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Angeschaut! anohana -The Movie-

Jahr2013
AnimationA-1 Pictures
Publisherpeppermint anime
Release24.06.2016
GenresAlltagsdrama
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Im Jahr 2011 gelang es einer Anime-Serie, in vielen Zuschauern nostalgische Gefühle zu erwecken und sie zu Tränen zu rühren. Ano Hi Mita Hana no Namae wa Mada Shiranai (kurz: anohana) heißt das Werk, das peppermint anime in diesem Jahr unter dem Titel anohana: Die Blume, die wir an jenem Tag sahen zu uns brachte.

Ebenfalls zu uns brachte peppermint die Kinofilm-Umsetzung der Anime-Serie, die die Ereignisse der 11-teiligen Serie in Filmform zusammenfasst und an einigen Stellen ergänzt. Diesen Film haben wir uns angesehen!

Über anohana -The Movie-

„Einen Sommer, den Jinta und seine Freunde nicht hinter sich lassen können… Ihre Freundin Menma starb vor vielen Jahren, als sie noch Kinder waren, auf tragische Art und Weise. Den Schmerz des Verlustes konnten die Mitglieder der Super Peace Busters, wie sich die Schüler damals nannten, bis heute nicht verarbeiten. So kommt es auch der Gefühlswelt von Anaru, Tsuruko, Poppo und Yukiatsu gerade recht, als Jinta plötzlich Menmas Geist sehen kann und die Gruppe sich nach Jahren der Trennung wieder zusammenfindet, um der Seele ihrer geliebten Kindheitsfreundin zur letzten Ruhe zu verhelfen.“

anohana Screenshot 1Die Serie ist eine der gefeiertsten der letzten Jahre und erzählt, wie man der Beschreibung bereits entnehmen kann, eine sehr emotionale Geschichte, die nicht nur traurig, sondern auch sehr herzerwärmend ist. Es ist einfach, sich in den vielen Kindheitsszenen, aus denen die Geschichte besteht, wiederzufinden und durch die idealisierte Darstellung erwecken diese Momente auch starke nostalgische Gefühle.

Was der Serie sehr gut gelingt, ist zu zeigen, wie die ehemaligen Freunde, die sich nach Menmas Tod getrennt und voneinander entfremdet haben, nach und nach wieder zusammenfinden. Die vergangenen Jahre sind an ihnen allen nicht spurlos vorbeigegangen und jeder hat versucht, Menmas Tod auf seine eigene Weise zu bewältigen oder zu verdrängen – Reue verbleibt natürlich trotzdem. Die Geschichte bringt dem Zuschauer alle Charaktere nach und nach näher. Besonders hervorzuheben sind dabei die schöne Chemie zwischen den Figuren und die einfühlsam geschriebenen Dialoge, die ausgezeichnet die alltäglichen wie auch die dramatischen Momente transportieren. Der Abschluss der Geschichte ist zugleich sehr emotional und befriedigend. Im letzten Teil wirken zwar einige Szenen etwas dick aufgetragen, allerdings stört das wegen des schönen Aufbaus, der zum Finale führt, nicht allzu sehr.

anohana Screenshot 2Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich bei dem Film größtenteils um eine Zusammenfassung der Serie. Elf Folgen (ca. 220 Minuten Material) wurden dabei auf etwa 100 Filmminuten gekürzt. Damit einher gehen natürlich einige Auslassungen. Neu sind einige erweiterte Kindheitsszenen und ein Epilog am Ende, der kurz zeigt, wie das Leben der Charaktere nach der Serie weitergeht. Anders als in der Serie wird die Handlung wirklich wie ein Rückblick erzählt, was zu Beginn des Films passend „Briefe an Menma“ genannt wird. Einzelne Szenen sind also nicht immer direkt miteinander verbunden, sondern werden in Form von Flashbacks rekapituliert.

Der Film konzentriert sich im Großen und Ganzen auf die Hauptgeschichte um Menma. Die Charaktere werden zwar auch als Gruppe und auch im Einzelnen beleuchtet, jedoch sind insbesondere die individuellen Hintergründe der Figuren weniger ausgearbeitet als in der Serie.

