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Im Test! Ever Oasis

TitelEver Oasis
Japan13. Juli 2017
Nintendo
Nordamerika23. Juni 2017
Nintendo
Europa23. Juni 2017
Nintendo
SystemNintendo 3DS
Getestet fürNintendo 3DS
EntwicklerGrezzo
GenresAction-Rollenspiel
Texte
Japan 

Zur Blütezeit der Konsole Super Nintendo gab es herausragende Rollenspiele, die ihren Ursprung in Japan haben. Dazu gehört auch Secret of Mana (Seiken Densetsu 2) ein Hauptteil der Mana-Serie, die von Koichi Ishii kreiert wurde. Nachdem der Produzent mehrere Titel aus der Reihe für Square Enix (damals noch Squaresoft) entwickelt hatte, verließ er die Firma und gründete im April 2007 das Studio Grezzo.

In dieser Atmosphäre brachte er Line Attack Heroes für Nintendo Wii heraus und arbeitete an den Umsetzungen von The Legend of Zelda: Ocarina of Time und Majora’s Mask für Nintendo 3DS. Nach einer längeren Pause an seinen eigenen Ideen, wurde im April 2016 das Videospiel Ever Oasis als Teil einer neuen IP angekündigt.

Seit dem 23. Juni ist das Action-Rollenspiel in Europa für Nintendo 3DS erhältlich. Ist es Koichi Ishii gelungen, den Charme der Mana-Reihe auf sein neues Projekt zu übertragen? Wir haben uns für euch in die Wüste begeben und nach Hinweisen auf El Oasis gesucht.

Die letzte Oase im Wüstenmeer

Ihr seid ein Mitglied des Volkes der Sprösslinge, die zwar klein sind und schwach wirken, aber in Wahrheit gehören sie zu den Kämpfernaturen. Einige von ihnen sind die „Kinder des Großen Baumes“, die zu dieser Stärke die Fähigkeit besitzen, die Windmagie zu nutzen. Die Welt wurde durch ein Unheil in eine Wüste verwandelt. Das Chaos zerstörte den einst fruchtbaren Lebensraum und verwandelte die Tiere in Monster.

Um zu überleben erschufen die „Kinder des Großen Baumes“ mithilfe von Wassergeistern Oasen, in denen die verschiedenen Völker Schutz finden sollten. Trotz der guten Verteidigung fielen die Oasen dem Chaos zum Opfer. Mittlerweile existiert nur noch ein Paradies.

Dein Bruder Niaka ist der Häuptling dieser Oase, in der du und andere Bewohner glücklich die Tage verbringen. Damit die Bewohner glücklich sind, kümmert sich dein Bruder sorgfältig und gütig um ihre Anliegen und um ihr Wohlergehen. Gleichzeitig ist er dein Lehrmeister, denn als „Kind des Großen Baumes“ wirst auch du eines Tages die Macht besitzen, einen Ort des Friedens zu erbauen.

An einem schönen Tag verändert sich dein ganzes Leben. Bedrohliche Chaosranken wachsen in der Oase und das Chaos dringt ein. Es vernichtet alles Leben und mit der letzten Kraft schickt euer Bruder euch fort. Ihr erwacht an einer kleinen Quelle, in der ein einsamer Wassergeist namens Esna sehnsüchtig auf einen Freund wartet. Als sie bemerkt, welche Macht in euch ruht, erschafft sie eine Oase, die letzte Trutzburg, die sich dem Bösen entgegenstellt. Doch wird es euch gelingen, diesen Ort zu bewahren oder wird das Chaos euer Paradies vernichten?

Die ersten Schritte im heißen Sand

Der erste Knospenladen feiert seine große Eröffnung.

Habt ihr euch entschieden, welches Geschlecht und welche Augen- und Haarfarbe eure Figur erhalten soll und habt ihr ihr einen Namen gegeben, dürft ihr euch direkt nach dem Prolog um eure Oase kümmern. Zu Beginn ist eure Stadt noch sehr klein und es fehlen Bewohner, um ihr Lebendigkeit zu verleihen. Kurz nach der Eröffnung der Oase besucht euch schon der erste Sprössling, Risha. Sie ist froh, einen sicheren Ort gefunden zu haben, doch bevor sie sich entschließt, sich an diesem niederzulassen, müsst ihr ihre Bitte erfüllen.

