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Tutturu! #1: Hiragana und Katakana

Kennt ihr das auch? Euer heiß ersehntes Spiel ist erschienen; doch leider nur in Japan und nur auf Japanisch. Der Rest der Welt darf noch einige Monate warten, während das Land der aufgehenden Sonne bereits ein New Game+ anfängt. Wie schön wäre es da, wenn man Japanisch sprechen und das Spiel bereits jetzt spielen könnte. So erging es mir auch und ich kenne den Schmerz! Genau dies ist einer der zahlreichen Gründe, wieso ich angefangen habe Japanisch zu lernen. Vielleicht tut ihr das auch gerade, könnt es schon, überlegt noch, oder seid euch komplett unsicher, ob ihr das schafft: immerhin ist die Sprache doch so schwer zu erlernen!

Meiner Meinung nach ist aber alles nur so schwer, wie man es sich macht. Und aller Anfang ist sowieso auch schwer. Um zu motivieren, um Japanisch zu diskutieren und natürlich um unser Lieblingsthema Videospiele zu diskutieren, starten wir nun eine neue Reihe im 2-Wochen-Rhythmus: Tutturu! ♪. Warum ich mich für diesen Namen entschiede habe, soll noch im Laufe der Serie klar gemacht werden! Wir können euch übrigens keine 100% richtige Übersetzung garantieren. Falls ihr mal einer anderen Meinung seid, lasst es uns wissen und wir uns unser Bestes, den Fehler zu berichtigen!

Das ist übrigens nicht und kann unmöglich als kompletter Japanischkurs von JPGames.de gedacht sein! Ganz im Gegenteil: wir lieben einfach japanische Spiele und manche von uns die japanische Sprache! Und wir sind uns sicher, dass es auch manchen von euch so geht. Was gibt es also Schöneres, als gemeinsam darüber zu philosophieren?

Fangen wir also mit etwas Grundlegendem an:

Die drei Schriftsysteme: Hiragana, Katakana und Kanji

Hiragana ist eine der beiden Silbenschriften Japans. Das heißt, dass jedes Zeichen für einen „Silbe“ steht, zum Beispiel „ra, ha, sa, me, ne“ und so weiter. Eigentlich sind es aber keine Silben, sondern „mora“. Das sind Zeiteinheiten, die angeben, wie lange eine „Silbe“ gesprochen wird. Das klingt komplizierter, als es ist. Schauen wir uns einfach kurz das Wort „itsudemo“ an, egal, was das nun bedeutet. Man kann rhythmisch zählen, wie als würde man bei Musik mitzählen:

1-2-3-4-1-2-3-4-1-2-3-4-1-2-3-4-i-tsu-de-mo-i-tsu-de-mo-i-tsu-de-mo-i-tsu-de-mo-い-つ-で-も-い-つ-で-も-い-つ-で-も-い-つ-で-も

Am Ende sehen wir schon die Hiragana für „i“, „tsu“, „de“, „mo“. Auf der verlinkten Wikipedia-Seite bzw. anderen Quellen im Netz findet ihr eine Liste aller Hiragana. Man kommt hier um auswendig lernen nicht herum, wie bei eigentlich allem im Japanischen. Anwendung und Übung von Hiragan hilft aber viel.

Um mora besser zu verdeutlichen, sei gesagt, dass auch „n“ ein mora ist, was wir in Deutschland aber nie als Silbe benennen würden. So sind im Wort „san“ nicht nur eine Silbe vorhanden von der Länge „1“, sondern zwei mora, „sa“ und „n“, und das ganze Wort hat eine Zähllänge von „2“. sa (1) – n (2) wenn man von 1 bis 2 zählt. Man hört das sehr deutlich im Lied „Megitsune“ von Babymetal, ab Sekunde 28 zirka:

Das letzte Wort dieses kurzen Satzes (omekashi kitsune-san) ist „san“. Aber achtet darauf, dass die Sängerin es nicht kurz „san“ sagt, sondern deutlich länger als „sa-n“. Oder die Stelle ab 1:02 im selben Lied mit dem Satz „Ikusen no toki wo koete“. Deutlich ist auch hier das N zu hören:

I-ku-se-n-no-to-ki-wo-ko-e-te

Obwohl hier aufgrund der Musik der zweite Teil des Satzes (toki wo koete) einen schnelleren Rhythmus hat als der erste Teil (Ikusen no). Warum ist das so wichtig? Weil sich manche Wörter nur in der Länge der mora unterscheiden, aber sonst gleich wirken. Denkt nur einmal an die deutschen Wörter „Roman“ (Vorname und Buch), sowie „Weg“ und „weg“. Komplett gleichgeschrieben, aber deutliche Unterschiede bei der Aussprache. Wir können und wollen nicht alle Regeln des Lesens von Hiragana durchgehen. Diese finden sich jedoch zahlreich im Internet. Ein nettes, einstündiges Video weist euch in alle Hiragana ein:

Katakana ist nun genau das selbe wie Hiragana, nur werden andere Symbole dafür verwendet. Diese sehen etwas zackiger und eckiger aus. Es wird hauptsächlich für Fremdwörter und Lehnwörter verwendet. So gibt es viele englische Wörter, deren Klang direkt ins Japanische übernommen wurde und die mit Katakana geschrieben werden. Zu Katakana sehen wir uns gleich eine Übung mit Videospiel-Bezug an! (Endlich!)

Kanji sind aus dem traditionellen Chinesischen übernommene Schriftzeichen, die meist den Genickbruch für viele Japanisch-Interessierte darstellen. Es gibt mehrere tausende von ihnen und für die Kommunikation sind schon mal 2000-3000 nötig. Hier hilft nur auswendig lernen. Doch gibt es Tricks, wie man sich diese leichter merken kann, wie wir in dieser Artikelserie sehen und anwenden werden. Natürlich ist eine gewisse Wiederholung auch noch immer von Nöten. Denkt daran, dass kein Kind in Japan mit der Fähigkeit auf die Welt kommt, Kanji sofort zu können…jedoch sehen diese ständig Kanji. Das hilft enorm. So einen Vorteil hat der Rest der Welt nicht, außer, man setzt sich selber irgendwie verstärkt den Kanji aus.

Videospiele und Katakana

Viele unserer geliebten japanischen Videospiele haben in Katakana geschriebene, englische Namen. Lesen wir diese auf Englisch, ist uns klar, um welches Spiel es sich handelt. Doch Katakana zu lesen und dann herauszufinden, welches englische Wort denn nun gemeint sein soll, ist manchmal einfacher oder schwerer, oder fast schon unmöglich, bis man die Lösung gesagt bekommt und ein „Achsoooo“-Erlebnis hat. Wir zeigen euch nun einige Original-Titel von berühmten Videospielen. Könnt ihr bei allen rausfinden, um welches Spiel es sich handelt?

1) ペルソナ
2) ファイナルファンタジー
3) キングダム ハーツ
4) ダンガンロンパ
5) スターオーシャン

Kennt ihr noch mehr Katakana-Videospielnamen? Oder besondere Katakana, bei denen überhaupt nicht klar sein soll, was für ein englisches Wort sie darstellen sollen?

Beim nächsten Mal (in 2 Wochen) sehen wir uns noch mehr Katakana an in:

Tutturu! #2: Final Fantasy XV – Katakana überall!