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Im Test! Splatoon 2

TitelSplatoon 2
Japan21. Juni 2017
Nintendo
Nordamerika21. Juni 2017
Nintendo
Europa21. Juni 2017
Nintendo
SystemNintendo Switch
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerNintendo
GenresThird-Person-Shooter
Texte
Japan Nordamerika Japan
Vertonung  –

Splatoon war der Überraschungshit für Nintendo auf Wii U. Die neue IP erfreute sich schnell großer Beliebtheit bei der Community und verkaufte sich fast fünf Millionen Mal. Selbst zwei Jahre nach dem Erscheinungsdatum ist es eines der aktivsten Spiele auf der letzten Konsolengeneration. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass Nintendo an einem Nachfolger gearbeitet hat. Doch handelt es sich bei dem Nachfolger wirklich um einen zweiten Teil oder ist es eher eine aufgewärmte Version des Vorgängers?

Eine seltsam gute Geschichte nimmt weiter ihren Lauf

Nicht nur in der realen Welt sind zwei Jahre vergangen, sondern auch in Inkopolis, dem Heimatort der Inklinge. Ihr fragt euch, was Inklinge sind? Ganz einfach: Vor tausenden von Jahren stieg der Meeresspiegel auf der Erde. Dies hatte zur Folge, dass die Menschen von der Erde verschwanden (vermutlich starben alle). Es entwickelten sich zwei Spezies: die Inklinge und die Oktarianer. Anfangs kamen die beiden Meeresbewohner noch friedlich miteinander aus. Doch als sie sich auf der restlichen Oberfläche ausbreiteten, brach ein Krieg aus. Eigentlich hätten die Oktarianer den Krieg gewonnen, da die Inklinge faul waren und lieber schliefen. In einem unglücklichen Moment jedoch stolperte einer der Oktarianer über ein Kabel, unterbrach so die Stromzufuhr zu den Kriegswaffen und die Oktarianer verloren. Daraufhin zogen sich die Oktarianer in den Untergrund zurück, bis sie im ersten Teil erneut auftauchten, um den Riesen-Elektrowels als Stromquelle zu stehlen, jedoch scheiterten sie. Ziemlich abgefahren, oder?

Doch kommen wir von der kurzen Erklärung zur jetzigen Geschichte zurück. Seit dem letzten großen Ereignis in Inkopolis sind also zwei Jahre vergangen. In diesen Jahren war es ziemlich ruhig und es kam zu keinen größeren Konflikten. Lediglich ein neues musikalisches Duo namens TentaCool ist auf dem Vormarsch und begeistert die Inklinge mit seiner Musik. Eines Tages verschwindet erneut der Riesen-Elektrowels und viele kleine Elektrowelse. Bevor es dementsprechend zu Energieengpässen kommt, sollten die Elektrowelse zurückgebracht werden. Nun liegt es wieder an euch den Heldenmodus zu betreten. Ihr begebt euch also in das Gebiet der Oktarianer und trefft auf Limone. Sie ist eine der beiden Sea Sirens. Vor zwei Jahren war das Duo weltbekannt. Doch diese Zeiten sind vorbei. Aufgrund der schwierigen Lage hat sie die Position des Aquamarine-Kapitäns eingenommen und weist euch den Weg.

Dieser Weg besteht aus unterschiedlichen Levels in mehreren Okto-Gebieten, welche ihr absolvieren müsst. Spieler, die bereits den ersten Teil gespielt haben, werden sofort einige Parallelen feststellen. Bevor es ins Level und in die verrückte Welt der Oktarianer geht, müssen zuerst die jeweiligen unsichtbaren Kessel in den Gebieten mit Farbe aufgedeckt werden. Anschließend springt ihr in den Kessel und erlebt obskure Versionen der Oktarianer und teilweise seltsame Welten, welche allerdings einen gewissen Charme versprühen. Im Grunde ist für jeden etwas dabei und euch erwarten etliche Settings. Mal kämpft ihr euch durch ein Strandgebiet, auf dem ihr euch über Luftmatratzen fortbewegt, gleitet mit großer Geschwindigkeit über Tintenschienen oder müsst einfach nur einen Schlüssel für das nächste Sprungfeld finden. Dabei solltet ihr immer eure Augen nach Kisten offenhalten. Diese beinhalten nützliche Gegenstände für euch. An erster Stelle sind dies Fischeier. Diese benötigt ihr, um eure Ausrüstung aufzuleveln. Dafür benötigt ihr jedoch noch einen weiteren Gegenstand und zwar Anchovium. Diesen Gegenstand findet ihr entweder an versteckten oder schwer erreichbaren Orten. Weitere versteckte Items sind die Schriftrollen, die euch über die Hintergrundgeschichte der Welt informieren, oder Coupons für das Essen von Shrimpson. Durch seine Mahlzeiten könnt ihr entweder mehr Erfahrungspunkte oder Geld im Mehrspielermodus ergattern.

