3DS Europa News Test

Im Test! Dragon Ball Z Extreme Butoden

Mit Dragon Ball Z Extreme Butoden geht die Butoden-Serie in die nächste Runde. 1997 gab es den letzten Ableger der Serie in Europa, damals noch für PlayStation. In Japan erschien derweil noch ein weiterer Titel mit dem Namen Dragon Ball Kai Ultimate Butoden für Nintendo DS, welchen wir in Europa allerdings leider nicht zu Gesicht bekamen. Nun ließ es sich Bandai Namco nicht nehmen, den neusten Dragon-Ball-Fighter in unsere Gefilde zu bringen und füttert mit Dragon Ball Z Extreme Butoden die hiesigen Nintendo-3DS-Besitzer. Im Vorfeld konnte man schon an einigen Stellen nette 2D-Sprites bewundern oder vernahm Stimmen, die von über 100 Charakteren sprachen. Wir wollten es genauer wissen und testen Dragon Ball Z Extreme Butoden, welches am 16. Oktober europaweit erhältlich ist, auf Herz und Nieren.

Geschichte im Schnelldurchlauf

dragon-ball-z-extreme-butoden
Mann gegen Mann … Plus etlicher Supporter

Dragon Ball Z Extreme Butoden ist natürlich von Grund auf ein Fighter, nichtsdestotrotz kommt das Spiel auch mit einem Story-Modus daher. Der Story-Modus erzählt zum x-ten mal die Geschehnisse der Z-Saga, fasst sich hier aber enorm kurz. in zehn Kapiteln, die jeweils aus einem Kampf bestehen, wird die Story geradezu durchgeprügelt. Innerhalb zweier Sätze wird ein großer Widersacher erlegt; ein Nebensatz danach stirbt ein Hauptcharakter; kurz darauf ist die Welt gerettet…

Jeder, der keine Ahnung von der Dragon-Ball-Story besitzt, wird hiernach auch nicht sonderlich schlauer sein, und jeder, dem die Story bekannt ist, wird nur beschämt den Kopf schütteln können bei dieser mehr als mäßigen Umsetzung. Ein Glück, dass die Kämpfe, beziehungsweise der eine Kampf pro Kapitel, ebenfalls kaum hervorstechen mit ihrem kaum vorhandenen Schwierigkeitsgrad. Hat man die Hauptstory abgeschlossen, so winken weitere Modi, die im Prinzip nur die gleiche Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählen.

Wäre die Story besser in Szene gesetzt, könnte man das als Pluspunkt geltend machen, doch auch hier geht es mit dem gleichen Protokoll-Stil weiter – Auch die Kämpfe wiederholen sich am laufenden Band. Ein Gutes hat das Ganze dennoch, denn durch die Kürze und die anspruchslosen Kämpfe, lassen sich die Story-Fetzen sehr locker zwischendurch erledigen und ermöglichen das Freispielen des letzten Teil dieses unsäglichen Modus‘. Worum es geht, sei aber nun nicht erwähnt, jedoch winkt doch noch eine unbekannte Story, welche zwar durch die Umsetzung kaum Beachtung finden sollte, aber mit einem weiteren spielbaren Charakter zum Ende belohnt.

Glückwunsch, der Story-Modus muss nicht mehr ausgewählt werden! Als nächster Punkt im Menü steht der Abenteuermodus, welcher nach dem Beenden des ersten Story-Modus-Abschnitts freigeschaltet wird. Hier spielt man eine alternative Geschichte in der Son Gokus Widersacher wiederkehren, um sich an ihm zu rächen. Son Goku und seine Freunde müssen sich abermals auf die Suche nach den Dragon Balls begeben und die Zerstörung des Universums aufhalten. Neben den üblichen zwei- bis dreizeiligen Story-Parts findet man sich hier auf einer Weltkarte wieder, die man auf einem vorgefertigten Pfad durch Kämpfe abarbeiten muss.