Ihre Aufgabe lautet, bestimmte Materialien zu sammeln, die sich allerdings in der Wüste befinden. Kaum habt ihr eure Oase verlassen, betretet ihr eine sandige Welt, in der zahlreiche Monster leben und euch angreifen, wenn sie euch bemerken. In diesem Action-Rollenspiel laufen die Kämpfe in Echtzeit ab. Ihr schwingt euer Schwert, später verwendet ihr je nach Belieben Stäbe oder Bögen, um eure Gegner zu vernichten und weicht aus, um ihren Angriffen zu entgehen.

Die Puzzles sind selten verschachtelt, oft wird nur der Einsatz von einer besonderen Technik gefordert.«

Viele Objekte sind in dieser Welt markiert und dienen euch als Erntepunkte. Kakteen zerschneidet ihr mit der Waffe, ihr zerstört Krüge oder Fossilien, um an besondere Materialien zu gelangen. Für Bäume nutzt ihr die Magie des Windes, die zu Beginn schwach ausgeprägt ist. Andere Charaktere besitzen das Talent, Erze zu schürfen oder in Erdhaufen zu graben.

Habt ihr Rishas Bitte erfüllt, zieht sie in euer Dorf ein und eröffnet, wenn es euer Wunsch ist, ihren Knospenladen. Alle Sprösslinge, bis auf wenige Ausnahmen, besitzen die Macht, ein solches Geschäft zu öffnen. Für den Aufbau eurer Oase sind diese Läden eine wichtige Grundlage. Durch den Verkauf der Waren verdient ihr Geld (die Währung in diesem Spiel nennt sich Taujuwelen), das ihr für verschiedene Sachen benötigt.

Die Pinguhus sind eure besten Kunden.

Damit die Sprösslinge ihre Waren verkaufen können, müsst ihr für Nachschub sorgen und ihnen die nötigen Materialien liefern. Diese findet ihr in den verschiedenen Gebieten, in Höhlen oder erhaltet sie nach einem Kampf von einem Feind.

Sehr häufig kommen Reisende an einem Morgen zum ersten Mal in eure Oase. Bis ihr ihre Bitte erfüllt, bleiben sie frei und verlassen den Ort wieder, wie es ihnen beliebt. Allerdings müsst ihr euch hierbei keine Gedanken machen, denn kein Charakter ist verpassbar. Ihr entscheidet, ob ihr die Welt erkundet und euch um die Hauptziele kümmert oder um die Missionen der Reisenden und Bewohner, wobei ihr immer nur eine Bitte aktiv bearbeiten könnt.

Die Höhlen verborgen in den Dünen

Verlasst ihr die Oase, seht ihr auf dem unteren Bildschirm eine Karte, die zunächst keine wichtigen Punkte anzeigt. Erst wenn ihr eine Höhle entdeckt, wird ihr Eingang markiert. Zu Beginn seid ihr allein unterwegs, erst ab einem bestimmten Punkt ist es möglich, zwei weitere Verbündete in eure Gruppe aufzunehmen. Fast jeder Einwohner aus dem Dorf steht euch als Begleitung zur Verfügung. Jeder Charakter besitzt individuelle Eigenschaften und Kampftechniken.

Habt ihr ein Verlies gefunden, wird die Karte in diesem langsam aufgedeckt, wenn ihr einen neuen Raum betretet. Eine Prozentzahl gibt den Anteil an, den ihr schon erforscht habt. In diesen Höhlen lauern nicht nur Gegner, sondern auch viele Rätsel, die ihr mit eurem Intellekt und den besonderen Fähigkeiten der Figuren lösen müsst. Die Puzzles sind selten verschachtelt, oft wird nur der Einsatz von einer besonderen Technik gefordert. Sobald ihr eine Stelle erreicht habt, die eine solche Fertigkeit verlangt, zeigt euch das Spiel das notwendige Talent an, welches ihr für die Lösung benötigt.

