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Im Test! Samurai Warriors Chronicles 3

Die Geschichte von Japan ist eine Vergangenheit voller Kriege, bei denen um die Herrschaft über das Land gekämpft wurde. In der Samurai-Warriors-Reihe wird genau diese Geschichte behandelt und Spieler übernehmen die Kontrolle über bekannte Namen wie Nobunaga Oda oder Toyotomi Hideyoshi. Für Nintendo 3DS und PlayStation Vita veröffentlichte Koei Tecmo einen neuen Ableger der Reihe als Samurai Warriors Chronicles 3, wir haben uns die Nintendo-3DS-Version genauer angeschaut.

In den Samurai-Warriors-Spielen übernehmt ihr meist die Kontrolle über einen von zahlreichen Feldherren und schnetzelt anschließend massig Feinde über den Haufen, doch in Samurai Warriors Chronicles 3 erstellt ihr euch direkt zu Beginn des Spieles einen eigenen Charakter, welcher dann an der Seite großer Kriegsherren kämpft. Zwischen den Kämpfen gibt es zahlreiche Gespräche, in denen ihr meist nur als Nebendarsteller agiert. Ihr begleitet diverse Feldherren bei ihrem Versuch, Japan den Frieden zu bringen und schaltet nach jedem Kampf neue Gespräch-Events frei sowie den nächsten Kampf.

Dating-Sim mit Generälen?

SamuraiWarriosChronicles33Die Gespräche nehmen dabei fast so viel Zeit wie die Schlachten ein, weil sie so zahlreich sind. Aber das ist nichts Schlechtes, denn durch die vielen Unterhaltungen lernt ihr die vielen Charaktere besser kennen, erfahrt von ihren Zielen und Persönlichkeiten. Durch das Gesprächssystem, bei dem ihr ab und an verschiedene Antwortmöglichkeiten gestellt bekommt, könnt ihr sogar eine Freundschaft zu den Generälen aufbauen und sie dadurch zum Spielen freischalten oder neue Story-Stränge erhalten – denn abgesehen von der hauptsächlichen „Chronicle“-Story, könnt ihr die Geschichte Japans durch die Auswahl eines anderen Feldherren abändern.

Das ist recht interessant, da dort dann oft ganz andere Koalitionen und Ereignisse zustande kommen, als man es sonst von der Geschichte aus den Samurai-Warriors-Spielen gewohnt sein dürfte. Dieser „Was wäre wenn“-Aspekt wird dabei vor allem durch eure eigene Figur angetrieben, da ihr dadurch immer dabei seid, wenn etwas geschieht. Außerdem sind die Gespräche, vor allem abseits der Hauptgeschichte, echt unterhaltsam, da es dort mal dann nicht nur um Eroberung und Mord geht.

Doch so gut wie die Theorie über das Freundessystem ist, so anstrengend ist es manchmal, mehrere Events durchzuklicken, nur um ein wenig mehr Freundschaft zu erhalten und einen Charakter freizuschalten. Eine weitere Möglichkeit, das Freundschaftslevel zu erhöhen, gibt es in Form eines Teehauses, aber dies kostet viel Geld. Ansonsten bleibt euch nur übrig, gemeinsam mit einem General in dieselbe Schlacht zu stürzen, um die Freundschaft zu festigen. Das Ganze kann dann schon einiges an Zeit kosten und das nur, um die höchste Stufe zu erreichen.

Auf in die Schlacht!

SamuraiWarriosChronicles31Aber genug über Freundschaft, lasst uns über die Action sprechen. Auch in Samurai Warriors Chronicles 3 stürzt ihr euch mit dem gewählten Charakter auf ein Schlachtfeld, das mit hunderten, feindlichen Soldaten besetzt ist. Das Hauptziel der Kämpfe ist meistens, den feindlichen General zu besiegen, doch um ein wenig Pepp in die Sache zu bringen, gibt das Spiel euch zahlreiche, kleine Missionen. Manche davon sind optional, manche können jedoch beim Versagen dazu führen, dass ihr den gesamten Kampf neu starten müsst.

Das kann sehr ärgern, da eine Schlacht gut 15 bis 20 Minuten dauern kann, manchmal sogar mehr. Während man zu Beginn des Spieles noch oft hin und her rennt, um die optionalen Ziele zu erledigen und dabei Bonusgegenstände zu erhalten, ignoriert man sie später eigentlich häufiger, da es durchaus manchmal einfach nur noch nervt. Ihr werdet, besonders zu Beginn mancher Schlachten, so sehr mit Missionen und Aufgaben zugebombt, obwohl man doch einfach nur gemütlich schnetzeln will. Natürlich steigert dies die Herausforderung, doch gerade auf dem normalen oder hohen Schwierigkeitsgrad sterben euch oft Generäle weg, weil die CPU zu doof ist, alleine zu überleben.