Springen. Laufen. Gleiten.

Den Heldenmodus in Splatoon 2 kann man als Mischung aus einem Shooter und einem 3D-Platformer bezeichnen. Bewaffnet mit eurer Heldenwaffe erklärt euch Limone nach und nach die Spielmechaniken und gibt euch immer mal wieder Tipps. Ihr schießt euch also durch die Gegend, färbt alles mit eurer Tinte ein, erledigt die verschiedenartigen Einheiten der Oktarianer, springt Plattformen hoch, löst kleinere Rätsel und am Ende des Levels wartet ein kleiner Elektrowels auf euch, den ihr befreien müsst. Dieses Mal besitzt ihr als Held sogar nicht nur eine Heldenwaffe, sondern Arty, seines Zeichens Waffenspezialist und -verkäufer aus Inkopolis, greift euch unter die Arme. Er besitzt jede Menge Prototypen für neue Heldenwaffen. Um die Waffen zu perfektionieren benötigt er Daten, die ihr ihm liefern müsst. Dementsprechend müsst ihr einige Level mit Artys Vorgaben bewältigen. Anfangs kann das ein wenig nervig sein, wenn man eine Waffe nicht beherrscht. Jedoch sind die Level nicht allzu schwierig. So lernt man nach und nach den Umgang mit den ungewohnten Waffen und bekommt ein gutes Gefühl. Waffentypen, die man vorher nicht kannte oder nicht anrühren wollte, werden so gut zugänglich gemacht.

»Besonderes Highlight des Einzelspielermodus sind erneut die Boss-Kämpfe, wenn ihr die benötigten Elektrowelse gerettet habt.«

Besonderes Highlight des Einzelspielermodus sind erneut die Boss-Kämpfe, wenn ihr die benötigten Elektrowelse gerettet habt. Wie beim Rest des Spiels besitzen die Gegner ein sehr individuelles Design und teilweise ein sehr abgefahrenes Bewegungsmuster. Die Oktarianer besitzen eben ein Händchen für gute Maschinen beziehungsweise Kriegswaffen. Nur zu dumm, dass sie keine eigenen Stromquellen besitzen. Für gute Abwechslung im Heldenmodus sorgen ebenfalls die Kämpfe gegen die Oktolinge. Diese simulieren quasi ein Mehrspielermatch. Auf einer Mehrspielerkarte müsst ihr acht kleine Elektrowelse finden und befreien. Das ist einfacher gesagt als getan. Die Oktolinge stellen sich euch natürlich entgegen und benutzen zahlreiche Waffen. Wer bislang überhaupt keine Erfahrungen mit den Mehrspielermechaniken von Splatoon 2 gemacht hat, bekommt in diesen Kämpfen ein erstes Gefühl für die Abläufe. Für Neulinge perfekt zum Üben.

Rettet die Elektrowelse!

Auf dem Papier hört sich der Heldenmodus nach einem sehr abwechslungsreichen Abenteuer an. Das ist dieser auch, aber mit ein paar kleinen Abstrichen. Ab einem bestimmten Punkt hat man die Struktur und den Aufbau der Welt sowie der unterschiedlichen Level durchschaut und erkennt die Linearität. Das macht den Heldenmodus gewiss nicht schlechter, doch man wird das Gefühl nicht los, als hätten die Entwickler noch mehr aus der Welt herausholen können. Auch im Vergleich zum ersten Teil. Gerade weil dieser Teil nur so vor Innovation sowie Kreativität gesprüht und vieles sehr unkonventionell und abstrakt gestaltet hat, fühlt es sich jetzt normal oder gar wie etwas Aufgewärmtes an. Hie und da hätten die Entwickler eventuell noch einen Schritt weitergehen und das Konzept auf ein neues Level heben können. Nichtsdestotrotz macht der Heldenmodus Spaß. Zudem lernt man durch die Schriftrollen erneut mehr über die Hintergrundgeschichte der Welt kennen und was in den letzten zwei Jahren in Inkopolis geschehen ist. Bei diesen kleinen Details hat sich Nintendo wieder viel Mühe gegeben und es kommen absurd-herrliche, kreative Informationen über die Inklinge, Oktarianer und mehr zum Vorschein.

