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Japan Expo 2015: Unser Interview mit Hiroshi Matsuyama

Jubiläen sind immer etwas Besonderes. Auch bei großen Firmen ist das nicht anders. Und bei einem bestimmtem Jahrestag wurden auch wir zum mitfeiern eingeladen. Am 2. Juli schickte Bandai Namco Entertainment unseren rasenden Reporter, Rygdea, nach Paris zur Japan Expo 2015, um Teil des zehnten Jahrestages der Anwesenheit auf dieser Messe zu sein. Neben vielen neuen Spielen und einer beeindruckenden Bühnenshow gab es auch wichtige Gäste vor Ort, die es natürlich auszufragen galt.

Der letzte im Triple war der allseits beliebte Hiroshi Matsuyama, seines Zeichens CEO von CyberConnect 2, dem Entwicklerstudio hinter der Naruto Ultimate Ninja Storm-Reihe. Selbstverständlich drehte sich im Interview alles um den neusten Ableger, Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4, doch auch die ein oder andere persönliche Frage hat sich in den Katalog geschlichen. Lest hier nun das gesamte Interview mit dem womöglich symphatischsten CEO und seiner Produzentin.

You can find an english script of our interview here.

JPGames: Der vierte Teil markiert das finale Kapitel der Naruto-Shippuden-Ultimate-Ninja-Storm-Saga. Wie fühlen Sie sich bei diesem Gedanken?

Matsuyama: Wie Sie sicherlich bereits wissen, wurde das letzte Kapitel des Naruto-Mangas in Japan im letzten Jahr veröffentlicht. Auf der einen Seite war ich natürlich traurig darüber, aber auf der anderen Seite fühle ich, dass ich ebenfalls etwas Großes erschaffen habe. Sowohl der Manga als auch das Spiel umfassen das ganze Geschehen und formen so ein vollständiges Bild. Dieses emotionale Level wollte ich mit meinem Team auch in das Spiel packen – und das ist uns auch gelungen.

JPGames: Mit diesem Spiel haben Sie sich dazu entschieden, nicht nur Charaktere aus dem Manga und dem Anime zu nehmen, sondern auch aus dem Film, der nach dem Ende des Manga erst erschienen ist. War das Ihr persönlicher Wunsch?

Naruto Shippuden Ultimate Ninja Storm 4  (2)Matsuyama: Diese Frage habe ich nicht nur mit meinem Team besprochen, sondern auch mit Bandai Namco Entertainment, TV Tokyo und sogar mit Kishimoto-sensei. Wir haben sehr intensiv darüber diskutiert, was genau wir mit dem Spiel erschaffen können und welche Charaktere am besten in diese Vision passen würden.

Sie wissen vielleicht, dass es in Japan im Moment ein neues Projekt namens „the new generation“ gibt. Dazu zählt nicht nur der von Ihnen erwähnte Film, sondern auch eine neue Reihe in der Weekly Jump. Zum Zeitpunkt der Entwicklung wollten wir so viel wie möglich davon im Spiel implementieren.
Somit war es nicht nur mein eigener Wunsch, sondern auch der meines Teams und der Lizenzinhaber.

JPGames: Was unterscheidet Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4 von allen Vorgängern?

Matsuyama: Natürlich die Hardware, auf welcher das Spiel erscheint. Es wird auf PlayStation 4, Xbox One und auch auf PCs spielbar sein. Diese neue Generation von Spielekonsolen hat es uns erlaubt, viele Veränderungen durchzuführen. Wir konnten die Gesichtsausdrücke der Charaktere wesentlich emotionaler gestalten und viele Aspekte optimieren und sogar hinzufügen.

JPGames: Was können Sie uns über das Leader-Change-System erzählen?

Matsuyama: Dieses System konnten wir nur dank der neuen Konsolengeneration in das Spiel einfügen. Der größte Unterschied ist dabei, dass man die Support-Charaktere nicht nur für ein kleines Jutsu ruft, sondern, dass diese dann tatsächlich als Lead-Charakter spielbar sind. Dadurch werden die Kämpfe wesentlich strategischer und man muss mit mehr Köpfchen an die Kämpfe gehen. Wichtig ist hierbei auch die Komposition des Teams. Dadurch kommt viel mehr Spannung und Tiefe in das Gameplay.