Die Gebiete sind weitläufig, aber begrenzt angelegt.

Einige Sprösslinge fliegen, andere verwandeln sich in einen Kullersamen und rollen durch kleine Eingänge, andere verwandeln sich in einen Wall und halten Felsen ab. Neben den Sprösslingen gibt es die Völker Uaret, die Serqa und Wenet, die verschiedene Waffen benutzen und durch diesen Einsatz für einige Rätsel wichtig sind. Mit ihren Speeren hängen sich Uaret an Schalter, die Serqa nutzen ihre Hämmer, um wuchtige Felsen zu zerstören und die flinken Wenet zerschneiden mit ihren Messern undurchdringliche Hindernisse. Dazu kommt eure Windmagie, die ihr ebenfalls gebraucht, um Windräder anzutreiben oder später neue Stufen zu erschaffen.

Sehr viele Truhen erreicht ihr nur durch die besonderen Fähigkeiten und zu Beginn werdet ihr nicht an alle Schätze gelangen. Auf der Karte werden die Positionen der Schatztruhen markiert, sodass ihr bei einer späteren Rückkehr die Plätze schnell findet. In den größeren Verliesen gibt es Teleporter, die ihr nach ihrer Aktivierung nutzt, um euch Abkürzungen zu verschaffen, euch zu heilen oder den Fortschritt zu sichern. Hat euer Hauptcharakter die Fähigkeit „Aquaportal“ erlernt, erstellt ihr einen temporären Warp zwischen der Oase und der Stelle, die ihr gerade verlasst.

»Sehr spannend sind vor allem die Gefechte gegen die Bosse, die immer eine besondere Taktik erfordern.«

Befindet ihr euch in einem Kampf, wechselt ihr mit dem Steuerkreuz zwischen den drei Charakteren, die sich an der aktuellen Erkundung beteiligen. Somit könnt ihr euch immer blitzschnell an die jeweilige Situation anpassen. Hilfreich ist es, wenn ihr einen Gegner anvisiert, damit sich eure Verbündeten, die von der KI gesteuert werden, auf diesen konzentrieren können. Nehmt ihr Abstand und weicht aus, dann werden auch eure Partner vorsichtiger. Ihre Teilnahme an einem Gefecht ist eine gute Unterstützung, doch manchmal reagiert die KI nicht so, wie sie es vielleicht müsste. Doch ihre Programmierung reicht, um die Kämpfe gut zu überstehen.

Nur wenn ihr in die Oase zurückkehrt, verdient ihr die gesammelten Erfahrungspunkte. Je nach Levelanstieg erhalten die Charaktere neue Komboangriffe oder Techniken, deren Einsatz Magie benötigt. Diese Energie baut ihr innerhalb der Kämpfe durch ausgeteilte Angriffe auf. Möchtet ihr einen Gegenstand verwenden, wird die Zeit kurzfristig gestoppt.

In den Höhlen warten nicht nur Monster, sondern auch viele Rätsel.

Alle Gegner bewegen sich in einem Muster, sodass ihr eure Attacken zur richtigen Zeit ausführen solltet, um einen höheren Schaden zu erzielen und euch selbst dabei zu schützen. Sehr spannend sind vor allem die Gefechte gegen die Bosse, die immer eine besondere Taktik erfordern. Von der Gestaltung her ist das Kampfsystem simpel, aber durch die individuellen Bewegungsmuster der Monster und den strategischen Einsatz der Waffentypen wird euch immer genügend Abwechslung geboten.

Die Verliese sind übersichtlich gehalten und dank der Karte wisst ihr, welche Räume ihr schon aufgesucht und welche Schätze geborgen habt. Nur die Einteilung unterschiedlicher Höhen wird auf der Karte nicht klar dargestellt. Neben vielen kleinen Höhlen gibt es die größeren Labyrinthe, die zur Handlung gehören. Durch die Erschaffung von Abkürzungen und die vielen Rätsel wird die Erforschung nicht mühsam oder langweilig.

