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Im Test! Final Fantasy XV

TitelFinal Fantasy XV
Japan29. November 2016
Square Enix
Nordamerika29. November 2016
Square Enix
Europa29. November 2016
Square Enix
SystemPlayStation 4, XBox One
Getestet fürPlayStation 4
EntwicklerSquare Enix
GenresJRPG

Final Fantasy XV ist ein japanisches Rollenspiel (JRPG). Das heißt, dass es weder enttäuschend schlecht, noch überragend gut ist und sich einreiht in eine lange Kette von guten, soliden JRPGs. Es ist auch das erste und letzte Spiel, welches ich mit einem mit Gelee gefüllten Swimmingpool vergleichen werde. In einem Swimmingpool zu schwimmen ist sehr schön, nur macht das Gelee das Ganze unnötig kompliziert. Genauso hat Final Fantasy XV das Potential, eines der großen japanischen Rollenspiele zu werden, verspielt, indem es durch eine Vielzahl kleinerer Mängel den generell sehr interessanten Gesamteindruck trübt. In unserem Review erfahrt ihr komplett spoilerfrei, was euch mit Final Fantasy XV erwartet. Getestet habe ich es zirka 60 Stunden lang auf PlayStation 4 in der Version 1.01. Der Patch 1.02 stand noch nicht zur Verfügung und deshalb konnte Folgendes nicht getestet werden: Ability Tree für den Wartemodus, Warpen außerhalb des Kampfes, Fotos hochladen auf soziale Medien.

Kampf um den Thron

Die Story von Final Fantasy XV ist schnell erklärt: Während man als Prinz Noctis mit seinen Freunden unterwegs zur zukünftigen Braut ist, wird die Heimatnation Lucis vom verfeindeten Imperium Niflheim angegriffen und erobert. Plötzlich steht man ohne Thron vor dem Scherbenhaufen der eigenen Existenz. Gemeinsam mit den drei Freunden Gladiolus, Ignis und Prompto macht sich Prinz Noctis auf den Weg, um seinen Thron zurückzuerobern.

Obwohl die Story gut beginnt, zerstört die Erzählweise im zweiten Teil diesen guten Eindruck
Obwohl die Story gut beginnt, zerstört die Erzählweise im zweiten Teil des Spiels diesen guten Eindruck

Das Spiel ist in zwei Teile geteilt: Open World am Anfang und lineares Gameplay zum Ende des Spiels. Während die Story im Open-World-Teil des Spiels langsam aber beständig Fahrt aufnimmt und die relativ kurzen Kapitel motivieren weiterzuspielen, ändert sich der Tenor im linearen Teil. Plötzlich wird man von Dungeon zu Dungeon geschoben und alles wirkt in Hektik fertiggestellt. Die Erkundung von Gebieten, die keine Dungeons sind, fällt fast vollkommen weg.

Die Story wird vorangepeitscht und dabei unabsichtlich ausgepeitscht. Neue Informationen werden beiläufig in Ladeszenen erwähnt oder aber wichtige Informationen und Entwicklungen zur Story kommen so spät, dass man mittlerweile schon das Interesse daran verloren hat. Manche Offenbarungen fallen nicht ins Gewicht, da der Kontext dahinter nicht voll etabliert wurde. Es wäre schön gewesen, wenn die Story die Mystik und Geschichte der Welt vorher groß aufgebaut hätte und diese nicht erst relativ spät und spärlich nachreichen würde. Manche Ereignisse in der Story werden sogar überhaupt nicht erklärt und man muss sie so hinnehmen. Das hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack im linearen Teil des Spiels.

Im Open-World-Segment des Spiels funktioniert die Story hingegen viel besser. Die Geschichte motiviert und treibt dazu an weiter die Welt zu erkunden sowie das Imperium hie und da zu konfrontieren. Sehr interessante Charaktere werden eingeführt, von denen manche wirklich sehr gut ins Rampenlicht gerückt werden. Die wunderbar umgesetzten Zwischensequenzen vermitteln die Story-Hintergründe, die sie vermitteln sollen, überaus effektiv und ansehnlich. Man weiß, was man zu tun hat und wer der Feind ist. Man ist motiviert, seinen Thron zurückzuerobern. Was also stark beginnt, fängt im linearen Teil an schwächer zu werden, bis man am Ende des Spiels eher hungrig nach noch mehr Informationen ist über die Welt.