Wer die Mechaniken aus dem ersten Teil noch nicht kennt und zum ersten Mal Splatoon 2 spielt, sollte einen Blick in diesen Modus werfen. Der Heldenmodus dient quasi als großes, spannendes Tutorial, in dem man alle wesentlichen Fähigkeiten und Waffentypen kennenlernt. Anschließend ist man als Spieler halbwegs gut auf das vorbereitet, was im Mehrspielermodus wartet.

Auf in die Schlacht… oder eher in die Tinte

Splatoon 2 besitzt zwar einen Einzelspielermodus, jedoch liegt das Hauptaugenmerk auf dem Mehrspielermodus. Die spritzigen Schlachten zwischen den Inklingen sind in den Jahren sehr beliebt geworden. Um an den tintenreichen Schlachten teilzunehmen, müsst ihr in die Lobby des Tintenturms gehen. Anschließend habt ihr die Möglichkeit entweder in Standardkämpfen den Boden einzufärben oder in drei unterschiedlichen Rangmodi eure Bestleistung abzurufen. Dabei unterscheidet man die folgenden Modi:

Spritzige Schlachten.

Der Revierkampf ist der klassische und bekannteste Modus aus Splatoon 2. Euer und das gegnerische Team bestehen aus vier Inklingen. Euer Ziel besteht darin, innerhalb der vorgegebenen Zeit von drei Minuten den Boden mit eurer eigenen Tintenfarbe einzufärben. Das Team, welches am Ende mehr Farbe auf dem Boden verteilt hat, gewinnt die Runde. Um dieses Ziel in die Tat umzusetzen, helfen euch die Waffensets, welche ihr bei Arty käuflich erwerben könnt. Neben einer Standardwaffe enthält dieses Set eine Sekundärwaffe und eine Spezialwaffe. Je nachdem welche Waffe ihr wählt, könnt ihr entweder gegnerische Inklinge leichter besiegen oder den Boden schneller einfärben. Splatoon 2 bietet euch eine große Auswahl an Möglichkeiten.

Um in den Tumulten eines Matches nicht den Überblick zu verlieren, könnt ihr mittels X-Taste die Karte aufrufen. Dort seht ihr ebenfalls, an welcher Stelle sich eure Kameraden befinden und könnt mit dem Supersprung zu ihnen fliegen. Spieler, welche den ersten Teil kennen, werden sich zu Beginn etwas an die neue Steuerung gewöhnen müssen. Die jetzige Tastenbelegung war früher nämlich die Sprungtaste. Das kann verwirren. Mit genügend Spielzeit geht dies allerdings schnell vorbei. Das Gleiche gilt für die Kartendarstellung, welche sich bei Wii U auf dem Gamepad befand. Optisch hat Nintendo ebenfalls an der Spielerdarstellung während eines Matches gefeilt. Am oberen Bildschirmrand sieht man nun, welche Waffen die eigenen Kameraden und die Gegner mit sich führen. Außerdem erkennt ihr dort ebenfalls, wann der Spezialangriff eines Inklings bereit ist. Ansonsten wurde nicht viel in diesem Modus verändert.

»Neben zwei bekannten Arenen erwarten euch sechs frische«

Neben zwei bekannten Arenen erwarten euch sechs frische. Alle Arenen sind symmetrisch aufgebaut, das heißt, die Startperspektive und Laufwege sind für beide Teams identisch. Vom Start aus kämpft ihr euch zur Mitte, wo größtenteils die Action abgeht. Es gilt ein wenig das Motto „Wer die Mitte kontrolliert, dominiert auch das Match“. Zwar fokussierten die Arenen aus Splatoon ihre Geschehnisse ebenfalls auf die Mitte, jedoch nicht so stark wie es der zweite Teil macht. Dadurch entstehen erbitterte Kämpfe und man verliert hin und wieder den Gedanken, dass es in diesem Modus eigentlich um das Einfärben des Bodens geht. Die neuen Arenen wirken ebenfalls etwas kompakter als zuvor. Das liegt eventuell daran, dass man (mit einer Ausnahme) nicht mehr bis zum gegnerischen Startpunkt laufen kann. Eine komplette Dominanz eines Teams ist somit ausgeschlossen.