Bringt die Knospen zum Blühen

Die Sprösslinge, die euch gerade nicht in der Gruppe begleiten, betreiben ihre Läden bis tief in die Nacht. Sorgt ihr für ausreichend Nachschub, den ihr zu Beginn persönlich in das Geschäft liefert und später gesammelt abgeben könnt, verkaufen sie ihre Waren. Vor allem das Volk der kaufsüchtigen Pinguhu sorgt für einen enormen Umsatz. Jedes Mal, wenn ihr einem Laden Materialien liefert, steigt die Zufriedenheit des Besitzers. Habt ihr die dazugehörige Leiste gefüllt, wird er eine Bitte an euch richten. Könnt ihr diese erfüllen, erhöhen sich seine Statuswerte und sein Laden vergrößert sich, sodass er ein weiteres Produkt anbieten kann.

Wie bereits erwähnt, könnt ihr immer nur einen Auftrag annehmen. Habt ihr die Quest angenommen und stellt dann fest, dass ihr sie zum aktuellen Zeitpunkt nicht lösen könnt, hat es keine Konsequenzen, wenn ihr die Mission abbrecht. Ein Problem ist, dass im Spiel nicht angezeigt wird, wie stark die Gegner sind, die ihr für die Erfüllung mancher Aufgaben töten müsst. Positiv ist die Zielmarkierung, die euch immer den Ort anzeigt, den ihr aufsuchen sollt.

Die Gestaltung der Charaktere ist liebevoll gehalten.

Durch eine wachsende Anzahl an Bewohnern vergrößert sich eure Oase. Ihr erhaltet dadurch eine große Steigerung auf eure Lebenspunkte, bekommt die Möglichkeit, euch nach einer Niederlage direkt wiederzubeleben und verändert die Bereiche in eurer Stadt. Die Knospenläden und weitere Samen, die für höhere Geldeinnahmen sorgen oder mehr Besucher anziehen, positioniert ihr im Baumodus. Allerdings ist der Platz für die Objekte begrenzt, sodass ihr nicht alle Geschäfte gleichzeitig betreiben könnt. Möchtet ihr einen Laden entfernen, bleiben alle Materialien und die gesammelte Zufriedenheit erhalten.

Wenn ihr euch um die Oase kümmert und die Leute glücklich sind, ist die Verstärkung der Lebensenergie besonders hoch. Die Zufriedenheit der Bewohner erkennt ihr an einer Leiste, die sich immer etwas verringert, wenn ein neuer Tag anbricht. Um die Verkäufe anzukurbeln, haltet ihr einen Basar ab. Für ein solches Festival benötigt ihr eine Karte und die Stempel der Händler, die ihr nur bekommt, wenn ihr einen bestimmten Warenwert für sie besorgt.

»Die Mischung aus Action-Rollenspiel, Rätsel, Erkundung und Aufbausimulation wirkt sehr erfrischend und zieht einen schnell in seinen Bann.«

Zu Beginn solltet ihr alles sammeln, was ihr in den Höhlen findet. Bestimmte Gegenstände erhaltet ihr von Händlern, die euch besuchen oder die ihr in einer anderen Siedlung findet. Es besteht auch die Möglichkeit, mit ihnen ein Tauschgeschäft einzugehen. Gemütlicher wird es, wenn ihr später Truppen aussendet, die ein gewünschtes Gebiet erkunden und für euch Gegenstände sammeln. Dazu gibt es einen Garten in der Oase, in dem ihr Samen und Bäume anpflanzt. Die Ernte holt ihr mit der Windmagie ein. Später könnt ihr Sprösslinge mit den Aufgaben betrauen.

Um an neue Waffen, Accessoires oder heilende Gegenstände zu gelangen, steht euch der Wandelbaum in eurem Baumhaus zur Verfügung. Mit den richtigen Materialien erzeugt ihr durch seinen Einsatz neue Objekte.

Mit der Zeit wird eure Oase immer lebendiger.

