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Im Test! Mario & Sonic: Rio 2016 für Wii U

Schon seit April können sich Fans von Mario & Sonic sportlich aktiv an den diesjährigen Olympischen Spielen auf dem Nintendo 3DS beteiligen. Eine kurze Wartezeit hingegen mussten Wii-U-Besitzer in Kauf nehmen, denn der Heimkonsolen-Ableger von Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Rio 2016 hat etwas länger bis zum Erscheinen gebraucht. Ob die Messlatte hierbei zu hoch angesetzt wurde, erfahrt ihr in unserem Test. Die Rezension zur 3DS-Fassung könnt ihr hier nachlesen.

Nicht nur bei FIFA gehört das Runde ins Eckige!
Nicht nur bei FIFA gehört das Runde ins Eckige!

Es heißt ja immer, man soll zur Abwechslung auch mal draußen spielen. Doch reicht es nicht auch, wenn das in den Videospielen selbst geschieht? Heiß her geht es in Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Rio 2016 auf jeden Fall, ganz besonders bei solch einem tropischen Klima. Denn in jeder der insgesamt 14 vorhandenen Disziplinen kommt man garantiert ins Schwitzen. Ob Fußball, Speerwerfen oder Tischtennis, irgendwie ist für jede Sportskanone etwas dabei.

Von der Copacabana aus, welche in gewisser Weise als Hub dient, könnt ihr auf alles zugreifen. Ihr könnt Turniere starten, Herausforderungen von ganz besonderen Gegnern annehmen oder aber auch Duelle bestreiten. Außerdem habt ihr die Möglichkeit, eure Sammelobjekte zu verwalten. Das können Outfits für eure Miis, Musikstücke, Flaggen sämtlicher Nationen und Stempel sein. Doch wie kommt man an all diese wertvollen Schätze erst überhaupt ran?

Flaggen könnt ihr während eurer Rundgänge an der Copacabana sammeln. Dort sind nämlich noch viele andere Badegäste, die euch neben der sammelbaren Flagge auch einen kleinen, lustigen Fakt über ihr Heimatland erzählen. Outfits sammelt ihr, indem ihr Turniere erfolgreich abschließt. Wer es nicht abwarten kann, hat auch die Möglichkeit, mit gesammelten Ringen und Sternen von gewonnenen Matches an verschiedenen Kapselautomaten sämtliche Sammelobjekte freizuschalten. Die eine oder andere amiibo-Figur solltet ihr vielleicht auch mal auf das GamePad stellen.

Auch Bowser kann es trotz seiner Größe weit bringen!
Auch Bowser kann es trotz seiner Größe weit bringen!

Nicht alles, was sammelbar ist, kann man nur bestaunen. Die freigeschalteten Outfits könnt ihr auch einem Mii überziehen. So werden die Leistungen des Tragenden erhöht, was euren Charakter zu einer ernsten Konkurrenz werden lässt. Falls ihr doch nicht mit eurem eigenen Mii antreten wollt, habt ihr selbstverständlich eine riesige Auswahl aus dem Sonic- und Mario-Freunde-Universum. Ein jeder von ihnen hat andere Vorteile bei jeder Disziplin: Sonic kann ganz schnell rennen, Bowser hat enorme Kraft in seinen Schüssen und Mario ist zum Beispiel ein gutes Allround-Talent.

Kommen wir aber nun zum wichtigsten Teil des Spiels: den Disziplinen. Auf Nintendo 3DS gibt es drei von ihnen, welche es auf Wii U nicht gibt: Golf, Weitsprung und der 110m-Hürdenlauf. Im Umkehrschluss gibt es dafür für Wii-U-Besitzer drei andere Disziplinen, auf die die Handheld-Besitzer verzichten müssen: Rugby, Dreisprung und den 4x-100m-Staffellauf. Soweit sind sonst also beide Versionen ausgeglichen.

»Ganz besonders schade ist die Tatsache, dass der in der 3DS-Version vorhandene Story-Modus in der Wii-U-Fassung gänzlich fehlt.«

Doch auf Nintendo 3DS gibt es zu jeder der 14 Disziplinen eine Plus-Variante mit einigen verrückten Regeländerungen, während es auf Wii U nur bei Fußball, Rugby und Beach-Volleyball Kugelwillis, Chaos Emeralds und andere fiese Überraschungen regnet. Ganz besonders schade ist die Tatsache, dass der in der 3DS-Version vorhandene Story-Modus in der Wii-U-Fassung gänzlich fehlt, womit die Kaufentscheidung bei vielen sicherlich spätestens jetzt gefallen ist.

Zur Steuerung, Optik und der KI lässt sich nicht viel sagen: Das Spiel sieht gut aus, hat aber keine Passagen, die einen vom Hocker hauen. Manch eine Sportart verlangt nach dem linken Analog-Stick, ansonsten bleibt es die meiste Zeit beim A- und B-Knopf. Denn durch schnelles, wiederholtes Drücken sammelt ihr Kraft, nehmt Anlauf oder werdet schneller, es wird also alles relativ einfach gehalten. Das gilt im Übrigen auch für den Schwierigkeitsgrad, denn selbst auf dem Maximum sollte niemand großartig Probleme haben, was ein wenig schade ist, da gerade bei einem Sport-Spiel doch die Herausforderung gefragt ist.

Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Rio 2016 bleibt also seiner Serie treu: Nichts Besonderes, eher durchschnittlich, für kurze Party-Spiele aber ganz ausreichend. Die Disziplinen sind gut gewählt, machen jedoch nur kurzzeitig Spaß, nicht zuletzt aufgrund der recht eintönigen Steuerung. Der Soundtrack ist überraschend stimmig, auf jeden Fall passend zum Ambiente, auch wenn die Abwechslung hierbei fehlt. Der fehlende Online-Modus, welchen es beim letzten Ableger noch gegeben hatte, ist ein weiterer fader Beigeschmack neben den Kürzungen gegenüber der Nintendo-3DS-Fassung. Allerdings gibt es immerhin globale Online-Ranglisten, vielleicht können die ein wenig Langzeitmotivation hervorrufen. Müsste ich mich am Ende jedoch Entscheiden, würde ich lieber zur 3DS-Version greifen.

Story: Höä …?

Gameplay: Repetitives Drücken von A und B bei den meisten Sportarten, wie man es von Mario & Sonic kennt.

Grafik: Nichts Herausragendes, insgesamt jedoch sehr bunt und schön anzusehen.

Sound: Bietet wenig Abwechslung, ist jedoch sehr passend zum Ambiente.

Sonstiges: Sammelbare Flaggen bieten interessante, kleine Randinformationen zu jedem Land.

Autor: Shorti