Unter dieser aufkommenden Erzählschwäche leidet auch die Charakterisierung und emotionale Verbindung zu den meisten Charakteren, die nicht direkt Teil der Gruppe von Noctis sind. Es wird erwähnt, dass es starke emotionale Bindungen gäbe, jedoch wird dies nie groß etabliert, indem die Charaktere zum Beispiel einfach mehr Zeit und Raum zum Interagieren haben. Wenn dann Schicksalsschläge einen Charakter treffen, interessiert das kaum mehr, da man den Charakter sowieso nie so richtig kennenlernen konnte. Ein Charakter gesteht Noctis etwas und diesen interessiert das kaum; genauso wie den Spieler, der mit dieser Information und ihrer Tragweite eigentlich kaum etwas anfangen kann. Dies einfach nur deshalb, weil die Hintergründe der Welt nicht richtig etabliert werden und man nicht einordnen kann, wie diese Information zu werten ist.

Im Gegensatz dazu ist die Charakterisierung von Gladiolus, Ignis und Prompto und die Freundschaft zu Noctis sehr gut umgesetzt. Ausreichend Gespräche zwischen den vieren, Szenen und intime Gespräche zwischen den Freunden sorgen für ein sympathisches Gefühl und eine emotional stärkere Bindung als zum gesamten Rest. Prompto schießt Fotos auf der Tour und man sieht sich diese gemeinsam beim Lagerfeuer an, man kann auswählen, welche davon man speichert. Die Charaktere streiten, meckern, lachen oder fluchen gemeinsam in und über Dungeons, Quests, Monster. Diese Interaktionen machen die Hauptgruppe im Vergleich zu den meisten anderen Personen im Spiel sehr lebendig. Selten sieht man so eine gute Umsetzung von Charaktergesprächen in Spielen, auch wenn sich diese manchmal leicht wiederholen.

Rein in die Sandkiste

Das Erkunden der Open World macht sehr viel Spaß. Diese ist abwechslungsreich gestaltet und bietet viele Möglichkeiten für Entdeckungen, sei es, neue Dungeons zu finden, Berge zu erklimmen, Flüsse zu bestaunen und mehr. Die Welt ist groß und muss deshalb mit dem Auto erkundet werden. Positiv hierbei ist, dass man das Auto individuell gestalten kann und dass teilweise Gespräche oder Events während der Autofahrt stattfinden. Negativ fallen hier die Wartezeiten auf. Es kommt oft vor, dass man einige Minuten beim Autofahren zusehen muss, weil die Schnellreisefunktion für diesen Ort nicht verfügbar ist. Und selbst mit Schnellreise hat man noch einen 20 bis 30 Sekunden langen Ladebildschirm vor sich.

Da zum Beispiel einige Quests nicht gleichzeitig angenommen werden können und man so immer wieder zum Quest-NPC zurück muss, nur um eine neue Quest anzunehmen, führt das zu vielen, vielen Autofahrten und Wartezeiten in Summe. Abhilfe schafft hier der im Auto integrierte Shop. Das heißt, dass man während der automatischen Autofahrt Items kaufen oder verkaufen kann. Dies ist auch nicht zu 100 Prozent ideal, da Optionen fehlen, um mehrere unterschiedliche Items auf einmal zu kaufen oder zu verkaufen. So muss man sich teilweise viel durchklicken. Außerdem kann man die Musik älterer Final-Fantasy-Titel hören. Dennoch lenkt das alles nicht von den Wartezeiten ab, die zwar nicht massiv sind, aber dennoch störend wirken.

Die NPC vergeben zum Großteil generische Side Quests
Die NPC vergeben zum Großteil generische Side Quests

Da die Story-Kapitel relativ kurz gehalten sind, bieten zahlreiche Side Quests Abwechslung von der Hauptstory, aber leider großteils keine Abwechslung in Bezug auf Side Quests. Eine Vielzahl an typischen, generischen und repetitiven Side Quests trübt die Freude. So gibt es Monsterjagden, wo man Monster für Leute jagen und töten muss. Das ist ungefähr so wie in Final Fantasy XII oder XIV, nur dass alles Positive, was vorhanden war (spezifische Bedingungen für das Erscheinen der Monster, kleine Geschichten dazu), fast vollkommen weggefallen ist. Einige Monster erscheinen in Final Fantasy XV nur bei Nacht, aber sonst heißt es bei den Monsterjagden: Töte diese Monster und du bekommst eine Belohnung. Jedoch gibt es auch gelungene Side Quest, die es schaffen, eine Spannung aufzubauen, wie man sie nur selten in Spielen erlebt. Stark hervorzuheben sind hier alle Side Quests, die in Dungeons führen, da die Dungeons sowohl spielerisch als auch graphisch zu den Highlights von Final Fantasy XV gehören.