Habt ihr eine bestimmte Stelle in der Handlung erreicht, wird das Chaos versuchen, eure Oase zu zerstören. Das Vertrauen der Bewohner sinkt und ihr verdient weniger Geld, da die Anzahl der Besucher reduziert wird. In solchen Momenten müsst ihr die Chaosranken in allen Bereichen vernichten und das nächste Labyrinth erkunden, um die friedliche Atmosphäre zu regenerieren.

Während eurer Reise werdet auf Katakomben stoßen, für deren Einlass ihr Steintafeln benötigt, die ihr unterwegs findet. Die Katakomben sind Verliese, deren Aufbau durch den Zufall generiert wird. Durch den Einsatz der Tafeln bestimmt ihr, welche Gegnerart anzutreffen ist. Es gibt kaum Rätsel, stattdessen viele Fallen, die ihr nicht auslösen solltet. Bevor ihr einen Raum betretet, verrät euch die Farbe der Tür, ob dort Monster lauern oder eine Möglichkeit zur Heilung besteht. Jedoch müsst ihr bei jedem neuen Besuch die Farben erst einmal kennenlernen, da auch diese wechseln. Diesen Ort könnt ihr nicht via Aquaportal verlassen, sondern nur an wenigen Stellen über einen Teleporter. Nur wenn ihr den Boss, der am Ende wartet, besiegt, gilt das Abenteuer als abgeschlossen.

Die Mischung aus Action-Rollenspiel, Rätsel, Erkundung und Aufbausimulation wirkt sehr erfrischend und zieht einen schnell in seinen Bann. Es macht Spaß, die verschiedenen Puzzle zu lösen, die immer sehr logisch aufbaut sind, nur zu Beginn ist es mühsam, wenn man noch kein Aquaportal nutzen kann und zu einem Teleporter zurückkehren muss, um einen anderen Verbündeten in das aktive Team zu holen.

Es ist schön, wenn man sieht, wie die Oase und die Läden wachsen, doch im Postgame verliert das Spiel seinen Zauber. Der ständige Wechsel zwischen den Bitten der Betreiber und der Erkundung der Katakomben wird schnell repetitiv. Im Vergleich zu den Labyrinthen, die zur Handlung gehören, wirken die Katakomben eintönig und überraschen nicht mehr. Für die Hauptgeschichte, für die man etwa 30 Stunden benötigt, lohnt sich der Kauf von Ever Oasis, aber nicht alle werden sich im Anschluss weiter um ihre Oase kümmern.

Die sanften Klänge der Oase

Das Hauptthema des Videospiels sind Wüsten, doch für die Augen wirkt Ever Oasis nie langweilig. Zuerst ist da die liebevolle Gestaltung der Figuren. Vor allem die Sprösslinge sind sehr knuddelig gehalten und bekommen nur durch die putzigen Pinguhus eine ernstzunehmende Konkurrenz. Jede Figur, die zum Gefolge gehört, hat ein ganz individuelles Aussehen erhalten. Bei den Gesprächen wird die Situation hervorragend durch die eingesetzte Mimik verdeutlicht.

Außerhalb der Labyrinthe gilt es auch, einige Rätsel zu lösen.

Eure Oase ist bunt und fruchtbar gezeichnet, die Wüsten und Höhlen sind sandig, aber durch die Verwendung von verschiedenen Hintergründen und Details bleibt der Aufbau der Gebiete sehr unterhaltsam. Nur die Katakomben, die man optional angehen kann, sind durch den zufälligen Aufbau sehr eintönig. Mit diesem Spiel reizt man Nintendo 3DS sehr aus. Nur einfarbige Stellen wie die Dunkelheit in Räumen sehen sehr verwaschen aus, wenn man sie aus der Nähe betrachtet. Der 3D-Effekt wird für dieses Spiel beispielhaft eingesetzt.

Der Soundtrack zum Spiel stammt von Sebastian Schwartz (Resident Evil 6). Die gespielten Lieder fügen sich wunderbar zum Spielerlebnis ein. In der Oase erklingt eine heitere Melodie, sofern sie nicht vom Chaos bedroht wird. In diesem Fall wird die Musik bedrohlicher. Dann sehnen sich nicht nur die Bewohner, sondern auch eure Ohren nach der friedlichen Atmosphäre. In den Geschäften spielt eine flotte Melodie.

