3DS Europa Japan News Nordamerika Test

Im Test! Culdcept Revolt

TitelCuldcept Revolt
Japan7. Juli 2016
Nintendo
Nordamerika3. Oktober 2017
NIS America
Europa6. Oktober 2017
NIS America
SystemNintendo 3DS
Getestet fürNintendo 3DS
EntwicklerOmiyaSoft, JAMSWORKS Co. Ltd.
GenresStrategie/Brettspiel
Texte
 Nordamerika 
Vertonung Nordamerika

In meiner Kindheit habe ich viel Zeit damit verbracht, in Monopoly gegen meinen Vater zu verlieren. Auch bei anderen Spielen hatte ich wenig Glück, denn zum Beispiel Yu-Gi-Oh fand ich klasse, habe aber auch da immer verloren. Man könnte also meinen, dass Culdcept Revolt, ein Videospiel, welches Elemente aus beiden eben genannten Spielen in sich vereint, mein absoluter Todfeind ist. Das Nintendo-3DS-Spiel, welches aus einer sehr lange bestehenden Reihe stammt, soll die Serie im Westen ein wenig bekannter machen. Doch lohnt sich das überhaupt?

Der Hauptfokus bei einem Spiel wie Culdcept Revolt liegt natürlich auf dem Mehrspieler-Modus, aber um euch die Spielmechaniken näherzubringen und vor allem Einzelspieler-Inhalte zu bieten, gibt es einen umfangreichen Story-Modus. Darin übernehmt ihr die Rolle eines sogenannten Cepter, welcher über magische Fähigkeiten verfügt. Dieser hat jedoch seine Erinnerungen verloren und erwacht in einer Stadt, welche von einem nicht gerade freundlichen Grafen regiert wird. Dieser macht Jagd auf alle Cepter und somit natürlich auch auf euch. Der Hauptcharakter wird von einer Rebellengruppe aufgelesen, doch so wirklich für deren Kampf interessiert sich die eigene Figur nicht. Denn viel wichtiger ist es herauszufinden, wieso man seine Erinnerungen verloren hat und was die eigene Vergangenheit verbirgt.

Der Story-Modus dient dabei vor allem zu Beginn dazu, die Regeln und Abläufe des Spieles zu erklären. Das Hauptziel zum Sieg ist es, eine gewisse Anzahl an Magie anzusammeln. Diese zählt quasi als Währung in Culdcept Revolt. Im Grunde besteht ein Cepter-Kampf aus zwei Bereichen. Auf einer von zahlreichen, unterschiedlichen Arenen bewegt ihr euch mithilfe des Würfels von Feld zu Feld. Dabei gibt es verschiedenfarbige Felder, welche jeweils einem Element zugeordnet sind. Landet ihr auf einem Feld, könnt ihr den Besitz darauf beanspruchen. Dies tätigt ihr mithilfe einer Monster-Karte und ein wenig Magie, je nach Karte. Was für Karten ihr besitzt, ist abhängig von eurem Deck, welches in diesem Spiel Buch genannt wird. Hierfür schaltet ihr im Laufe der Zeit immer neue Karten frei, um jenes zu verstärken.

Ist eine Monster-Karte abgelegt, endet eure Runde. Im besten Fall legt ihr meist ein Monster von derselben Element-Farbe ab, wie die des Feldes, auf dem ihr euch befindet. Denn dann gibt es ordentliche Boni im Kampf. Der Monopoly-typische Aspekt kommt dann mit ins Spiel, wenn ein anderer Charakter auf einem von euch besetzten Feld landet. Dann ist ein Wegzoll fällig, dessen Höhe davon abhängig ist, wie oft ihr das Feld bereits aufgelevelt habt. Dies ist für euch möglich, sobald gewisse Konditionen erfüllt sind und ihr gerade gewürfelt habt. Wichtig ist, dass ihr euch strategisch korrekt entscheidet, wann ihr ein Feld aufrüsten möchtet oder ein Monster setzt, denn nur eines von beiden ist möglich.