Wie im ersten Teil sind alle Arenen nicht immer verfügbar, sondern nur in einer gewissen Rotation. Die Arenen wechseln in allen Modi alle zwei Stunden und es sind immer nur jeweils zwei Arenen spielbar. Das ist zwar eine Verbesserung gegenüber dem ersten Teil, wo die Rotation noch vier Stunden betrug, allerdings kann diese Konstellation immer noch nerven, wenn zum Beispiel viermal nacheinander dieselbe Arena kommt. An diesem Punkt müsste Nintendo für mehr Vielfalt sorgen.

Nicht nur im Revier der King!

Herrscht über die Mitte!

Kommen wir nun zu den Rangkämpfen. Hier erwarten euch drei unterschiedliche Modi, in denen ihr drei verschiedene Ziele verfolgt. Da gäbe es zuerst den Modus Herrschaft. Euer Ziel besteht ähnlich wie beim Revierkampf darin, den Boden mit Farbe zu bedecken. Allerdings bezieht sich die Aufgabe nicht auf die komplette Arena, sondern auf einen gekennzeichneten Bereich, welcher sich meist auf den Mittelpunkt der Arena beschränkt. Schafft ihr es den Bereich einzufärben, herrscht ihr über das Gebiet und es läuft ein Zähler von 100 herunter. Ihr habt gewonnen, wenn der Zähler bei null steht oder wenn eure Zahl am Ende der allgemeinen Spielzeit niedriger als die des Gegners ausfällt.

Gegenüber dem ersten Teil hat sich in diesem Modus nicht viel verändert. Lediglich optisch wurden ein paar Verbesserungen getätigt. Am oberen Rand wird euch nun genauer angezeigt, wie viel eurer Teamfarbe sich auf dem ausgewählten Bereich befindet. So lässt sich schneller erkennen, wann man die Herrschaft verlieren könnte.

Zerstört das Schutzschild der Kanone und dann nichts wie weg!

Der Rangmodus Operation Goldfisch läuft ein wenig anders ab. Hier erwartet euch eine große Goldfischkanone am Mittelpunkt der Arena. Diese ist von einem Schutzschild umringt, welcher mit Tinte zerstört werden muss. Schafft ihr dies, müsst ihr euch nur noch die Kanone schnappen und zum Ziel im gegnerischen Gebiet bringen. Ewig könnt ihr die Kanone aber nicht bei euch behalten. Daher ist ein wenig Eile geboten. Solltet ihr die Kanone verlieren, muss der Schutzschild erneut zerbrochen werden. Dabei ist Vorsicht geboten. Wenn ihr dem Schutzschild zu nahe kommt und der Schild durch die gegnerische Farbe explodiert, seid ihr schnell dahin.

Am Grundprinzip hat Nintendo ebenfalls nichts geändert. Lediglich an der Kanone selbst wurden einige Veränderungen getätigt. Im ersten Teil feuerte die Waffe bei voller Aufladung einen großen Tintentornado auf die Gegner, welcher ziemlich mächtig war und schnell den Weg zum Ziel ebnete. Nun ist Waffe ähnlich wie ein Granatwerfer aufgebaut und feuert bei voller Aufladung eine große Tintenkugel. Beim Aufprall explodiert die Kugel. Während man mit dem Tintentornado großen Schaden austeilte, war man durch den Wirbel zeitgleich relativ gut geschützt. Dadurch, dass man jetzt nur eine Kugel abfeuert, ist man leichter angreifbar und das Match ist nicht unbedingt so schnell vorbei. Nintendo hat das Spiel hier an der richtigen Stelle angepasst.

Schnappt euch den Turm!

Last but not least gibt es noch den Modus Turm-Kommando. Auch in diesem Modus befindet sich etwas in der Mitte der Arena. Dieses Mal ist es ein Turm, welchen ihr einnehmen müsst. Gelingt es euch auf den Turm zu klettern, bewegt sich der Turm in Richtung des gegnerischen Territoriums. Schafft ihr es bis zum Ziel, habt ihr gewonnen. Doch so einfach macht es euch Nintendo dieses Mal nicht. War die Strecke im ersten Teil noch eine durchgezogene Linie, müsst ihr nun einige Checkpoints passieren und diese für einige Sekunden halten. Das sorgt für zusätzliche Spannungen und die Matches sind ebenfalls nicht so schnell vorbei. Im ersten Teil war es je nach Arena ziemlich einfach mit bestimmten Spezialwaffen die Kontrolle des Turms über lange Zeit zu halten und damit in einer Tour das Ziel zu erreichen. Nun benötigt man deutlich mehr Durchhaltevermögen.