Obwohl die meisten Side Quests auf JRPG-typische Muster eingeschränkt bleiben, motivieren sie dennoch, da sie bei der Erkundung der Welt helfen. Trotz der relativ lieblosen Umsetzung der Jagden habe ich persönlich die Side Quests gerne gemacht, einfach nur deshalb, um andere Ecken und Enden der Welt zu sehen und vielleicht einen neuen Dungeon zu entdecken.

Das Sammeln von Ressourcen, die man im Feld findet, bietet zusätzliche Abwechslung, da man hier Zutaten für Kochrezepte finden kann, die Statuswerte kurzzeitig verbessern. Auch hier kommt eine seltsame Designentscheidung vor: An einem Sammelpunkt sind immer drei Sammelpunkte direkt nebeneinander. So muss man drei Mal bestätigen, dort sammeln zu wollen, anstatt einfach nur einmal, um drei Items zu erhalten. Dieser zusätzliche Aufwand ist unverständliches Gelee im Swimmingpool. Dafür fällt dann das Kochen von Rezepten positiv auf, was man zwar nicht selber macht, aber durch zahlreiche Rezepte die unterschiedlichsten Schutzboni oder Statuswerte-Aufbesserungen erlangen kann. Diese helfen sehr gut in Kämpfen, bleiben lange aktiv und das Auffinden von neuen Rezepten motiviert noch einmal extra, die Welt zu erkunden.

Habe ich dich nicht schon einmal gesehen?

Die Grafik von Final Fantasy XV und das Design der Welt gehören zu den schönsten, welche man bisher in Rollenspielen gesehen hat. Wie bereits erwähnt, ist die Welt abwechslungsreich. Die Dungeons stechen hier besonders positiv hervor mit ihrem Design: Man fühlt sich wirklich so, als würde man dunkle und unheimliche Höhlen erkunden, um dort lagernde Geheimnisse zu finden und auf gefährliche Bestien aus Urzeiten zu treffen. Auch das Design der Monstergegner ist exzellent. Diese wirken verstörend hässlich oder teilweise angsteinflößend. Obwohl Lucis aus viel Wüste und Wäldern besteht, sind die Gegenden doch so abwechslungsreich, dass es nie langweilig wird. Die wunderschön gestalteten Städte sind hier besonders hervorzuheben. Diese sind relativ groß, komplex, wirken organisch belebt mit vielen NPCs und der Detailreichtum lässt einen nur staunen.

Technisch geht jedoch die PlayStation-4-Konsole in die Knie bei Final Fantasy XV. Kleine Framerate-Einbrüche sowie das Aufflackern und Nachladen von Texturen, Pop-ins und so weiter sind an der Tagesordnung und hören nur sehr selten auf. Dieser Mangel stört den generell guten Gesamteindruck des Spiels jedoch nicht sehr, ist aber dennoch präsent.

»Die Grafik von Final Fantasy XV und das Design der Welt gehören zu den schönsten, welche man bisher in Rollenspielen gesehen hat.«

Während Zwischensequenzen einen hohen Detailgrad an Gesichtsmimik aufweisen und auch teilweise die Ingame-Szenen der Hauptcharaktere, bleibt die Gesichtsmimik der NPC-Gesprächspartner relativ starr. Dazu kommen oft doppelte oder sogar dreifach vorhandene NPCs in unmittelbarer Nähe zueinander.

Zaubereffekte und vor allem Aufruf-Zauber sind enorm imposant umgesetzt und werden so einige Kinnladen nach unten klappen lassen. Hier hat man sich sehr viel Mühe gegeben und man freut sich nicht nur beim Einsatz von Magie darauf, dass gleich einige Gegner extrem leiden werden, nein, man freut sich auch auf die schönen, grafischen Effekte. Und wenn ein Aufruf-Zauber mal ausgeführt wird, kann man sich eigentlich nur noch zurücklehnen und genießen. Die aus der japanischen Demo bekannten Glitches sind mir nur zweimal begegnet und einmal ist das Spiel abgestürzt. Sonst läuft Final Fantasy XV sehr stabil und mir sind keine Bugs, Fehler oder Glitches untergekommen. [Anm. d. Red.: Zum Testzeitpunkt war das Spiel auf dem Stand 1.01 – zum Launch steht Patch 1.02 zur Verfügung.]