Das Besondere an Culdcept Revolt ist jedoch, dass man den Wegzoll nicht einfach hinnehmen muss. Immer, wenn man auf einem feindlichen Feld landet, gibt es die Möglichkeit zum Kampf mithilfe der Monster-Karten. Diese haben unterschiedlich viele Lebens- und Angriffspunkte und Fähigkeiten. Manche dienen dabei eher der Verteidigung, manche eher dem Angriff. Um die eigenen Chancen zum Sieg zu erhöhen, gibt es zahlreiche Ausrüstungskarten, welche Effekte oder bessere Statuspunkte bieten. Hat man gewonnen, kann man somit also entweder ein feindliches Feld einnehmen oder sein eigenes Revier verteidigen. Aber auch hier ist taktisches Vorgehen gefragt. Denn ist einmal attackiert, endet die Runde und euch geht die Chance verloren, eines eurer eigenen Felder aufzubessern. Manchmal ist es dadurch taktisch klüger, einen gewissen Zoll hinzunehmen, um in Zukunft höhere Gewinne einzufahren.

Während das alles recht komplex klingt und es noch zahlreiche weitere Funktionen wie das Verschieben oder Austauschen von Monstern auf dem Spielfeld gibt, so macht Culdcept Revolt einen guten Job dabei, euch die Spielregeln gut zu erklären. Was anfänglich nach einem unüberschaubaren Auftrag aussieht, ist eigentlich recht flott verstanden. Dennoch spielt hier Glück eine sehr große Rolle, denn wenn die anderen Spieler die ganze Zeit über eure Felder hinweghuschen, dann nützt auch das höchste Level eines Feldes nichts. Zieht ihr keine Monster-Karte zu Beginn, damit ein Feld damit bestückt werden kann, hängt man flott mit der Eroberung von Gebieten hinterher. Die richtige Mischung aus Taktik, Glück und den richtigen Karten ist also das, was euch in Culdcept Revolt zum Sieg verhelfen kann.

»Der Monopoly-typische Aspekt kommt dann mit ins Spiel, wenn ein anderer Charakter auf einem von euch besetzten Feld landet.«

Immer, wenn ihr eine Runde vollendet habt, bekommt ihr eine gewisse Anzahl an Geld, egal ob ihr gewonnen oder verloren habt. Natürlich erhaltet ihr bei einem Sieg mehr als bei einer Niederlage. Das gewonnene Geld kann in Kartenpakete gesteckt werden. Obwohl es für Culdcept Revolt diverse herunterladbare Inhalte gibt, so hat man es nicht möglich gemacht, mit Echtgeld sich Kartenpakete zu kaufen und rein kosmetische Inhalte, beziehungsweise neue Quest-Aufträge für den Einzelspieler-Modus anzubieten. Bis man also ein richtig ordentliches Kartendeck hat, vergeht ein wenig Zeit. Wer sich dennoch direkt in den Online-Modus stürzen möchte, der kann dies natürlich machen, aber wahrscheinlich versagt er dann genauso erfolgreich wie ich.

Im Online-Modus gibt es verschiedene Spielmodi. Ein Beginner-Modus lässt euch gegen zwei weitere Spieler antreten, der normale Modus stellt ein Vier-Spieler-Match dar. Aber auch ein Team-Modus, in welchem zwei Spieler jeweils ein Team bilden und ihre magischen Punkte teilen, ist vorhanden und fordert einiges an taktischem Geschick. Wenn man gegen Fremde spielt, ist es möglich, mithilfe von kleinen Emoticons zu interagieren. Spielt man gegen Freunde aus der Freundesliste, gibt es sogar einen Sprachchat.

Natürlich ist es auch möglich, lokal gegen seine Freunde anzutreten, dafür benötigen sie aber das Spiel selbst. Eine Download-Play-Funktion gibt es nicht. Wer keine Freunde zur Hand hat, die Story nicht weitermachen möchte und auf online keinen Bock hat, der kann sich auch einfach in ein freies Match gegen die CPU stürzen. Im Laufe der Story schaltet ihr dabei zahlreiche neue Charaktere frei, die dann gegen euch antreten. Auch neue Bretter können freigeschaltet werden während der Story, welche neue Spielfelder mit sich bringen. Beispielsweise gibt es ein Brett, auf dem ein Zauber-Feld vorinstalliert ist. Landet ihr darauf, erhaltet ihr die Wahl zwischen zwei Zauber-Karten, welche oftmals sehr nützlich sind. Es gibt also viele abwechslungsreiche Arenen, in denen ihr die Kartenkämpfe ausfechten könnt.