Habt ihr in einem Rangkampf gewonnen, steigt euer Level. Jeder Spieler besitzt anfangs die Stufe C-. Jeder Rangmodus besitzt seine eigene Stufe. Mit jedem Sieg steigt die Leiste. Solltet ihr verlieren, sinkt die Leiste nicht wie im ersten Teil, sondern bleibt stehen. Allerdings solltet ihr nicht zu häufig verlieren. Je mehr Matches ihr verliert, desto mehr Kratzer entstehen an eurer Leiste. Nehmen die Kratzer überhand, werdet ihr heruntergestuft. Solltet ihr es schaffen rechtzeitig im Rang aufzusteigen, ist eure Leiste wieder heile. Im Rang aufzusteigen hat auch seine Vorteile. Wenn ihr es schafft in einem Rangmodus den Rang B- zu erreichen, habt ihr Zugang zu den Ligakämpfen.

Aufstieg \o/

Diese unterscheiden sich im Grunde kaum von den Rangkämpfen im Allgemeinen. Einziger Unterschied ist die Tatsache, dass ihr in diesem Bereich gemeinsam mit euren Freunden zusammen Rangkämpfe bestreiten könnt. In dem normalen Abteil des Rangmodus ist dies nämlich nicht möglich. Ihr könnt entweder als Duo oder als komplettes Vierer-Team an Ligakämpfen teilnehmen. Dort dreht es sich nicht um eure gewöhnliche Rangstufe wie beim Rangmodus, sondern es wird eine andere Punktzahl ermittelt. Das ist die sogenannte Liga-Power. Anfangs besitzt ihr keine Punktzahl und müsst sieben Kämpfe bestreiten. Je nachdem wie eure Punktzahl anschließend ausfällt, werden passende Gegner ermittelt. Gewinnt ihr einen Kampf, erhaltet ihr unterschiedliche Medaillen.

Falls ihr mal keine Lust auf die öffentlichen Kämpfe habt, könnt ihr ebenfalls private Räume erstellen, um gemeinsam mit Freunden zu spielen. Anschließend habt ihr die Möglichkeit den Modus und die Arena eigenständig zu wählen. Ihr könnt ebenfalls eine Online-Lounge aufmachen und dort nicht nur Freunde, welche ihr auf Nintendo Switch gespeichert habt, einladen. Dafür benötigt ihr zusätzlich ein Smartphone und die App „Nintendo Switch Onlineservice“. Dank dieser App seid ihr ebenfalls in der Lage einen Voice-Chat für das Spiel zu nutzen. Ihr braucht lediglich noch ein passendes Mikrofon, welches zeitgleich am Smartphone und der Switch angedockt ist. Klingt ziemlich umständlich und ist es auch. Zum Glück funktioniert Splatoon 2 auch gut ohne den Voice-Chat. Oder ihr spielt im lokalen Mehrspielermodus, dafür benötigt ihr ebenfalls keinen Voice-Chat. Allerdings brauchen eure Freunde ebenfalls eine Nintendo Switch mit Splatoon 2. Anschließend eröffnet ihr einfach einen Raum und die Leute können sich dazugesellen.

Obwohl Nintendo das Zusammenspielen mit seinen Freunden immer großschreibt, sind die jetzigen Funktionen irgendwie seltsam. Wenn ihr zum Beispiel gemeinsam mit Freunden an einem Revierkampf teilnehmen wollt, ist dies zwar möglich, aber mit kleinen Abstrichen. Wenn ihr einem Spiel eines Freundes beitreten wollt, kann das dauern. Bei einer vollen Lobby-Gruppe müsst ihr bis zum Ende des Matches warten. Beim Warten könnt euch nicht einmal das derzeitige Match ansehen, sondern müsst euch mit der Warteschleife begnügen. Seid ihr endlich in der Lobby und das Spiel startet, kann es passieren, dass ihr gar nicht im gleichen Team wie euer Freund seid. Die Teams werden wie üblich zufällig gewählt. So möchte Nintendo wahrscheinlich verhindern, dass Teams Vorteile haben. Mit dem Gedanken verfolgt man zwar den richtigen Ansatz, jedoch sollte dieser Weg nicht die Lösung sein, wenn man gerne mit einem Freund zusammenspielen möchte. Andere Spiele von Nintendo haben bereits gezeigt, dass es auch anders gehen kann.

