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Im Test! Yomawari: Midnight Shadows

TitelYomawari: Midnight Shadows
Japan24. August 2017
Nippon Ichi Software
Nordamerika24. Oktober 2017
NIS America
Europa27. Oktober 2017
NIS America
SystemPlayStation Vita, PlayStation 4, PC
Getestet fürPlayStation 4
EntwicklerNippon Ichi Software
GenresHorror-Adventure
Texte
Nordamerika
Vertonung

Am 27. Oktober veröffentlicht Nippon Ichi Software fast genau ein Jahr nach dem Release des Vorgängertitels „Yomawari: Night Alone“ dessen Nachfolger „Yomawari: Midnight Shadows“. Mit dieser doch kurzen Entwicklungszeit stellt sich die Frage, ob die Zeit gereicht hat, den ersten Teil würdig fortzusetzen. Was überaus gelungen ist, ist jedoch der Zeitpunkt, denn bald ist Halloween! Da passt ein gruseliges Spiel natürlich wunderbar!

Direkt zu Anfang des Spiels…

…spoilert uns das Spiel selber massiv im Tutorial. Ob man das einen Spoiler nennen kann, sei dahingestellt, aber natürlich kennt man diese Information jetzt und wundert sich nachher nicht mehr, wenn der spielbare Charakter dieses Mysterium für sich selbst auflöst. Das Positive daran ist, dass das Tutorial dann relativ schockierend ist; das Schlechte ist, dass man die Auflösung dieses Rätsels eben schon gleich zu Anfang kennt.

Nach dem Tutorial sind wir mit Yui und Haru, zwei kleinen Mädchen, auf einem Berg in der Nähe eines japanischen Dorfes und sehen uns ein Feuerwerk-Festival an. Beim nach Hause Gehen verlieren sich die Mädchen jedoch aus den Augen und Haru kehrt alleine zurück. Als Yui nach einiger Zeit noch immer nicht zurück ist, macht sich Haru Sorgen. Nur mit einer Taschenlampe ausgerüstet macht sie sich mit freundlicher Unterstützung von Yuis Hund auf die Suche nach ihrer vermissten Freundin.

Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung

»Wer den ersten Teil kennt, kennt das Gameplay von Yomawari: Midnight Shadows bereits.«

Wer den ersten Teil kennt, kennt das Gameplay von Yomawari: Midnight Shadows bereits. Es gibt kaum Neuerungen. Nur mit einer Taschenlampe bewaffnet geht, läuft oder schleicht man durch ein japanisches Dorf und muss ständig vor Monstern auf der Hut sein. Diese sind nicht immer sichtbar, werden aber immer durch einen deutlich hörbaren Herzschlag angekündigt. Zur Verteidigung gegen die Angriffe der Geister können wir uns hinter Schildern oder in Büschen verstecken, beziehungsweise die Geister mit geworfenen Steinen oder Papierfliegern ablenken. Manche Geister mögen das Licht nicht und bleiben stehen, wenn man sie anstrahlt. Im Gegensatz dazu gibt es andere Geister, die aggressiv auf das Licht reagieren und für welche man besser die Taschenlampe ausschalten sollte. Neu ist das Verschieben und Aufheben von Objekten. Das kommt aber so selten vor, dass diese Neuerung kaum ins Gewicht fällt.

Diesmal gehen wir auch in Häuser rein.

Die in News veröffentlichte Information, dass man beide Mädchen spielen wird und die Aktionen und Informationen eines Mädchens dem anderen helfen, ist eine Mogelpackung gewesen. Zwar spielt man im Laufe des Spiels beide Mädchen und Informationen gehen von einer Seite zur anderen, aber im Endeffekt spielt man Haru zu 95%, während man mit Yui in den restlichen 5% fast schon hilflos umherstreift, von Monstern gefangengenommen wird und dann Haru zur Rettung kommt. Die Informationen, die von einem Mädchen zum anderen gehen, halten sich sehr in Grenzen und sind meist nur dazu da, um Haru zu sagen, wohin sie nun zu gehen hat. Das ist viel verschenktes Potential, da die Mädchen hier viel besser hätten kooperieren können. Gerade Yui spielt man kaum und gerade sie wäre aus Storygründen überaus interessant gewesen. Hier hätte man sehr kreativ sein können. Leider wurde diese Chance nicht genutzt und das hinterlässt so einen faden Nachgeschmack.