JPGames: Wird es spezielle Kombinationsattacken zwischen den Charakteren geben?

Naruto Shippuden Ultimate Ninja Storm Revolution (7)Matsuyama: Nun, jeder Charakter hat eine Boss-Awakening- und eine Secret-Jutsu-Technik. Mit diesen beiden Angriffen muss man sehr vorsichtig umgehen. Je nach Charakter ändert sich der Stil dadurch völlig, also muss man das stets im Hinterkopf haben, wenn man sich für ein Team entscheidet.

JPGames: Eine persönliche Frage: Wie viele Stunden, denken Sie, haben Sie mit der gesamten Ninja-Storm-Reihe verbracht?

Matsuyama: (lacht) Ich kann nur eines mit Sicherheit sagen: sehr, sehr viel Zeit. Eine genaue Stundenangabe ist leider unmöglich aber von 150 aufwärts.

JPGames: Mit diesem Spiel haben Sie das Ende der Naruto-Shippuden-Serie erreicht. Was planen Sie für die Zukunft? Vielleicht ein neues „the new generation“-Naruto Spiel oder etwa ein komplett neues Projekt?

Matsuyama: Ich denke dies ist genau die richtige Frage für unsere Produzentin.

Produzentin:
Im Moment kann ich nur sagen, dass wir all unsere Ressourcen in Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4 investieren. Über das, was danach kommt, haben wir uns noch kaum Gedanken gemacht. Aber wenn die Spieler ihre Stimmen erheben und ein solches Naruto-Spiel fordern, dann werden wir es selbstverständlich in Betracht ziehen.

Matsuyama: Wir warten erst einmal den Release ab und evaluieren dann das Feedback, welches wir von den Spielern weltweit erhalten.

JPGames: Machen Sie sich keine Sorgen. Die Spieler werden ihre Stimmen erheben.

Matsuyama: (lacht)

JPGames: Eine Frage an Sie beide: Wenn sie die Fähigkeiten eines Konoha-Ninjas hätten. Würden Sie diese für das Gute oder das Böse nutzen?

MatsuyamaMatsuyama: Ich persönlich würde gerne das Shadow-Clone-Jutsu beherrschen. Dann könnte ich nämlich einfach einen Klon von mir herstellen, der dann in Japan bleibt und meine Aufgaben dort zu 100 Prozent übernimmt. Ich würde währenddessen mein Leben hier in Frankreich oder woanders in der Welt genießen. Wenn ich dann nach Japan zurückkehren würde, könnte ich den Klon einfach auflösen und wüsste trotzdem, was alles passiert ist und die Arbeiten könnten ohne Verzögerung weiter gehen.

Produzentin: Nun, Matsuyama-sensei hätte gerne einen Klon, um sowohl Ferien machen zu können als auch zu arbeiten. Das ist eine gute Idee, aber ich würde gerne das Harem-Jutsu beherrschen (lacht). Es gibt eine Vielzahl von gefährlichen Jutsus, mit denen man Menschen wehtun kann. Ich könnte das nicht.

Als Produzentin ist es meine Aufgabe, die Wünsche der Menschen zu erfüllen. Wenn ich also das Harem-Jutsu beherrschen würde, dann wären alle Leute glücklich darüber. Bei einem wichtigen Business-Meeting könnte ich es dann benutzen, um die Menschen zum lachen zu bringen und sie hätten dann keine andere Wahl, als alles zu akzeptieren, was ich anbiete. Das wäre sehr schön. Der Job eines Produzenten ist es eben, die Menschen glücklich zu machen und ich denke, mit diesem Jutsu wäre das am besten zu vereinbaren.

JPGames: Zur letzten Frage: werden Sie auf der Gamescom anwesend sein?

Matsuyama: Im Moment planen wir das, ja. Freut euch darauf.

JPGames: Vielen Dank für Ihre Zeit!