Gelangt ihr in einen Kampf, wird die aktuell gespielte Hintergrundmusik unterbrochen und lässt ein Kampflied erklingen, welches sehr dynamisch gespielt wird. Befindet ihr euch in einem Kampf gegen einen Boss, wirken die Lieder, vor allem in Verbindung mit einem Chor, sehr episch. Bedauerlicherweise gibt es keine Vertonung der Figuren.

Die Geburt einer neuen Legende

»Wenn euch bereits die Demo zu Ever Oasis gefallen hat, die ihr vorher einmal probieren solltet, wird euch die Vollversion vollkommen überzeugen. Die Mischung aus Action-Rollenspiel und Aufbausimulation, gepaart mit den unterhaltsamen Rätseleinlagen und der liebevollen Gestaltung der Figuren, zieht einen schnell in seinen Bann. Zwar mag die Handlung einfach klingen, doch sie besitzt einige überraschende Momente und ein besonderes Ende.

Durch die Markierung von Zielen wisst ihr immer, wohin eure Reise euch führen soll. Ob ihr euch um die Hautaufgabe kümmert oder lieber Nebenmissionen erledigt, sofern sie euch nicht vor ein Hindernis stellen, bleibt dabei euch überlassen. Auch wenn die Tage vergehen, ihr leidet nie unter Zeitdruck, sondern erkundet entspannt die verschiedenen Gebiete.

Nutzt ihr einen New Nintendo 3DS, steht euch eine manuelle Kameraführung zur Auswahl, die ihr auf den älteren Modellen nicht habt. Manchmal stört die fehlende Option, aber nur in Gefechten, in denen ihr aus verschiedenen Richtungen angegriffen werdet. Ein Marker warnt euch in jedem Fall, wenn sich direkt hinter euch ein Monster befindet.

In den 30 Stunden erlebt ihr viel Abwechslung, die euch das Action-Rollenspiel bietet. Sobald das Postgame beginnt, wirkt der Ablauf repetitiv, die gebotene Spielzeit wird dagegen optimal eingesetzt. Die Rätsel sind für Profis einfach gestaltet, als leidenschaftliche Denkerin musste ich nie lange überlegen, was nicht heißen soll, dass die Puzzles jedes Gehirn unterfordern. Zwar muss man an vielen Stellen die verschiedenen Fähigkeiten der Charaktere miteinander kombinieren, aber sie sind nicht verschachtelt gestaltet. Fast immer befindet sich die Lösung direkt in der Nähe, nur selten müsst ihr mehrere Räume nutzen, um das Rätsel zu lösen.

Der Schwierigkeitsgrad ist sehr fair gehalten. Allerdings ist die Mitnahme von heilenden Gegenständen beschränkt. Wenn es schwierig wird, solltet ihr auf die Begleitung eines Heilers achten. Die Gebiete liegen weit auseinander, aber durch den Einsatz von Teleportern verschafft ihr euch viele Abkürzungen. Mit Ever Oasis hat Grezzo einen Überraschungshit erschaffen und erweckt dadurch die Hoffnung auf weitere Spiele dieser Art, die auf charmante Weise das Spielerherz erobern. Wenn ihr ein erfrischendes Rollenspiel mit einer überschaubaren Spielzeit sucht, solltet ihr euch diesen Titel gönnen. Er hat es wirklich verdient.«

 

Ihr erschafft eure eigene Oase und müsst gegen das Chaos kämpfen. Klingt nicht neu, aber die Handlung wird durch die Figuren charmant erzählt.
Mischung aus Action-Rollenspiel und Aufbausimulation, mit vielen Rätseleinlagen.
 Liebevolle Gestaltung der Figuren, Einsatz vieler Details, hervorragende Nutzung des 3D-Effektes, nur einfarbige Texturen sind verwaschen.
Passend zur Atmosphäre, hauptsächlich instrumental gespielt, keine Vertonung.
Im Postgame kümmert man sich um das Wachstum der Oase, Erkundung von zufallsgenerierten Dungeons, deutsche Bildschirmtexte.