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Im Test! Resident Evil: Revelations HD

TitelResident Evil: Revelations HD
Japan31. August 2017
Capcom
Nordamerika29. August 2017
Capcom
Europa29. August 2017
Capcom
SystemPS4, Xbox One, Switch
Getestet fürPS4
EntwicklerCapcom
GenresAction/Horror
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
VertonungDeutschland Nordamerika Japan

Anfang 2012 erschien das viel gepriesene Resident Evil: Revelations für Nintendo 3DS und konnte sowohl Fachpresse als auch die Spieler überzeugen. Capcom wurde nach dem Erfolg jedoch nicht müde und veröffentlichte 2013 bereits eine HD-Version des erfolgreichen Titels für PCs und Konsolen. Zwei Jahre später erschien dann der zweite Teil. Fünf Jahre nach Veröffentlichung von Resident Evil: Revelations auf Nintendo 3DS erscheint nun nochmals eine Fassung von Jills und Chris‘ Albtraum-Kreuzfahrt auf PS4, Xbox One und Nintendo Switch. Wir konnten in die PS4-Fassung reinschnuppern und sagen euch in einem Kurztest, ob sich das Ganze noch ein weiteres Mal lohnt.

Reise auf dem (Alb-)Traumschiff

Doch zunächst ein kurzer Einschub zur bereits viel diskutierten Geschichte von Resident Evil: Revelations. Zeitlich schiebt sich das Abenteuer noch vor die Ereignisse von Resident Evil 5. Jill Valentine und Parker Luciani befinden sich im Auftrag der BSAA auf einer Rettungsmission im Mittelmeer. Die vermisste Person: Jills alter Freund und Partner Chris Redfield. In einer stürmischen Nacht auf hoher See nähern sie sich den Notfallkoordinaten und finden die Queen Zenobia, ein altes Kreuzfahrtschiff. Jedoch hatte die alte Königin schon bessere Zeiten gesehen. Mit geschulterter Waffe betreten beide das düstere Schiff auf der Suche nach ihrem alten Partner. Finstere Gänge, ächzende Geräusche aus den Lüftungsschächten und der Gestank des Todes, der jedem Schritt anhaftet, lassen nichts Gutes erahnen. Wo ist Chris? Lebt er überhaupt noch und wo ist die ganze Besatzung? Langsam, Schritt für Schritt, entfaltet sich vor euren Augen eine Wahrheit, die lange verborgen blieb.

Nach diesem kurzen Intro befindet ihr euch auch schon direkt in den Geschehnissen von Resident Evil: Revelations. Die Geschichte selbst ist dabei in zwölf Episoden aufgeteilt, springt zwischen gegenwärtigen und vergangenen Ereignissen hin und her und beleuchtet die Geschehnisse rund um den Untergang der Stadt Terragrigia und der Terrororganisation Veltro. Das Hin-und-her-Springen zwischen diesen beschert dem Spieler eine gewisse Form von Abwechslung, führt aber manchmal dazu, dass man dadurch direkt aus dem Spannungsbogen gerissen wird. Am Anfang jeder neuen Episode werden die wichtigsten Szenen kurz und dramatisch zusammengefasst, bevor es zum nächsten Abschnitt geht.

Viel Action und ein Quäntchen Horror

Resident Evil: Revelations unterteilt sich in eine Hauptkampagne und dem Raubzugmodus. In Ersterem erlebt ihr die bereits erwähnte Geschichte der Protagonisten in Episodenform. Ihr bewegt euch klassisch in der Verfolgerperspektive und erkundet die verschiedenen Abschnitte, welche mit kleineren Rätseln ausstaffiert sind. Jeder Abschnitt ist mit fiesen Mutationen verseucht, welche euch den Garaus machen wollen. Ein abstruses Kabinett an Monstrositäten, angefangen mit bizarren menschlichen Mutationen, bis hin zu gefährlichen Abarten aus den tiefsten Tiefen der Meere, bereit, sich aus Lüftungsschächten hinter euch abzuseilen.

Um dieser habhaft zu werden steht euch ein ganzes Arsenal an Waffen zur Verfügung, welche es allerdings erst zu finden gilt. Mit dem Genesis-Scanner, dem neuesten Schrei aus dem Hause Capcom, könnt ihr zusätzlich die Umgebung nach versteckten Gegenständen abtasten und euer Inventar aufstocken. Ein beständiger Wechsel zwischen ruhigen Passagen, welche mit ein paar einfachen, gar schon rudimentären Rätseln gefüllt sind, geben sich die Hand mit Passagen, die gefüllt mit harten Schusswechseln gegen die verschiedenen Abscheulichkeiten sind. Die Passagen gehen fließend übereinander und fügen sich gut zusammen und werden letztlich nur durch das Episodenformat gestört.