Trotzdem handelt es sich bei dem anohana-Film um einen soliden Recap-Film, in dem im Gegensatz zu vielen anderen Filmen dieser Art tatsächlich fast alle wichtigen Szenen enthalten sind. Der Film ist dennoch nicht unbedingt auf Zuschauer ausgelegt worden, die mit der Serie noch nicht vertraut sind. Zwar versteht man die Handlung im Film auch durchaus, wenn man das Quellmaterial nicht kennt, doch die emotionale Wirkung ist unweigerlich schwächer, da man erstens weniger Zeit hat, die Charaktere kennenzulernen, und zweitens Szenen, die in der Serie erst später gezeigt werden, vorweggenommen werden.

Für Neueinsteiger ohne Vorkenntnisse ist der Film also nicht unbedingt zu empfehlen. Auch Fans der Serie erwartet mit dem anohana-Film nur wenige Minuten neues Material. Der Epilog ist zwar schön, aber der größte Teil des Films ist eine Zusammenfassung.

anohana Screenshot 3

Die deutsche Veröffentlichung

Synchron-
studio
Oxygen Sound
Studios GmbH
JintanJannik Endemann
MenmaLinda Fölster
YukiatsuJan Makino
PoppoRené Dawn-Claude
Anaru
Lina Rabea Mohr
TsurukoLydia Morgenstern

Für den Film hat peppermint dieselben deutschen Sprecher engagiert, die auch die Serie vertonten. Für die Synchronarbeit wurde das Berliner Studio Oxygen Sound Studios GmbH beauftragt. An der Besetzung ist in erster Linie nichts auszusetzen. Die Charaktere wurden mit Sprechern besetzt, deren Stimmen sowohl zu den Kindern, als auch zu den älteren Versionen der Figuren passen. Dass keine Kindersprecher engagiert wurden, ist verständlich, denn auch in der japanischen Fassung wurden die jungen Charaktere von erwachsenen Sprechern vertont.

Unter den Sprechern finden sich einige, die im Anime-Bereich bereits viel Erfahrung haben, darunter Lydia Morgenstern als Chiriko und Rieke Werner als Aki. Die Leistung der Sprecher ist größtenteils zufriedenstellend, jedoch selten herausragend. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Szenen, die nicht ganz natürlich klingen oder lebendiger hätten vertont werden können. Die Kinderstimmen wurden von den Sprechern meist gut imitiert, jedoch überzeugt Menmas Stimme leider nicht so recht.

anohana Movie CoverGroßes Lob verdient das deutsche Skript, das sehr natürlich und lebendig klingt. Auch die Untertitel sind sprachlich stets überzeugend, allerdings fällt auf, dass einige Zeilen etwas zu schnell ausgeblendet werden. Untertitelt wurden auch farblich passend wichtige japanische Texte und das Ending-Lied „Circle Game“ von Galileo Galilei, die sich bereits für das Opening der Serie verantwortlich zeichneten.

Der Film wird in einem Pappschuber ausgeliefert, der optisch viel hermacht. Das schöne Covermotiv kommt durch den Glanzdruck schön zur Geltung. Ebenfalls schön gestaltet ist das Digipack im Schuber, das durch einfache, farblich aufeinander abgestimmte Blumenmotive auf dezente Weise überzeugen kann.

Bonusmaterial und Extras gibt es abgesehen von einer Trailer-Show nicht. In einem zusätzlichen Menüpunkt kann man sich die deutschen und japanischen Credits ansehen.

Fazit

Auch wenn es sich bei anohana: Die Blume, die wir an jenem Tag sahen -The Movie- prinzipiell um einen gelungenen Recap-Film handelt, der die Ereignisse der TV-Serie gut zusammenfasst und um einen schönen Epilog ergänzt, bietet der Film gegenüber der Serie jedoch nur einen geringen Mehrwert. Die Vertonung ist grundsätzlich gelungen, überzeugt stellenweise aber nicht vollends. Alles in allem handelt es sich um eine solide Veröffentlichung. Neueinsteiger sollten allerdings lieber zur wunderschönen Serie greifen, die die Ereignisse ausführlicher darstellt, und wer diese schon kennt, muss den Film ohnehin nicht unbedingt sehen. Für Hardcore-Fans und Sammler empfiehlt sich ein Kauf aber durchaus.

Technische Daten & Extras

  • Laufzeit: 99 Minuten
  • Bild: 1080p High Definition, Format 16:9
  • Audio: Japanisch (DTS-HD Master Audio 2.0), Deutsch (DTS-HD Master Audio 2.0)
  • Untertitel: Deutsch (weiße Schrift, schwarzer Rand)
  • Bonusmaterial: –
  • Extras: –
  • Altersfreigabe: ab 6