Bis zu acht verschiedenen Regionen umfasst der Abenteuermodus und im Gegensatz zum Story-Modus lässt sich hier das Kampf-Team nach eigenem Gusto zusammenstellen. Direkt spielbar sind 21 Charaktere und bis zu drei können in einen Kampf mitgenommen werden. Entscheiden kann man sich jedoch noch, ob man auch Support-Charaktere mitnehmen möchte. Entweder man nimmt einen weiteren spielbaren Kämpfer mit oder wählt aus dem immensen Pool an Support-Kräften. Zwei Support-Kämpfer kommen auf einen normalen Kämpfer und stellen somit vor die Wahl. Der erwähnte immense Pool an Support-Mitgliedern wird allerdings erst immens, wenn man im Abenteuermodus voranschreitet, denn hier gibt es je nach abgeschlossenem Rang nach den Kämpfen ab und an Zuwachs zur Gruppe.

e92b01133d52753d708150044d5ed23f
Kämpfer werden über das Touch-Pad gewechselt

Support-Charaktere gibt es in zwei Varianten, zum einen sind da die aktiven, welche mit einer Attacke ins Spielgeschehen eingreifen, zum anderen passive, die den aktiven Kämpfer stärken oder den Gegner in irgendeiner Weise ablenken. Setzt man einen Support ein, muss man eine Zeit lang warten, bis man diesen noch einmal einsetzen kann.

Gleiches gilt für die aktiven Charaktere, wenn man diese während des Kampfes austauscht. Die Cool-Down-Zeit kann durch Objekte reduziert werden. Objekte sind ebenfalls nur dem Abenteuermodus vorbehalten. Auf der Weltkarte lassen sich permanente Objekte oder für den einmaligen Gebrauch erstehen. Permanente Objekte sind hierbei zum Beispiel Regenerationsequipment oder Schutzkleidung. Nach dem Kaufen sollte man nur nicht versäumen, diese Gegenstände auch auszurüsten. Hat man nun bis zu drei Objekte ausgewählt, läuft der Rest von alleine ab, Heilitems heilen nach einer bestimmten Zeit und andere wirken direkt zu Beginn des Kampfes.

Kryptische Missionen und simple Kämpfe

Die einzelnen Kämpfe im Abenteuermodus haben jeweils besondere zusätzliche Herausforderungen. Die sogenannten Missionen werden in einem kryptischen Satz präsentiert und leider erfährt man auch nie, ob man die Mission nun geschafft hat oder nicht. Oft steht in der Beschreibung einfach nur: „Mache dies oder jenes.“ Doch nirgendwo im Spiel wird überhaupt einmal die Steuerung erwähnt. Drückt man während der Kämpfe auf den Start-Knopf, so offenbaren sich einige Kombinationen und Begriffe, doch gut die Hälfte der Erklärungen bleibt auch nach diesem Geheimtipp verschlüsselt. Gut möglich, dass das Erfüllen der Missionen, beim Erreichen des S-Rangs vom Vorteil ist, doch sicher kann man sich da nicht sein. Sicher ist, dass, obwohl der Schwierigkeitsgrad bis zum Schluss kaum herausfordernd ist, der S-Rang etwas sein wird, was man nur recht selten zu Gesicht bekommen wird. Ärgerlich, da man die meisten Support-Charaktere nur über das Erreichen des S-Rangs erlangt.

Zeit einen Blick auf das eigentliche Kampfgeschehen zu werfen. Dragon Ball Z Extreme Butoden spielt sich wie ein Standard-2D-Prügler, jedoch aus einer etwas älteren Zeitperiode. Die Möglichkeiten im Kampf sind stark begrenzt und belaufen sich auf einen leichten und starken Angriff sowie eine SP-Attacke. Über Combos lassen sich nun andere bekannte Attacken aktivieren. Leider existiert nur eine längere Combo, die man im Spiel ständig ausführen wird.

Witzigerweise ist die Tasten-Kombination für jeden Charakter die selbe. Hat man mit der Zeit etwas Ki angesammelt, so kann man durch halten der L-Taste und Drücken einer Angriffstaste eine weitere kleine Variation in den Kampf bringen, muss allerdings etwas Ki einbüßen. Je nachdem wie voll die Ki-Leiste wird, desto kräftiger wird die Abschlussattacke zum Ende der einzigen Combo. Unter gewissen Umständen lässt sich diese auch kontern, sodass zwei vernichtende Angriffe aufeinander prallen und wildes A-triggern vom Spieler abverlangen. Das Einsetzen einer Support-Attacke oder, wenn man zu einem anderen Kämpfer wechseln möchte, erledigt man über das Touch-Pad, welches mal mehr mal weniger gut reagiert.

Dragon-Ball-Z-Extreme-Butoden_2015_02-22-15_001
Triggern was das Zeug hält

Abseits vom Abenteuer- und Story-Modus lassen sich natürlich auch einfach nur Kämpfe gegen CPU-Gegner austragen. Hier kann man sich mit den verschiedenen Charakteren am besten vertraut machen, wobei die Steuerung für jeden ja identisch ist… Hier entscheidet einfach das Auge und das Fan-Girl oder der Fan-Boy, wer in den nächsten Kampf einzieht. Die 2D-Fighting-Experten von Arc System Works waren zwar an der Entwicklung beteiligt, haben sich jedoch wohl nur um die 2D-Sprites gekümmert.