Mit voranschreitender Geschichte werden euch nach und nach die Areale aus der Hauptgeschichte im Raubzugmodus freigeschaltet. In diesem in verschiedene Schwierigkeitsgrade gestaffelten Arcade-Erlebnis ballert ihr euch durch die verschiedenen Areale. Ein effizientes und schnelles Vorgehen ermöglicht einen hohen Rang und eine gute Punktzahl. Ein hoher Rang beschert euch am Ende viele Erfahrungspunkte und harte Währung in Form von „Battlepoints“. Diese können wiederum im hauseigenen Waffenladen gegen neue Wummen und Ausrüstungsgegenstände eingetauscht werden.

Raubzüge könnt ihr sowohl allein als auch mit einem Kumpanen online bestreiten; das Matchmaking funktioniert dabei recht schnell und gut. Die Ballerei macht parallel zur Kampagne eine Menge Spaß und hat durch den Sammelaspekt der Ausrüstung eine etwas längerfristige Dauermotivation. Schade ist jedoch, dass man auch bei der neuesten Auflage auf einen Onlinemodus in der Kampagne verzichtet hat. So bleiben einem nur die Scharmützel im Raubzugmodus.

Keine Macken, keine Ruckler

Im grafischen Bereich legt Capcom noch einmal ein wenig nach im Vergleich zur PS3-Fassung. Auf PlayStation 4 sieht alles noch einmal ein wenig schöner aus. Das Bild wurde nachgeschärft und auch bei den Texturen wurde noch einmal ordentlich nachgebessert. Das Interieur des Schiffes wirkt noch einen Ticken düsterer, das untote Fleisch ein wenig ranziger und die Lichteffekte lassen das Gesamtbild in einem unwirklichen Licht erstrahlen.

Nichtsdestotrotz spürt man auch trotz der grafischen Verbesserungen, dass Revelations nicht mehr die jüngste Henne unter den Glucken ist. Auch sollte man kein Resident Evil 7 erwarten, aber es braucht sich allerdings auch nicht zu verstecken. Technisch läuft der Überlebenskampf butterweich und ohne Fehler – und das ist eigentlich das Wichtigste für ein Actionspiel. Das ganze Geschehen wird mit einem finsteren Soundtrack ummantelt, der sich morbide mit dem grafischen Gewand vereint und ein rundes Gesamtwerk hinterlässt. Dank der umfassenden Sprachausgabe obliegt es euch, ob ihr das Ganze in Deutsch, Englisch, Japanisch oder einer anderen Sprache genießen wollt.

Fazit

Im Großen und Ganzen ist Capcom hier eine weitere gute Umsetzung von Resident Evil: Revelations gelungen, auch wenn man sich fragen muss, ob es wirklich nötig war, noch einen weiteren Port auf den Markt zu werfen. Es sieht definitiv nochmal einen Ticken hübscher aus und die enthaltenen herunterladbaren Inhalte der PS3-Fassung runden das Gesamtpaket nochmal ab. Fraglich ist jedoch, ob das ausreicht, damit Spieler, welche das Spiel bereits für die Vorgängerkonsole besitzen, noch einmal zugreifen. Wer bis dato in die Revelations-Reihe noch nicht reingeschaut hat, dies aber so oder so mal vor hatte, dem ist ein Kauf durchaus zu empfehlen. Alle anderen müssen abschätzen, ob sich eine aufgewertete „GOTY-Edition“ nochmal zu kaufen lohnt.

 

Alte Bekannte geben sich mit neuen Helden ein Stelldichein in einer spannenden und düsteren Geschichte. Geballte Action trifft auf ein Quäntchen Horror.
Klassische Third-Person-Action mit Suchtpotential dank Raubzugmodus.
Der Albtraum wurde nochmal ordentlich generalüberholt und läuft technisch ohne sichtbare Makel.
Düsterer, morbider Soundtrack, der einen erzittern lässt.
Resident Evil: Revelations besitzt ein umfangreiches Sprachangebot und beinhaltet sämtlichen Extrainhalt des Vorgängerports.