Nicht nur bunt, sondern auch modisch!

Splatoon 2 wäre kein richtiger Nachfolger, wenn es kein richtiges Modebewusstsein aufweisen würde. Aus diesem Grund haben in den letzten zwei Jahren drei neue Boutiquen mit neuen, frischen Errungenschaften in Inkopolis eröffnet. Da gäbe es zum einen das Zierfesch, welches von der Qualle Jo-Q geleitet wird. Alle Oberteile, welche die Inklinge tragen, stammen aus seinem bescheidenen Geschäft. Wer ebenfalls seinen Kopf schmücken möchte, sollte Seecilia einen Besuch abstatten. Sie ist die Besitzerin von Kopfsache und besitzt so gut wie jede Kopfbedeckung der Welt. Und wer sich um seinen Kopf kümmert, sollte seine Füße nicht vergessen. Passende Schuhe dafür findet ihr im Krabkicks von Bisk. Das Kalmarsenal darf man natürlich nicht vergessen. Dort versorgt euch Arty mit spritzigen Waffen.

Die Kleidung verfolgt dabei natürlich nicht nur das Ziel, dass eure Inklinge modisch und gut gekleidet herumlaufen, sondern ihr erhaltet so ebenfalls bestimmte Fähigkeiten, welche in Kämpfen von Nutzen sind. Jedes Modestück besitzt eine Hauptfähigkeit und eine bis drei Zweitfähigkeiten. Diese können unterschiedlich ausfallen. Der Slot der Hauptfähigkeit ist von Beginn an freigeschaltet, die Zweitfähigkeiten werden durch Kämpfe freigeschaltet. Es gibt Fähigkeiten, die euren Tintentank vergrößern oder schneller auffüllen, euer Schwimmtempo erhöhen oder euch einen gewissen Schutz vor gegnerischen Angriffen bieten. Im Menü findet ihr eine komplette Auflistung aller Fähigkeiten. Es gibt einige Fähigkeiten, die nur Platz im Slot der Hauptfähigkeit finden.

Kleider machen Leute… ähm Inklinge.

Seid ihr mit euren Zweitfähigkeiten unzufrieden, solltet ihr Sid einen Besuch abstatten. Den kleinen Jungen, welcher ein Seeigel ist, findet ihr am Tintenturm. Ähnlich wie Siggi aus dem ersten Teil beherrscht er die Kunst, die Slots der Fähigkeiten bis zum Maximum auszuweiten oder neu zu verteilen. Dafür benötigt ihr entweder eine gewisse Menge an Geld oder Supermuscheln. Neuerdings könnt ihr die Slots auf eurer Kleidung sogar leeren. Dadurch erhaltet ihr Fragmente, welche Sid für euch aufbewahrt. Habt ihr zehn Fragmente einer Fähigkeit gesammelt, könnt ihr eine Zweitfähigkeit an eure Kleidung anbringen. Dadurch ist es wesentlich leichter sich bessere Kleidungstücke mit passenden Fähigkeiten zu erstellen. Es kostet lediglich sehr viel Zeit, bis man entsprechend viele Fragmente beisammen hat. Wie im ersten Teil nimmt Sid ebenfalls eure Bestellungen von Kleidungstücken anderer Inklinge entgegen und besorgt sie euch bis zum nächsten Tag.

Schaut bei SplatNet2 vorbei

Doch nicht nur das. Er beschafft euch ebenfalls die Bestellungen aus TenaWorld. Das ist der neue Online-Shop von Anne-Mona, welchen ihr im SplatNet2 (Unterkategorie der NSO-App) findet. Dort könnt ihr einmal pro Tag eine Bestellung aufgeben und sofort bei Sid abholen. Anne-Mona hat modische Kleidungstücke, welche teilweise nur einige Stunden verfügbar sind. Da heißt es zuzuschlagen! Doch nicht nur deswegen solltet ihr euch die App genauer anschauen. Dort findet ihr ebenfalls eine gute Übersicht über euren aktuellen Statusreport, wie die Arenen in den nächsten Stunden rotieren und die Ergebnisse eurer letzten 50 Kämpfe. Wer sein Spielverhalten analysieren möchte, ist hier an der richtigen Stelle. Die Applikation zeigt euch dabei unter anderem die Ausrüstung eurer Gegner an. So kann man sich eventuell etwas abschauen und sein eigenes Spielverhalten verbessern. Auch wenn die NSO-App in der Kombination mit dem Voice-Chat eher kompliziert wirkt, SplatNet2 ist ziemlich nützlich, da man unter anderem nicht das Spiel anmachen muss, um zu schauen, auf welche Arenen man sich in den nächsten Stunden freuen kann.