Ein wichtiger Hinweis an der Stelle sei natürlich, dass Culdcept Revolt komplett auf Englisch lokalisiert wurde. Gerade um alle Effekte zu verstehen, sollte man also eine gewisse Lesebereitschaft und ein Verständnis der englischen Sprache mitbringen. Eine Sprachausgabe gibt es nicht wirklich, abgesehen von der Sprecherin während eines Matches, welche euch darauf hinweist, dass ihr nur noch ein weiteres Tor durchqueren müsst, um eine volle Runde abzuschließen. Dies ist übrigens wichtig für euren Magie-Pool, denn je häufiger ihr eine volle Runde über das Brett zieht, desto mehr Magie-Punkte erhaltet ihr.

Grafisch reißt Culdcept Revolt keine Bäume aus, aber das muss es auch nicht. Die Charaktere sind in flachen 2D-Sprites gehalten, während Hintergründe im Spiel und in den Kämpfen in 3D-Grafiken gehalten sind und sogar einen recht netten 3D-Effekt des Handhelds mit sich bringen. Die Kämpfe laufen flott ab und es gibt verschiedene Angriffs-Effekte, je nach Monster und Ausrüstungsgegenstand. Die Gespräche während der Story laufen in einer Art Visual-Novel-Stil ab.

Der Soundtrack reicht von peppig bis hin zu langsam oder mysteriös. Wirklich herausragend ist keiner der von mir gehörten Songs, aber nervig auch nicht. Und gerade das dürfte ziemlich wichtig sein, denn selbst eine normale Spielrunde kann manchmal ganz schön dauern. Wer hier den Sound auslässt, verpasst allerdings nicht viel.

Es ist Zeit für ein D-D-D-Duell!

»Ich denke, die Culdcept-Reihe hat definitiv Potenzial, hierzulande bekannt zu werden. Denn die Mischung aus dem berühmten Monopoly-Prinzip und Karten-Spielen wie Yu-Gi-Oh und Co. funktioniert erstaunlich gut. Natürlich muss man sich damit abfinden, dass sämtliche Planung, die besten Karten und die beste Taktik nichts bringt, wenn man kein Glück hat. Das größte Problem am Spiel ist lediglich, dass eine Runde ganz schön lange braucht, um in Fahrt zu kommen. Denn es wird erst dann richtig spannend, wenn die Spieler ihre Monster verteilt haben und die Kosten für eine Niederlage hoch sind. Bis dahin können dann schon einmal gut ein paar Minuten vergehen. Abgesehen davon bietet Culdcept Revolt eine spaßige Multiplayer-Gelegenheit und auch diejenigen, welche alleine spielen wollen, dürften durchaus auf ihre Kosten kommen. Zumal kein Deck-Aufbau der Dleiche sein wird in Online-Spielen, denn bei über 400 Karten gibt es einiges an Abwechslung.«

 

Der Spieler erwacht als Person mit magischen Fähigkeiten, aber keinerlei Erinnerung an sich selbst, in einer komplett fremden Stadt. Herauszufinden, was die eigene Vergangenheit verbirgt, ist das Ziel!
Ein Mix aus Monopoly und Spielen wie Yu-Gi-Oh lässt euch um Gebiete mithilfe von Monster-Karten kämpfen. Glück und Taktik spielen dabei eine große Rolle.
2D-Charaktere auf einem simplen Spielbrett mit 3D-Hintergründen. Kämpfe zeigen lediglich die Karten-Motive, welche sehr schön gezeichnet sind, die dann mit kurzen Effekten angegriffen werden.
Keine herausragenden Stücke, aber auch nichts Nerviges.
Über 400 Karten, komplett englische Lokalisation, Online-Modus lässt euch gegen andere Spieler antreten.