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Angeschaut! Beyond the Boundary – Kyokai no Kanata

Nach K-ON! Und Love, Chunibyo & Other Delusions bringt KAZÉ mit Beyond the Boundary – Kyokai no Kanata die nächste Serie aus dem Hause Kyoto Animation nach Deutschland. Die zwölf Episoden der TV-Serie, die eine Adaption der gleichnamigen Light Novel von Nagomu Torii und Tomoyo Kamoi darstellt, sowie die OVA „Episode 0“, erscheinen auf insgesamt vier DVD- bzw. Blu-ray-Volumes. Im ersten Volume sind die Episoden 1–4 enthalten.

Junge trifft Mädchen, die zumeist noch unterschiedlicher nicht sein könnten. Mit solch einer Ausgangssituation beginnen gefühlt 90 Prozent aller Anime-Serien. Dies ist auch bei Beyond the Boundary – Kyokai no Kanata nicht anders. Als Akihito Kanbara gerade von der Schule aus nach Hause gehen will, sieht er auf dem Dach des Schulgebäudes ein Mädchen stehen, das sich scheinbar das Leben nehmen will. Er schafft es gerade noch rechtzeitig, sie von ihrem Vorhaben abzubringen, doch den Ausgang dieser Situation hätten sich beide sicher anders vorgestellt. Das Mädchen, welches auf den Namen Mirai Kuriyama hört, springt über den Zaun zurück ins Innengelände und durchbohrt Akihito mit einem Schwert, das sie aus ihrem eigenen Blut geschaffen hat. Zu ihrer Überraschung zeigt sich Akihito kaum davon beeindruckt und bittet sie, das Schwert doch bitte wieder aus ihm herauszuziehen.

Mirai kann ihr Blut manipulieren, und setzt es als Schwert ein.
Mirai kann ihr Blut manipulieren, und setzt es als Schwert ein.

An dieser Stelle lässt sich schon erahnen, dass Mirai und Akihito keine normalen Teenager sind. Mirai ist eine Geisterkriegerin, die gegen Yomu, eine Art Dämonen, kämpft. Mirai ist die letzte Überlebende eines verfluchten Clans, der die Fähigkeit besitzt, das eigene Blut zu manipulieren und zum Beispiel als Waffe einzusetzen. Zufälligerweise ist Akihito Halb-Mensch, Halb-Yomu und daher unsterblich. Das kommt Mirai gerade recht, denn sie möchte zwar gegen die Yomu kämpfen, hat selbst allerdings noch zu viel Angst, um sich ihnen wirklich entgegenzustellen. Schließlich wird Akihito ihr unfreiwilliger Trainingspartner, der von da an ständig von Mirai angegriffen und durchbohrt wird. Es dauert nicht lange, bis Mirai gegen einen richtigen Yomu kämpfen muss und Akihito erkennt, dass die beiden ziemlich viel gemeinsam haben. Beide haben eine tragische Geschichte und sind eher Außenseiter. Bereits in den ersten vier Episoden kündigt sich mit dem Auftauchen des „Leeren Schattens“ ein riesiger und äußert mächtiger Yomu an, der unseren Hauptcharakteren so einige Schwierigkeiten bereiten wird.

Obwohl Akihito und Mirai, ihre Motive und ihre Beziehung zueinander in dieser Volume klar im Vordergrund stehen, dürfen andere Charaktere natürlich trotzdem nicht fehlen. Da wären zum Beispiel Mitsuki, Vorsitzende des Literaturklubs und ihr Bruder Hiroomi, der einen Schwesternkomplex hat. Beide sind ebenfalls Geisterkrieger und Freunde von Akihito. Bislang agieren die meisten Nebencharaktere noch im Hintergrund, im Laufe der Serie kommt ihnen jedoch auch eine größere Rolle zu.

Für die deutsche Synchronisation engagierte man die Hamburger DMT, die Digital Media Technologie GmbH. Ein Großteil der Sprecher macht seine Sache wirklich gut, allerdings gibt es ein paar Faktoren, die die Qualität herunterziehen. Ausgerechnet Mirai, die von Saskia Bellahn gesprochen wird, konnte mich bislang nicht so recht überzeugen. Obwohl sie ihre Sache als Sprecherin gut macht, klingt sie leider zu alt für die Rolle, was sich so gar nicht mit dem niedlichen Design von Mirai vereinbaren will. Daran gewöhnt man sich aber zum Glück relativ schnell. Viel schlimmer sind jedoch die vielen unsynchronisierten Laute und Schreie, die fast nur bei Mirai vorzukommen scheinen. Da die deutsche Mirai eine ganz andere Stimmfarbe als das japanische Original besitzt, fällt dies sehr stark auf und schmälert das Seh- beziehungsweise Hörvergnügen ungemein. Ob das Synchronstudio hier sparen musste oder Mirais Sprecherin eventuell nicht so schreien konnte oder wollte, darüber kann nur spekuliert werden.