Mehr Jobs braucht das Land!

Was macht man, wenn man sich keine Kleidung leisten kann? Richtig! Man geht arbeiten. Und junge Inklinge brauchen das Geld. Das dachte sich wohl auch die Bär GmbH und eröffnete eine Niederlassung in Inkopolis. Interessanterweise ist der Vorstand ein versteinerter Bär. Er bietet euch an, am sogenannten Salmon Run teilzunehmen. Zusammen mit drei anderen Inklingen begebt ihr euch zu unterschiedlichen Sperrzonen, verrichtet gute, ehrliche Arbeit und sammelt Fischeier ein. Diese erhaltet ihr von den sogenannten Salmoniden, etwas bizarre Kreaturen, welche mit Bratpfannen bewaffnet sind und ziemlich aggressiv sein können. Doch keine Angst! Spritzt sie einfach mit eurer Tinte weg. Doch Vorsicht vor den Boss-Salmoniden, diese können gefährlich werden. Auf diese Kreaturen hat es ebenfalls die Bär GmbH abgesehen. Aus folgendem Grund: Gold-Fischeier! Die Eier bekommt ihr, wenn ihr die Boss-Salmoniden besiegt. Anschließend müsst ihr sie zum bereitgestellten Korb bringen. Klingt einfach, kann aber zu einer sehr anstrengenden Herausforderung werden. Erst recht, wenn man nicht mit dem Arbeitsgerät umgehen kann.

Bei der Bär GmbH werden euch vier unterschiedliche Waffen gestellt. In jeder Arbeitsschicht ändert sich die Waffenkonstellation. Hier müsst ihr auf die jeweilige Ausschreibung achten. Eine Schicht bei der Gold-Fischeier-Beschaffung dauert drei Gegnerwellen. In diesen Wellen greifen euch unzählige Gegner an. Hier gilt es den Überblick zu behalten und nicht in Panik zu geraten. Sollten alle Teammitglieder sterben oder solltet ihr die Fangquote für die Eier nicht erfüllen, ist das Spiel zu Ende. Je besser ihr eure Quote erfüllt, desto mehr Punkte erwarten euch am Ende eurer Schicht. Habt ihr genügend Punkte gesammelt, könnt ihr bestimmte Boni am Infoschalter abholen. Bei den Boni kann es sich um alles Mögliche handeln: neue Kleidung, Geld oder Fragmente für Fähigkeiten. Wer die Herausforderung sucht, ist hier an der richtigen Stelle.

»Der Salmon Run ist nur zu bestimmten Zeiten spielbar. Das ist ziemlich schade, denn dieser ist einfach grandios.«

Leider können Fischeier nur in der Salmon-Run-Hochsaison gesammelt werden. Dementsprechend sind die Arbeitszeiten unregelmäßig und der Modus nur zu bestimmten Zeiten spielbar. Das ist ziemlich schade, denn der Modus ist einfach grandios. Man spürt jedes Mal die Herausforderung und möchte sich selbst beweisen, dass man mit allen Waffentypen umgehen kann. Denn dies kann zur Krux werden. Seid ihr zum Beispiel nicht so gut mit Charger oder Blaster, könnt ihr zur Belastung für das gesamte Team werden. Zum Glück fallen erledigte Spieler nicht komplett aus dem Spiel, sondern können sich mittels Rettungsring helfen. Anschließend muss der Rettungsring von Kameraden abgeschossen werden und der Spieler ist zurück im Spiel. Ebenfalls lobenswert sind die Designs der Boss-Salmoniden, die wieder einmal zeigen, wie abgefahren die Welt von Splatoon ist. Darüber hinaus gibt es zu jeder Salmoniden-Art so etwas wie einen Lexikoneintrag, welcher nette Informationen bereithält.

Auch technisch top.