Boss-Kämpfe lassen euch schon mal grübeln.

Das Spielsystem ist immer wieder dasselbe: Haru untersucht Ort X, der ist natürlich verflucht, sie sieht Yui kurz, schafft den Boss-Geist und reinigt somit vermutlich den Ort, Yui ist nicht da… und Haru geht nach Hause. Um zu schlafen? Auf jeden Fall ist sie nachher wieder im Zimmer und zieht wieder ausschließlich in der Nacht los, nur wenn gefährliche Geister unterwegs sind, um ihre Freundin zu finden. Wieso sie das immer in der Nacht tut, wird nie erklärt im Spiel. Natürlich kann man keine allumfassende Story erwarten und dass Haru immer nur in der Nacht sucht, ist dem Spiel geschuldet, da das Dorf bei Tag (vermutlich) ungefährlich ist. Dennoch ist die Story teilweise verwirrend und man fragt sich hin und wieder, was gerade vor sich geht (mit Ausnahme des Spoilers vom Anfang des Spiels natürlich).

Neu sind auch Innenareale; das heißt, man erkundet nun auch zum Beispiel eine Bibliothek und erforscht die Räume. Das Spielsystem ändert sich dadurch aber nicht allzu sehr und wird einfach nur nach innen verlagert. Die Bosskämpfe sind jedoch positiv hervorzuheben. Dafür, dass man eigentlich nur ausweichen und Gegenstände aufheben kann, sind die Bosskämpfe doch abwechslungsreich gestaltet. Durch mehrfaches Trial and Error kommt man, wie beim Rest des Spiels, schon dahinter, was man zu tun hat.

»Dafür, dass man eigentlich nur ausweichen und Gegenstände aufheben kann, sind die Bosskämpfe doch abwechslungsreich gestaltet.«

Bis jetzt habe ich die Musik noch nicht besprochen, denn es gibt keine Musik im Spiel. Dafür Soundeffekte und Hintergrundgeräusche, die jedoch so wirken, als kämen sie eher aus einer der vorhergegangenen Konsolengenerationen. Zum Beispiel ist da das Bellen des Hundes, das einfach zu sehr nach „Soundeffekt“ anstatt dem Bellen eines Hundes klingt. Grafisch ist das Spiel eher kawaii: keiner der Geister ist wirklich schrecklich anzusehen, sondern eher eine Cartoon-Variante eines Geistes. Da die Geister dennoch etwas gruselig aussehen, sollte man das Spiel aber nicht von kleineren Kindern alleine spielen lassen.

Erneut die Frage: Gruselt es uns vor dem Spiel?

»Wer den ersten Teil schon kennt, der wird sich hier nicht mehr gruseln. Dafür sind die Mechaniken einfach viel zu ähnlich und man sitzt meistens mit dem Gedanken „Ach, das kenn ich schon“ da, obwohl man das Spiel noch nie gespielt hat. Jedoch ist es so sehr dem Vorgänger ähnlich, dass man sich so fühlt, als würde man diesen wiederholen. Wer den Vorgänger nicht kennt, wird vermutlich deutlich öfter erschrecken oder bei Gegnern sterben. Man muss den Vorgänger nicht gespielt haben, um Yomawari: Midnight Shadows zu verstehen. Für ungefähr 30 Euro wird man hier gut unterhalten, wenn man sich darauf einstellt, dass das Spiel kaum Neuerungen bietet. Man kann aber auch auf einen Sale warten und muss nicht unbedingt sofort zugreifen. Eventuell hätte mehr Entwicklungszeit dem Spiel gut getan, da leider Potential verschenkt wurde.

Wie wenig Neuerungen es sind, lässt sich an unserem Fazit erkennen: dieses habe ich von Yomawari: Night Alone kopiert und nur minimal da angepasst, wo es nötig war.«

 

Finde deinen Hund und deine Schwester Freundin und ihren Hund. Erklärungen, wieso Geister da sind, sind nicht vorhanden.
Erkundung und Ausweichen heißt das Programm!
Süße Charaktermodelle und Item-/Kartenzeichnungen mit realistischem, japanischem Dorf-Flair.
Nur ein Lied, ansonsten Hintergrundgeräusche.
Für Sammelwütige ist genug zu tun. Kenner der japanischen Folklore haben vielleicht einen Vorteil, relativ kurz mit zirka zehn 10-15 Spielstunden.