Die Kampfszenen sind hochwertig animiert.
Die Kampfszenen sind hochwertig animiert.

Immerhin schafft es Tim Kreuer, den man unter anderem auch als Rock Lee in Naruto hören kann, einen überzeugenden Akihito abzuliefern. Besonders hervor sticht keiner der restlichen Sprecher, hie und da hätte man sich aber eine jüngere Stimme gewünscht. Suffixe und einige japanische Begriffe wurden in der deutschen Synchronisation beibehalten. Auch wenn dies dem japanischen Original entspricht, wirkt es doch immer etwas befremdlich, wenn in einem deutschen Satz plötzlich von „deinem Senpai“ die Rede ist. Außerdem hat man aus Mirais Catch Phrase in der deutschen Fassung „Wie unpassend.“ gemacht. In den deutschen Untertiteln ist jedoch stets von „Wie unangenehm.“ die Rede, was deutlich besser passt.

Die deutsche Synchro ist allgemein etwas freier in ihren Formulierungen, dafür orientieren sich die deutschen Untertitel stärker am japanischen Skript. Wie bei den meisten anderen Produkten von KAZÉ, sind die Untertitel Gelb mit leichter schwarzer Umrandung. Das Timing passt und sie sind jederzeit gut lesbar. Wer die Serie also lieber im Originalton schauen möchte, kann dies ohne Probleme machen, ohne Angst haben zu müssen, etwas zu verpassen. Wichtige Schilder und dergleichen wurden ebenfalls mit Untertiteln versehen.

Man sollte sich nicht vom Charakterdesign täuschen lassen, es geht durchaus ernst zu.
Man sollte sich nicht vom Charakterdesign täuschen lassen, es geht durchaus ernst zu.

Volume 1 erscheint in einem stabilen Sammelschuber, der für die insgesamt vier DVDs bzw. Blu-rays Platz bietet. Auf der Vorderseite des Schubers ist das erste Artwork zu sehen, mit dem die Serie anfangs beworben wurde. Auf der Rückseite stehen sich Mirai und Akihito Angesicht zu Angesicht gegenüber. Das beiliegende Booklet bietet Charakter-Profile zu Akihito und Mirai, Inhaltsangaben zu den vier Episoden, Konzeptzeichnungen sowie interessante Informationen zum Opening und Ending. Auf der Disk findet sich im Bereich Extras eine kurze und witzige Special-Episode im Original mit Untertiteln, in der sich Akihito plötzlich vor Gericht wiederfindet.

Fazit:

Die ersten vier Episoden von Beyond the Boundary – Kyokai no Kanata überzeugen mit einer guten Mischung aus Action, Comedy und Drama. Wie von Kyoto Animation nicht anders gewohnt, besticht die Serie mit herausragenden und flüssigen Animationen, die sich besonders in den zahlreichen Kampfszenen bemerkbar machen. Man sollte sich auf keinen Fall von dem niedlichen Stil der Charaktere täuschen lassen, es geht durchaus ernst in der Serie zu, wobei an den witzigen Szenen aber natürlich trotzdem nicht gespart wurde. Die ersten vier Episoden geben bereits ziemlich viel Handlung her, wirken aber dennoch nicht zu überladen. Auf jeden Fall möchte man nach Episode vier wissen, wie es mit Akihito und Mirai weitergehen wird. Die deutsche Synchronisation konnte mich bisher leider noch nicht wirklich begeistern, was gerade bei Mirai, der weiblichen Hauptfigur, schade ist.

Volume 2 erscheint am 29. Januar im hiesigen Handel. Der Film, der eine Fortsetzung der Serie darstellt, wurde bislang noch nicht von KAZÉ lizenziert.IMAG0375

Allgemeine Daten:

• Episoden: 1-4
• Laufzeit: ca. 100 Minuten
• Format: 1920 x 1080p
• Audio: Japanisch, Deutsch (DTS HD MA Audio 2.0)
• Untertitel: Deutsch
• Extras: Sammelschuber, Booklet, Special-Kurzepisode
• Altersfreigabe: ab 12

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