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Im Test! Fast RMX

Seit dem letzten F-Zero-Ableger ist bereits mehr als ein ganzes Jahrzehnt vergangen und ob wir jemals wieder etwas von der Reihe hören werden, steht in den Sternen. Zum Glück gibt es ambitionierte Entwickler wie das deutsche Studio Shin’en aus München, deren Future-Racer schon in der Vergangenheit viel Lob einsacken konnten. Mit Fast RMX soll es auf Nintendo Switch nicht nur über die Ziellinie, sondern in die nächste Runde gehen. Also: Auf die Plätze, fertig – vrrrrooom!!!!

Bei Fast RMX handelt es sich übrigens nicht um ein komplett neues Spiel. Wer bereits Nintendos Wii U daheim stehen hat, ist eventuell bereits im Besitz des „Vorgängers“, der den Namen Fast Racing Neo trägt. Fast RMX ist jedoch, um es grob zu beschreiben, die ultimative Version, welche das Hauptspiel, alle DLC- und auch neue Inhalte mitbringt. In Zahlen zusammengefasst sind das 16 Strecken aus Fast Racing Neo und dem DLC, auf die noch einmal 14 neue Kurse kommen, sodass wir am Ende bei insgesamt 30 Rennstrecken landen.

Eine beachtliche Zahl, die sich auch bei der Auswahl der Gleiter noch einmal zeigt. Diese unterscheiden sich in den drei Werten Beschleunigung, Geschwindigkeit und der Boost-Fähigkeit. Hinzu kommt natürlich der optische Part, doch am Ende wird man besonders während des Rennens kaum einen Unterschied merken, egal für welches Gefährt man sich entscheidet.

Fast RMXFreie Auswahl hat man jedoch nicht, zumindest nicht am Anfang, denn alle Strecken und auch Fahrzeuge werden erst im Laufe des Spiels freigeschaltet, wenn man in der Meisterschaft erfolgreich ist. Das ist nicht unbedingt mal eben mit Links getan, denn selbst in der Subsonic-Liga (Anfänger) kann es die KI dem Spieler ganz schön schwer machen. Insgesamt gibt es zehn Cups mit je drei Strecken. Es ist nicht nötig, immer der Erste zu sein, es reicht auch, auf dem Treppchen zu stehen, um den nächsten Cup mit drei neuen Rennstrecken freizuspielen. Wichtig ist, dass man ein bisschen Geduld mitbringt, denn an die Geschwindigkeit und auch die neuen Strecken muss man sich erst gewöhnen, sei es, was den Streckenverlauf angeht oder aber die Positionen der Turbos.

Wie, noch mehr Turbo? Aber hallo, da geht noch einiges mehr! Auf der gesamten Strecke sammelt man kleine Kügelchen ein, die die eigene Turbo-Leiste Stück für Stück auffüllen. Wer also mal ein wenig zurückfällt oder aber den Abstand zum Hintermann vergrößern möchte, sollte, wie man so schön sagt, ordentlich auf die Tube drücken. Alternativ kann man sich auch an den Turbo-Streifen auf den Kursen bedienen. Doch Vorsicht: Diese unterscheiden sich farblich zwischen blau und orange.

Euer Fahrzeug leuchtet in einer der oben genannten Farben auf. Per Knopfdruck könnt ihr jedoch das Ganze umpolen, um so den Geschwindigkeits-Schub auch wirklich zu bekommen. Habt ihr nicht die selbe Farbe wie die des Turbo-Streifens auf dem Schirm, wird der gegenteilige Effekt in Kraft gesetzt und ihr verliert sogar an Tempo, was euch schnell zurückwerfen kann. Aus der Bahn werfen können euch auch so einige Hindernisse. Es wird nicht nur stumpf geradeaus gefahren, manches Mal ist auch die eine oder andere starke Kurve oder sogar Rampe unausweichlich. Gutes Timing ist dann bei der Lenkung und Landung gefragt, ansonsten endet das mit einem kurzzeitigen Aussetzer wie bei Mario Kart, wenn man über den Rand fällt.

Das ist jedoch etwas, was das Spiel noch nicht ganz zu dem F-Zero-Ersatz macht, welches es sein könnte. Ich erinnere mich nicht an viel, aber was ich weiß, ist, dass die Kurven teilweise 90° oder mehr auf dem Kasten hatten, und das ist das, was hier leider an vielen Ecken und Kanten fehlt, nämlich die Herausforderung der Strecken. Auch wenn sie noch so gut aussehen, viel bekommt man bei dem Geschwindigkeitsrausch nicht mit. Die HD-Rumble-Funktion ist vorhanden, ich hatte jedoch das Gefühl, dass es von der Seite der Hardware nicht ganz so funktionierte, wie es eigentlich gewollt war. Das ist jedoch schon ein wenig Meckern auf hohem Niveau, immerhin geht es hauptsächlich um das Tempo und auch die passende Musik. Denn die ist in vollem Maße vorhanden, bringt das Blut des Rennfahrers zum kochen und sorgt für die richtige Stimmung bei Vollgas.

»Wer Shin’en kennt, weiß, dass man ihnen in Sachen Technik nichts vormachen kann.«

Ein ganz dickes Plus bei der Nintendo-Switch-Version ist das Gesamtpaket der Hardware und das, was die Software bietet. Mit den beiden Joy-Con kann man ohne zusätzliche Controller direkt lokale Splitscreen-Multiplayer-Partien starten, und das dank dem kleinen Bildschirm nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs. Aber auch hier gilt: Geduld bewahren, denn aufgrund der Größe der Konsole und dem entsprechenden Bildschirm knallt man durchaus umso öfter an die eine oder andere Barriere der Rennstrecken, da nicht alles sofort erkennbar ist. Wer sich lieber mit aller Welt messen will, kann selbstverständlich auch online gegen andere Spieler antreten. Und wer Shin’en kennt, weiß, dass man ihnen in Sachen Technik nichts vormachen kann. Das Spiel läuft mit butterweichen 60 Bildern die Sekunde, auch im Splitscreen-Modus, und sieht dabei nicht nur gut, sondern wirklich fantastisch aus.

Kurz gesagt: Fast RMX für Nintendo Switch ist nahezu alles, was sich F-Zero- oder Rennspiel-Fans wünschen können. Eine Vielfalt an Strecken und Fahrzeugen wird geboten, Geschwindigkeitsrausch und Adrenalinschübe sind garantiert, dank Nintendo Switch auch unterwegs. Für Multiplayer-Partien hat man bereits alles dabei und Gedanken um die Performance braucht man sich keine Sekunde lang machen, was Fast RMX somit zu einem der stärksten und spaßigsten (digitalen) Launch-Titel von Nintendo Switch macht.

Gameplay: Rasanter Future-Racer mit Turbo-Einlagen und einer Vielfalt an Strecken und Fahrzeugen.

Grafik: Herausragende Umgebungen und viel Liebe zum Detail, wenn es um die Streckengestaltung geht.

Sound: Futuristische und schnelle Beats unterstreichen den Geschwindigkeitsrausch und sorgen für Adrenalin.

Sonstiges: HD-Rumble-Funktion und Splitscreen auf dem Switch-Bildschirm.