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Im Test! Danganronpa Another Episode

TitelDanganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls
Japan29. Juni 2017
Spike Chunsoft
Nordamerika27. Juni 2017
NIS America
Europa23. Juni 2017
NIS America
SystemPlayStation 4, PC
Getestet fürPlayStation 4
EntwicklerSpike Chunsoft
GenresAction-Adventure
Texte
 Nordamerika 
Vertonung Nordamerika Japan

Mit dem bevorstehenden Release von Danganronpa V3: Killing Harmony auf PlayStation 4, PlayStation Vita und PCs und dem kürzlich erschienenen Doppelpack mit Danganronpa 1+2 für PlayStation 4 folgt nun auch der letzte Vita-only-Ableger aus dem Danganronpa-Franchise. Das Spin-off Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls vereinte zu seiner Zeit die beiden Genres Visual Novel und 3rd-Person-Shooter zu einem sehr unterhaltsamen Spielerlebnis, welches sich Story-technisch zwischen den beiden Hauptspielen ansiedelt. Wer damals nicht zugeschlagen hat, der bekommt nun die Chance, seine Sammlung auf PlayStation 4 zu komplettieren.

Da es sich bei dieser Veröffentlichung um einen bloßen Port des Vita-Spiels handelt, möchte ich eure beschränkte Aufmerksamkeitsspanne nicht zu sehr strapazieren und verweise deswegen schon einmal auf unseren Test zur Vita-Version, welcher das Thema schon recht detailliert in Angriff genommen hat.

Nichtsdestotrotz werden wir uns nun mit der PlayStation-4-Version befassen. Viel Spaß bei unserem Test zu Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls!

Die Bären sind los!

Wie schon erwähnt, befindet man sich von der Geschichte her zwischen beiden Hauptteilen, allerdings sollte das nicht dazu verführen, Another Episode nach Teil 1 zu spielen. Das nur als kleiner Ratschlag, wenn ihr euch nicht schon ein paar Dinge spoilern wollt, bevor ihr den zweiten Teil anfasst. Allerdings macht Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls eine gute Figur darin, Lücken zu füllen und dennoch eine funktionierende Geschichte zu erzählen, die auch allein für sich spricht. Die Gefahr besteht natürlich, dass man nur noch mehr Lust auf das Danganronpa-Franchise bekommt, aber das sehe ich persönlich nicht als etwas Schlechtes an…

Um die Geschichte grob zusammenzufassen: Man verfolgt die Geschichte des Mädchens Komaru, das sich plötzlich in einer total außer Kontrolle geratenen Situation befindet und sich nun fast allein gegen eine Horde blutrünstiger Bären schlagen muss. Hierbei wird sie Zeuge vieler grausamer Dinge, die sie schon fast an den Rand der Verzweiflung führen. Ob sie es schafft, aus ihrer misslichen Lage zu entkommen oder in der nahezu abgeschotteten Stadt verrotten wird, ist dabei dem Spieler überlassen.

Das Fleisch an dem Story-Gerippe, das ich hier mal reingeworfen habe, soll sich nun jeder selbst heranpacken, wie er mag. Ich für meinen Teil möchte nun nicht mehr verraten und hoffe, dass ihr im Endeffekt nicht selber der vollkommenen Verzweiflung verfallen werdet.

Resident Evil: Episode Kuma

Anstatt wie in Danganronpa üblich eine Gegend zu erkunden und Morde in einer Art Gerichtsverhandlung aufzuklären, geht es in Dangonronpa Another Episode etwas actionreicher zur Sache. Bewaffnet mit einem Megaphon, welches die Gegner paralysiert, manipuliert, einfach nur vernichtet oder gar zum Tanzen bringt, schleicht man sich vorsichtig durch eine menschenleere Stadt. In Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls geht es ums blanke Überleben und der Charme der Serie gepaart mit einem Hauch Survival Horror funktioniert auch recht gut.

Was auf der Vita allerdings schon hakelig und mehr notdürftig umgesetzt wurde, wird nun leider auch auf PlayStation 4 eins zu eins geportet. Der Charakter steht verhältnismäßig viel zu nah im Vordergrund des Bildes und die Kamerasteuerung ist grausam auf dem großen Bildschirm. Natürlich gewöhnt man sich auch an die wideren Umstände, doch im Prinzip hätte man das auch um einiges besser machen können.

»Die Vita-Version des Spiels macht immer noch mehr her als dieser lieblose Port. Das muss man leider so sagen.«

Nichtsdestotrotz sind die Rätseleinlagen abwechslungsreich und regen hie und da auch mal die ein oder andere Gehirnzelle mehr an.