Mit der Macht der Könige

Kämpfe sind die Stärke von Final Fantasy XV
Kämpfe sind die Stärke von Final Fantasy XV

Final Fantasy XV brilliert in den Kämpfen, die eines der wenigen Elemente komplett ohne Mängel sind. Diese sind actionbasiert, lassen sich aber auch in einem Wartemodus spielen, in dem man mehr überlegen kann. Die Gegner sind definitiv nicht leicht, aber wer beständig Side Quests macht und billige Items wie Potions kauft, wird keine Probleme im Spiel haben. Hierfür muss jedoch das gesamte Repertoire des Kampfsystems genutzt werden, da simples Draufhauen nicht sehr weit führen wird. Kombinationsattacken mit Gladiolus, Ignis und Prompto und Warp-Strikes (also das Teleportieren aus der Ferne zum Gegner hin mit gleichzeitiger Attacke) sind nötig, um viele Endgegner und auch normale Gegner zu besiegen.

Später im Spiel kommen noch Aufrufzauber hinzu, die zufällig ihre Hilfe als Option anbieten sowie die Macht vergangener Könige, die Noctis einen ordentlichen Angriffsvorteil verschaffen. Ein Trick im Kampf macht die Kämpfe jedoch relativ einfach, da man während des Benutzens von Potions unverwundbar zu sein scheint. In meinem 37 Stunden dauernden Durchgang hatte ich kein einziges Game Over im normalen Schwierigkeitsgrad. Selbst im Teil nach dem Endboss (man kann danach noch weiterspielen und nicht erledigte Dinge nachholen) hatte ich kein Game Over, obwohl manche Gegner schon überaus trickreich zu besiegen waren. Teilweise agiert die KI der Gegner jedoch dumm und man fragt sich, ob manche Gegner blind und taub sind. Das kommt jedoch nur selten vor. Die Gegner sind oft klug und wenn man mal eingekreist ist von Gegnern, ist es schon nicht so einfach, da wieder rauszukommen.

Die Kamera im Spiel ist im Großen und Ganzen sehr gut, hat nur merkliche Probleme in Höhlen und vor allem, wenn man in Wäldern und im Gebüsch kämpft. Oft sieht man nicht mehr wirklich, was nun genau vor sich geht, falls man überhaupt noch seine Charaktere und die Gegner finden kann.

»Final Fantasy XV brilliert in den Kämpfen, die eines der wenigen Elemente komplett ohne Mängel sind.«

Im Kampf erworbene Ability Points (AP) lassen sich in einen Fähigkeitenbaum investieren, der neue Techniken für Noctis oder seine Gehilfen sowie Statusaufwertungen, Erkundungsboni und dergleichen freischaltet. Da man nie mit AP überflutet wird, muss man immer eine gewisse Balance halten zwischen all diesen Attributen, was zu taktischeren Überlegungen führt: In was investiere ich nun meine erhaltenen AP? Dank einiger Techniken bekommt man schließlich auch AP fürs Autofahren, Chocobo reiten und Ähnliches, was eine sehr gute Gameplay-Entscheidung war. Der Fähigkeitenbaum motiviert, da man ihn, wenn möglich, ganz ausfüllen will.

Stand by Me

Musikalisch hat Final Fantasy XV sehr eingängige Stücke zu bieten. Vor allem die Kampfmusik treibt voran und weiß sehr zu gefallen, aber auch die Musik mitten in Dungeons oder auf dem Feld ist sehr ansprechend. Eher amerikanisch angehauchte Musik passt zum Open-World-Flair, wenn man Tankstellen besucht oder mit Leuten spricht, die zumindest in der englischen Synchronisation einen Südstaaten-ähnlichen Akzent haben. Auch die deutsche Synchronisation weiß zu gefallen, obwohl mir persönlich die englische viel besser gefallen hat. Wer es versteht, kann auch die japanische Synchronisation einschalten.

Akustisch wird man auch von Radiostationen begleitet, bei denen man sich Radio-Newsmeldungen anhören kann. Diese helfen dabei, die Welt besser kennenzulernen. Davon hätte es viel mehr gebraucht, also nicht unbedingt Radios, aber Informationen über die Welt, damit man sich besser auskennt und eine stärkere emotionale Bindung dazu aufbaut.

Angeln macht richtig Spaß!
Angeln macht richtig Spaß!

