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Im Test! Hatoful Boyfriend: Holiday Star

Ho Ho Ho! Es weihnachtet auch hier sehr, doch nicht nur in den Gefilden der Menschen ist dem so, sondern auch in der Zukunft, wo Tauben über die Welt herrschen, wird das Fest der Nächstenliebe gefeiert. Mit Hatoful Boyfriend: Holiday Star hinterlässt uns Hato Moa über Publisher Devolver Digital die Fortsetzung des schrägen Dating-Sims als weihnachtliche Geste. Dieses Mal kommen die ganzen Vögel in friedlicher Absicht, doch wer das einfach so glaubt, lässt sich leicht hinters Licht führen. Gurr, beginnen wir mit unserem Test zu diesem wundersamen Titel – ganz ohne Bestechung der Taubenpartei. Gurr!

Mit allen Mitteln!
Mit allen Mitteln!

Wie bei seinem Vorgänger, handelt es sich bei Hatoful Boyfriend: Holiday Star um eine Visual Novel – und doch ist diese ganz anders aufgebaut. Im Gegensatz zu Hatoful Boyfriend ist die Handlung linear und in insgesamt vier Episoden aufgeteilt. Insbesondere die erste Episode beschäftigt sich mit Weihnachten, denn genau dieses Fest ist in Gefahr. Grund hierfür sind die unbekannten, aber berüchtigten Weihnachtsdiebe, die alles, was mit Weihnachten zu tun hat, ramponieren oder stehlen.

Die Weihnachtsbäume verschwinden, doch die Tauben der St. Pigeonation Academy und Gastschülerin Hiyoko vom Stamm der Jäger und Sammler gehen der Identität der Diebe auf den Grund. Schnell finden sie heraus, dass es sich bei den Saboteuren nicht um besonders schlaue Personen handelt, diese aber mit brachialer Gewalt agieren, um ihr Ziel zu erreichen.

Mit einem ausgeklügelten Plan und dem Risiko, den adeligsten Baum zu verlieren, sollen die Übeltäter gefasst werden. Zuerst verläuft alles nach Plan, doch dann folgt eine Wendung der nächsten.

Nach wie vor liegt hier die Komödie im Fokus. Auf den ersten Blick wirken die Episoden von Hatoful Boyfriend: Holiday Star in sich abgeschlossen und ohne Zusammenhang, wie aber schon im Vorgänger bewiesen, findet jeder Handlungsbogen in einem grandios ausgearbeiteten Finale zu einem gerechten Abschluss. Freut euch unter anderem auf die Schutzgottheit des Puddings, Pretty Coore und explodierende Gärten.

Für Neulinge der Reihe ist der Titel allerdings nicht unbedingt zu empfehlen. Grund hierfür sind Plot-Elemente aus dem vorigen Teil. Zu großen Teilen sind die Handlungen der beiden Visual Novels unabhängig voneinander und man wird die Geschichte um Holiday Star auch ohne Kenntnisse des Originals irgendwie verstehen, jedoch fehlt für Neueinsteiger der Bezug und die Identifizierung zu den Charakteren, da diese in Holiday Star mit Ausnahme von tatsächlich neuen Figuren ohne Einführung daherkommen. Das Problem dabei ist, dass auch Handlungsbögen aus dem ersten Teil hin und wieder aufgegriffen werden und sogar ausgebaut werden. Ohne Vorkenntnisse würde daher ein nicht unwesentlicher Teil des Erlebnisses verloren gehen.

Magical Tauben retten die Welt!
Magical Tauben retten die Welt!

Die Haupthandlung ist jedoch nicht das einzige Schmankerl, das auf euch wartet. Zum einen sind sechs Radio-Episoden mit Ryouta enthalten, zum anderen stehen als Zusatz diverse Kurzgeschichten bereit, die sich mit dem Fortschritt der Haupthandlung nach und nach freischalten. Die Radio-Episoden bieten einen lustigen Einblick in die Hintergründe des Spieluniversums. Das größte Erlebnis hat man aber auch hier mit Vorerfahrungen aus dem ersten Teil, denn spätestens in der zweiten Hälfte wird man mit Spoilern aus dessen Endroute konfrontiert. Die Kurzgeschichten können auch einen Hauch des ersten Teils enthalten, sind aber eher für die Lachmuskeln gedacht, sodass man diese auch ohne Vorkenntnisse genießen kann.

Grafisch hat sich seit dem ersten Part nicht allzu viel getan. Noch immer tummeln sich Bilder von Vögeln in HD auf recht einfachen Hintergründen, die jedoch nicht vom Spielfluss ablenken. Neuerungen warten in Form von einfachsten Animationen, insbesondere in den Bilderbuch-Szenen in der letzten Episode. Dazu gesellen sich eine Handvoll CG-Bilder, die im Anschluss auch in einer Galerie angesehen werden können.

Der Soundtrack von Hatoful Boyfriend: Holiday Star besteht zu großen Teilen aus denselben werbefreien Stücken wie im ersten Part der Reihe. Diese passen zwar weiterhin zur quirligen Stimmung der Visual Novel, aber das bekannte Ohr hätte gerne etwas mehr Abwechslung vernommen. Die wenigen neuen Stücke fügen sich jedoch gut in die Geschichte ein und trösten ein wenig. Eine Synchronisation wird nicht geboten, allerdings gibt es direkt mit der Veröffentlichung deutsche Bildschirmtexte, die kaum Fehler aufweisen und einfach zu lesen sind.

Hatoful Boyfriend: Holiday Star ist nicht mehr so bedingungslos zu empfehlen wie der Erstling, da einige Szenen erst mit dem Durchspielen dessen Sinn für den Leser ergeben. Für Fans stellt der Titel allerdings einen würdigen Zusatz dar, der die Welt im Spiel nochmals um ein ganzes Stück erweitert.