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Entwickler von Mario Kart 8 verteidigt blauen Panzer

Ihr seid ganz vorne. Kurz vor dem Ziel. Ihr habt in diesem Rennen alles gegeben, hattet Tief- und Höhepunkte, habt gelacht, geweint und geschwitzt. Nun führt ihr, habt eure Rivalen überholt. Der Sieg ist zum Greifen nah, nur noch wenige Meter. Auf einmal hört ihr ein Geräusch. Ihr kennt es, habt es nur zu oft gehört. Ein Schauer läuft euch über den Rücken, denn ihr seid machtlos. Das Geräusch wird lauter und ihr wisst, dass euch euer Talent nicht mehr retten kann. Kurz vor dem Einschlag läuft das Rennen vor eurem geistigen Auge noch einmal ab. Alles umsonst. Es ist so ungerecht.

Dann geht alles ganz schnell. Der blaue Panzer trifft euch und befördert euren Fahrer samt Fahrzeug in die Luft, während eure Kontrahenten an euch vorbei über die Ziellinie zischen und euch in einer Staubwolke zurücklassen. Jeder Mario-Kart-Spieler kennt diese Situation. Der gefürchtete blaue Stachelpanzer, der seit Mario Kart 64 zur Serie gehört wie die Bananenschale, lässt Spielerträume regelmäßig platzen.

In einem Interview mit Eurogamer hat Kosuke Yabuki, Director von Mario Kart 7 und 8, den blauen Panzer jedoch kürzlich verteidigt:

Etwas, auf das ich persönlich achte, sind die menschlichen Emotionen, die zur Spielerfahrung gehören. […] Jeder ist in dieser Hinsicht unterschiedlich. Während man etwas als ungerecht empfindet, kann jemand anderes die Situation verschieden wahrnehmen.

Wir möchten Gefühle der Frustration so gut es geht vermeiden. Doch da jeder emotional anders tickt, gibt es keine Formel dafür. Langfristig ist es wichtig, dass Mario Kart unterhaltsam genug bleibt, dass man nach einiger Zeit wieder den Controller in die Hand nimmt und Spaß hat – auch wenn man von Zeit zu Zeit frustriert über bestimmte Spielelemente ist.

Auf die Frage, ob Nintendo den blauen Panzer irgendwann streichen könnte, antwortete Yabuki:

Wir überprüfen stets, welche neuen Elemente eingeführt werden und welche alten Elemente gestrichen werden können. Wir haben versucht – bzw. versuchen immer noch – herauszufinden, wie sich das Spiel ohne den blauen Panzer anfühlen würde. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sich ohne den Stachelpanzer so anfühlt, als würde etwas fehlen. Als ob das Spiel nicht vollständig sei. Also haben wir ihn bisher behalten.

Weißt du, manchmal ist das Leben einfach nicht fair. Manchmal passiert etwas Ungerechtes im Leben, und das ist frustrierend.

Ein bisschen Frustration lässt sich in Mario Kart also nicht vermeiden. Aber seien wir ehrlich: So unangenehm es ist, vom blauen Panzer erwischt zu werden, so erheiternd ist es, wenn es mal jemand anderen trifft. Und Lachen tilgt bekanntlich allen Frust.

via Eurogamer