Relativ lieblos umgesetzt ist das Mini-Spiel Justice Monsters Five (JMF). JMF ist ein beliebtes Flipper-Spiel in Final Fantasy XV und wurde bereits für mobile Geräte veröffentlicht. Während es bei den mobilen Geräten noch mit einer Intro-Story umgesetzt ist, wird man in Final Fantasy XV einfach mitten ins kalte Wasser geworfen… es geht direkt los! Dabei ist nicht gerade sehr hilfreich, dass sich JMF generell sehr träge spielt und aufgrund des hochkant-ausgerichteten JMF es dazu kommt, dass im Ernst mehr als zwei Drittel des Bildschirms nicht genutzt werden. Besser umgesetzt ist das Angel-Minispiel mit Noctis. Man kann über die Welt verteilt Fische fangen, muss dafür unterschiedliche Köder benutzen und auf die Leine achten. Dieses Mini-Spiel motiviert mehr und hat mehr Einführung in die Grundprinzipien als JMF.

Besonders negativ muss an dieser Stelle noch Werbung für Cup Noodles erwähnt werden. Dass man ein Logo der Firma und von anderen Firmen sieht, ist verkraftbar. Dagegen will ich nichts sagen. Aber wenn Gladiolus extra auf Noctis einredet wegen Cup Noodles, ihn eine Minute lang zutextet, wie unglaublich genial diese seien und man dann sogar eine Side Quest zu machen hat, um die besten Cup Noodles der Welt zu kreieren, dann kann ich nur sagen, dass Naniwa in Düsseldorf eines der besten Ramen Deutschlands serviert.

Und? War diese Schleichwerbung von mir (für welche ich absolut kein Geld erhalten habe und von welcher Naniwa nicht einmal weiß) nun nicht etwas fehl am Platz im Review? Dasselbe gilt für die Szene mit Gladiolus und ich habe ehrlich gesagt ein bisschen Respekt vor Gladiolus verloren in dieser Szene. So etwas sieht man hoffentlich in Zukunft nie wieder. Sonst kann man sich nur mit Ramen aus Naniwa trösten.

Prinz oder König?

Tolles Kampfsystem!
Tolles Kampfsystem!

Final Fantasy XV wollte eines der besten JRPG, Rollenspiele oder vielleicht sogar derzeitigen Spiele werden, ein König in der Videospielwelt! Das ging schief. Zu viele kleine Mängel trüben in der Summe den Gesamteindruck: Sei es die nicht ideal erzählte und am Ende doch mittelmäßige Story, Gameplay-Designentscheidungen die nerven oder konstante, kleine grafische Probleme, alles trübt den Gesamteindruck.

Dafür macht Final Fantasy XV aber auch sehr viel richtig! Die Erkundung der Open World macht viel Spaß, die Kämpfe sind brillant und die Musik großteils toll. Das Dungeon-, Städte- und Welt-Design ist sehr gut gelungen. Es gibt viel zu tun, viel zu entdecken und Noctis und seine Freunde sind sympathisch und gut charakterisiert. Obwohl Final Fantasy XV also viele kleine Mängel hat, werden die Kernelemente eines guten Rollenspiels gut umgesetzt und teilweise brilliert man darin, was vieles wieder ausgleicht.

Story: Am Anfang spannend, wird zum Ende hin zu sehr „nebenbei erwähnt“ und schnell erzählt, versandet in Mittelmäßigkeit.

Gameplay: Sehr motivierende Kämpfe, die nicht zu schwer sind, Erkundung der Open World macht Spaß, Autofahrzeiten stören.

Grafik: Eine der besten, zwingt jedoch PlayStation 4 in die Knie. Design der Areale sowie besonders der Dungeons und Städte sehr schön.

Sound: Sehr eingängige Lieder, aber auch relativ „normale“ Lieder dabei. Synchronisation weiß auch auf Deutsch zu überzeugen, Englisch und Japanisch vorhanden.

Sonstiges: Repetitive Side Quests, unnötig komplizierte Gameplay-Abläufe, starre NPC-Gesichtsmimik, doppelt bis dreifache NPC-Modelle, Justice Monsters Five relativ lieblos integriert, Angel-Minispiel sehr gut.

Einfach ein JRPG

»Wir können euch Final Fantasy XV nur ans Herz legen; es macht Spaß es zu spielen, es motiviert, es ist ein gutes Spiel. Ihr dürft nur nicht den Heiligen Gral der Rollenspiele erwarten und eventuell auch nicht das beste Final Fantasy der Serie, obwohl das natürlich persönlicher Geschmack ist. Es gibt Rollenspiele, die vieles besser, aber auch vieles schlechter machen als Final Fantasy XV. Im Endeffekt ist Final Fantasy XV ein weiteres, sehr gutes und beachtenswertes Rollenspiel, welches zwar keine Maßstäbe setzt (mit Ausnahme der Kämpfe), aber für viel Spielspaß sorgen wird. Ein Swimmingpool mit Gelee gefüllt.«