»Obwohl sich das Spiel um Tinte dreht, hat Nintendo alles poliert.«

Splatoon 2 macht von vorne bis hinten einen guten Eindruck auf Nintendo Switch. Das Spiel läuft flüssig und ohne nennenswerte Beschränkungen. Obwohl sich das Spiel um Tinte dreht, hat Nintendo alles poliert. So sieht die versprühte Tinte auf dem Boden kräftiger denn je aus. Gegenüber dem ersten Teil wirkt alles optimiert, das gilt ebenfalls für die Steuerung. Diese funktioniert erstaunlich gut im Handheld-Modus, auch wenn ich den TV-/Tisch-Modus mit Pro Controller bevorzuge. Das liegt vor allem daran, dass die Analogsticks der Joy-Con-Controller ziemlich leicht zu bewegen sind und man die Empfindlichkeit entsprechend höher stellen muss, während der Pro Controller eine niedrigere benötigt. Als Beispiel: Die Empfindlichkeit beim Handheld-Modus ist bei mir +2.5, während es beim TV-Modus -1.5 ist. Zum Glück hat sich Nintendo darauf gut vorbereitet und man kann für die beiden Optionen unterschiedliche Empfindlichkeiten einstellen.

Bunter Multiplayer-Shooter, der seinesgleichen sucht

Bislang scheinen die Online-Server ebenfalls stabil zu laufen. An manchen Stellen passieren zwar noch kleinere Fehler, aber die sind schnell vergessen. Was ein wenig die Stimmung vermiest, ist die Tatsache, dass man seine Ausrüstung nicht in der Warteschleife eines Matches wechseln kann. Man muss erst komplett aus dem Spiel gehen. In der Zukunft sollte Nintendo dies für eine bessere Nutzerfreundlichkeit noch ändern. Wenn ihr wollt, könnt ihr eure Kameraeinstellung und eure derzeitige Ausrüstungskombination auf einem der vielen Inkling-amiibo speichern. So könnt ihr diese Kombination in der Lobby schnell ausrüsten. Darüber hinaus bringen euch die amiibo kleine Geschenke in Form von neuen Kleidungstücken, die ihr nur über die Figuren bekommen könnt. Noch ein kurzes Wort zum Soundtrack: Dieser ist mal wieder hervorragend. Die tintenfischartigen Klänge wurden mal wieder schön abgemischt und geremixt, sodass seltsame, aber mitreißende Elektroklänge entstanden sind, denen man gerne zuhört.

 

Nicht nur cool, sondern tentacool

»Falls nichts mehr dazwischenkommt, wird Splatoon 2 mit großer Wahrscheinlichkeit mein Spiel des Jahres. Das liegt erneut an der relativ einfach erlernbaren Spielmechanik, welche aber viel Spieltiefe bieten kann. Es ist nicht nur das bloße Versprühen von Tinte, sondern man sollte sich unter anderem gut überlegen, welche Ausrüstung man in welchem Modus nutzen muss, um siegreich zu sein. Splatoon 2 hat aber noch seine Ecken und Kanten, das kann man nicht leugnen. Allerdings war dies beim ersten Teil auch nicht anders und erst im Laufe der Zeit haben die Entwickler die Sache rund geschliffen. In diesem Fall wird es wahrscheinlich nicht anders laufen. Zudem hat Nintendo bereits angekündigt, dass Splatoon 2 weitere Updates mit neuen Waffen, Ausrüstungen und Arenen bekommen wird. Darüber hinaus gibt es natürlich noch die Splatfeste. Bei diesen besonderen Events entscheidet ihr euch für ein Team und kämpft für dieses. Splatoon 2 ist ein Rundum-sorglos-Paket, welches dem Spieler ein buntes Erlebnis bietet mit individuellen Charaktermodellen, die ihresgleichen suchen. Dazu kommt noch die abgefahrene Hintergrundgeschichte, welche sehr düster wirken kann. «

 

Der Riesen-Elektrowels ist erneut verschwunden und ihr müsst ihn zurückbringen. Spaßige und bunte Level mit großartigem Design. Der Modus dient quasi als Tutorial für den Multiplayer.
Keine großen Veränderungen zum Vorgänger, dafür neue Waffen, Effekte und Ausrüstung. Leicht erlernbares Spielverhalten, welches mehr Tiefgang bietet.
Absurde, aber charmante Gegnerdesigns, die in ihren Bann ziehen. Bunt, hell, fröhlich! Im Vergleich zum Vorgänger wurde noch einmal alles aufpoliert
Bekannte und neue, tintenfischartige Elektroklänge während der Kämpfe.
Voice-Chat über die Nintendo-App. Über SplatNet2 könnt ihr eure Kämpfe analysieren und zusätzliche Ausrüstung kaufen. Kostenlose, kontinuierliche Updates von Nintendo für mindestens ein Jahr.