt einen einzigartigen Stil zu wählen, wie ein Diablo oder Devil May Cry ihn hat, wirken die Umgebungen und Figuren wie aus einem Zufallsgenerator aller Rollenspielklischees zusammengewürfelt. In dem einen Moment zerschmettert man Gegner in dem typischen, mystischen Wald und in der nächsten Sekunde befindet man sich in einer eisigen Schneelandschaft.

Mit wenig Fantasie haben die Entwickler die uns altbekannten typischen Umgebungen rekonstruiert. Wäre die Grafik wenigstens ansehnlich, wäre dieser Aspekt nicht so einschlagend, doch die Texturen sind matschig und der ganze Grafikstil nicht stimmig. Die instabile Framerate macht das Spielen noch weniger erträglich. Positiv anzumerken ist, dass jedes neues Rüstungsteil sofort an der Spielfigur erkennbar ist.

Auditiv kann Heroes of Ruin aber punkten. Ein aufwändiges orchestrales Arrangement kann für echte Rollenspiel-Stimmung sorgen. Die Soundeffekte knüpfen hieran an. Zu erwähnen sei ebenfalls die Online-Konnektivität des Titels. Es ist möglich sich mit anderen Spielern in Dungeons zu begeben und viele Quests zu bestreiten. Dies geschieht entweder mit Freunden oder anderen zufällig gewählten Spielern. Auch interessant ist, dass n-Space täglich neue Quests ins Spiel stellt. Falls man also das Spiel schon zuende gespielt haben sollte, erwartet einem jeden Tag doch noch etwas Neues.

Heroes of Ruin hat es nicht geschafft, die Lücke der Action-RPGs auf dem 3DS erfolgreich zu füllen, denn der Entwickler n-Space hat ein Spiel ohne jeden Charakter oder Charme auf den geliefert. Es gibt keine Story, die einen zum Weiterspielen antreiben würde und auch keine optischen Leckereien, die die Augen befriedigen. Es bleibt zu hoffen, dass ein anderer Entwickler sich bald nochmal an dieses Genre auf dem 3DS wagt.