Bei diesem simplen Kampfsystem wäre das mehr als verwunderlich. Nach Beenden des Abenteuermodus wird zudem noch ein Challenge-Modus freigeschaltet, der mit den üblichen Non-Stop-Kämpfen daher kommt. Im VS-Modus kann man letztendlich noch Online-Kämpfe bestreiten und wenn man einmal von dem minimalistischen System absieht, kann man mit der Zeit durchaus Gefallen an den Kämpfen finden, sei es auch nur wegen der 2D-Sprites oder der Originalstimmen, die durch die 3DS-Lautsprecher rauschen.

Immerhin nette 2D-Optik

Die Grafik in Dragon Ball Z Extreme Butoden passt sich zwar dem halbherzigen Stil des Spiels an, weiß aber manchmal auch mit kleinen Details der 2D-Sprites zu überzeugen. Die Hintergründe bleiben blass, aber so kennt man diese auch aus der Anime-Serie. Die Story-Szenen werden mit Standbildern untermalt, erwachen aber fast zum leben, wenn man die Skip-Funktion benutzt, um die lieblose Erzählung zu überspringen. Soundtechnisch sticht hier ebenfalls nicht viel hervor. Die japanischen Originalstimmen rauschen in mäßiger Qualität daher und der Soundtrack scheint gefühlt aus drei Liedern zu bestehen. Positiv ist, dass die paar Lieder sehr gut zu Dragon Ball passen.

Als Extras gibt es noch eine Galerie, die die Standbilder, Soundeffekte, Stimmen und die Musik beinhaltet. Eine Option, um DLCs herunterzuladen, gibt es leider auch, doch bei der vergleichsweise geringen Anzahl an spielbaren Charakteren im Spiel, war dies abzusehen. Zu erwähnen ist noch die Lokalisierung, denn hier hat man es sich nicht nehmen lassen, das Spiel mit deutschen Texten auszustatten. Neben einiger Fehler wurde hier allerdings auch auf eine alternative Namensgebung zurückgegriffen.

Dragon Ball Z Extreme Butoden ist ein extrem minimalistischer Fighter für Nintendos 3DS. Jeder Charakter spielt sich gleich und Kampfanimationen wiederholen sich ständig. Die 2D-Sprites sind teilweise nicht schlecht detailliert, passen sich im Ganzen aber doch dem Mut-Zur-Lücke-Stil des Spiels an. Von den versprochenen über 100 Charakteren sind nur ein Bruchteil spielbar und der Großteil der Dragon-Ball-Charaktere muss sich mit dem Dasein eines Support-Kämpfers abfinden.

Die zwei Modi, welche eine Story beinhalten sind in Knappheit kaum zu übertreffen. Serien-Neulingen fehlen zahlreiche Informationen und Kenner können bei dieser Umsetzung nur den Kopf schütteln. Der Abenteuer-Modus versucht etwas Abwechslung hineinzubringen, doch scheitert an undurchsichtigen Erklärungen und teilweise zu leichten Kämpfen. Soundtechnisch werden zwar passende Lieder geboten, doch die gefühlten drei Lieder machen den Braten auch nicht fett. Hoffentlich bleibt uns eine Welle an teuren Charakter-DLCs erspart, denn Dragon Ball Z Extreme Butoden ist in der derzeitigen Form nicht mal den Vollpreis wert. Extreme Fans könnten hingegen gefallen an der 2D-Optik und dem Online-Kampf finden.

Story: Erwartungen bei einem Fighter sind nicht hoch, aber die Umsetzung ist lächerlich.

Gameplay: Simple Steuerung mit wenig Möglichkeiten, eine einzige längere Combo existiert, jeder Charakter hat die selbe Steuerung, Abenteuer-Modus bietet Ausrüstungsobjekte und Missionen, die jedoch extrem kryptisch daher kommen.

Grafik: Nette 2D-Sprites mit teilweise liebevollen Details, Standbilder im Story-Modus und Hintergründe treten nicht in den Vordergrund.

Sound: Rauschende Originalstimmen und zwei, drei Lieder, die gut zum Dragon-Ball-Thema passen und sich sicher ins Kurzzeitgedächtnis einnisten werden.

Sonstiges: Online-Kampf, Streetpass-Option, Galerie, alternative Story.