Die Geschichte wird zwar größtenteils immer noch einer Visual Novel ähnlich erzählt, doch sie verwendet auch einige in Spielgrafik animierte Szenen. Diese waren auf PlayStation Vita noch recht schön gemacht, nun wirken sie aber schon sehr altbacken, zumal auch hier wieder der bloße Port des Spiels seinen Beitrag leistet.

Durch die interessant-verrückte Geschichte und die abgedrehten Charaktere sowie das Survival-Horror-Feeling, weiß Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls in allen Punkten für einige Stunden zu begeistern und schnürt somit das Gesamtpaket der zwei Hauptteile mit einer hübschen Schleife zusammen.

Hinfort mit dem Port

Wie schon an mehreren Stellen erwähnt, macht Danganronpa Another Episode auf PlayStation 4 nicht sonderlich viel her. Klar, es ist kein Remake, dennoch könnte man erwarten, dass wenigstens kleine Fehlerchen ausgebessert werden und man grafisch zumindest ein rundes Bild abliefert. Nichts dergleichen ist geschehen und so schaut man mitunter sogar auf verschwommene Tutorial-Screens oder unscharfe Übergänge zwischen den Grafikstilen.

Die Vita-Version des Spiels macht immer noch mehr her als dieser lieblose Port. Das muss man leider so sagen. Bedenkt man, dass man sogar das Vita-Spiel über PlayStation TV schon einige Zeit auf dem großen Bildschirm spielen kann, erschließt sich mir der Sinn noch ein bisschen weniger.

Musikalisch braucht man sich allerdings nichts vorzuwerfen. Hier bekommt man je nach heimischer Ausstattung natürlich zwangsläufig bessere Klangqualität geboten als noch auf dem Handheld. Der Musikstil des Spiels lässt sich schwer beschreiben und mit Sicherheit wird er auch einigen nicht gefallen. Das Titellied „Absolute Despair Girls“ wird jedoch bestimmt den ein oder anderen zum Mitwippen bringen können.

Wer damals ein Problem damit hatte, die japanische Tonspur nachträglich aus dem Store zu laden, der kann diesmal aufatmen. Der PlayStation-4-Port von Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls bietet direkt die englische und japanische Sprachausgabe zur Auswahl. Beide sind übrigens sehr schön anzuhören.

Der englische Text hat zwar hie und da etwas abwegige Übersetzungen parat, doch das sollte den Spielspaß nicht sonderlich trüben. Der Sinn bleibt auch bei der englischen Lokalisierung die meiste Zeit erhalten.

Mäßiger Port zu einem schönen Spiel

»Fans von Danganronpa wird Dangonronpa Another Episode: Ultra Despar Girls wohl sowieso schon längst bekannt sein. Das Spin-off stellt eine gute Ergänzung zu den Hauptspielen dar und bringt mit dem Survival-Horror-Aspekt und den Rätseleinlagen eine nette Abwechslung. Die Geschichte verfolgt den gleichen Stil, wie man ihn von der Serie gewohnt ist. Der Kontrast zwischen teils grausamen Themen, verrückten Charakteren und der Animeoptik sind das Markenzeichen und ein Garant für gute Unterhaltung oder pure Verzweiflung, je nach Geschmack.Der PlayStation-4-Port ist nicht sonderlich gelungen und auch wohl einzig und allein da, um Vita-Muffel ebenfalls für die Serie gewinnen zu können. Die technisch bessere Version, was vor allem die grafische Anpassung betrifft, findet man allerdings mit der ursprünglichen Version auf PlayStation Vita. Ein bloßer 1:1-Port auf großem Bildschirm zeigt auch hier den ein oder anderen Makel, welchen man nun umso mehr sieht. Wer Interesse an dem Spiel hat und nicht unbedingt alle Spiele nun auf seiner PlayStation 4 haben muss, der sollte wohl eher zur Vita-Version greifen oder zur ebenfalls erhältlichen PC-Variante.«

 

Grausam, verrückt und unterhaltsam. Eine gelungene Ergänzung zu den zwei Hauptspielen.
Visual Novel trifft auf Survival Horror à la Resident Evil, gepaart mit einigen Rätseleinlagen.
Anime-Artworks und Sequenzen in Spielgrafik wechseln sich ab. Auf PlayStation Vita noch schön anzusehen, auf PlayStation 4 eher mies mit zahlreichen verschwommenen Texturen und unsauberen Übergängen.
Fahrstuhlmusik trifft auf Japano-Pop. Typischer Danganronpa-Soundtrack, der sehr gut in die verrückte Atmosphäre passt. Englische und japanische Stimmen stehen zur Auswahl.