Um dies zu verhindern, könnt ihr auf dem Touchscreen nahezu zu jeder Zeit zu einem von vier aktiven, spielbaren Generälen wechseln oder ihnen Aufgaben erteilen, indem ihr sie beispielsweise zu einem bestimmten Punkt auf der Karte schickt und dort dann kämpfen lasst. Da sie jedoch, wie eben beschrieben, oftmals mit einem feindlichen General nicht konkurrieren können, ist es zu empfehlen, bei solchen Kämpfen immer selbst die Zügel in die Hand zu nehmen.

Gerade, wenn ihr die Story spielt, sind eure befreundeten Generäle bei ihrem ersten Einsatz oft total schwach und unterlevelt, da sie immer auf Level 5 starten, auch im späteren Spielverlauf. Währenddessen ist euer Hauptcharakter schon so stark, dass er die meisten Feinde mit Leichtigkeit vernichtet. Dadurch artet es beim ersten Durchspielen oft darin aus, dass euer eigener General einfach alles niederschnetzelt, während die CPU mit kleinen Fischen beschäftigt wird.

Die Kämpfe selbst laufen recht simpel ab: Ihr besitzt einen schwachen und einen starken Angriff, welche ihr miteinander kombinieren könnt, um ordentlich Feinde vom Bildschirm zu fegen. Das Tolle an den Warriors-Spielen ist hierbei, dass sich jeder Kämpfer auch recht anders spielt, da sie unterschiedliche Waffen nutzen. Während ihr eure Feinde erledigt, füllt sich die Musou-Leiste auf, welche bei gefülltem Zustand für einen Spezialangriff sorgt. Ebenfalls lädt sich die Spirit-Anzeige auf, bei deren Nutzen die Zeit quasi still stehen bleibt und ihr deutlich stärker zuhaut. Nutzt ihr beide Leisten zusammen, ist der aktuelle Charakter zu seinem stärksten Angriff in der Lage, der dann oft auch sehr imposant aussieht.

Vor den Kämpfen könnt ihr euch eine kleine Übersicht auf den kommenden Kampf anschauen, mit dem aktuellen Ziel und welche Figuren daran teilnehmen werden. Dort könnt ihr dann auch die Ausrüstung der Charaktere ändern, um sie stärker zu machen. Neue Gegenstände erhaltet ihr dabei in den Schlachten, eure Waffen können in der Schmiede verstärkt und aufgerüstet werden. Jede Waffe besitzt dabei verschiedene Elemente, welche unterschiedliche Auswirkungen, wie beispielsweise mehr Kraft oder mehr Abwehr, haben. Ebenfalls könnt ihr euer verdientes Geld dafür nutzen, Fähigkeiten zur Waffe hinzufügen, welche den Kampfprügel dann noch stärker machen. Nützlich ist übrigens auch das Trainingscenter, in welches ihr mehrere Generäle packen könnt, welche sogar dann Erfahrungspunkte erhalten, wenn sie gar nicht an den Kämpfen teilnehmen.

Langer Spielspaß ist garantiert

SamuraiWarriosChronicles32Für Langzeitmotivation ist in Samurai Warriors Chronicles 3 definitiv gesorgt, denn ihr könnt unglaublich viel freischalten. Nicht nur neue Waffen oder neue Ausrüstung für euren Charakter könnt ihr erhalten, sondern auch andere nützliche Gegenstände. Dies geschieht über ein Raster, welches in mehrere Quadrate eingeteilt ist. Erfüllt ihr eine bestimmte Bedingung, schaltet ihr ein Quadratteil frei und enthüllt das dahinter befindliche Bild sowie eine Belohnung. Beispielsweise könnt ihr so die Kampfstile der Generäle für euren eigenen Charakter freischalten. Die Herausforderungen sind dabei zahlreich; bis man da alles erhalten hat, vergehen dutzende Stunden.

Was neben dem Story-Modus ebenfalls für viele Spielstunden sorgen wird, ist der Challenge Mode. In diesem Modus kämpft ihr gegen die Zeit und müsst möglichst schnell zahlreiche Missionen erledigen und versteckte Schätze finden. Hier dürft ihr euch auch komplett selbst aussuchen, mit welchem Krieger ihr in den Kampf ziehen wollt. Der Clou: Die gesammelte Punktzahl könnt ihr in die spieleigene Rangliste eintragen, um zu sehen, wie gut ihr euch im Vergleich zu anderen Spielern gemacht habt. Wer also gern auf Punktejagd geht, ist hier genau richtig. Weiterer Vorteil: Je mehr ihr den Modus spielt, desto mehr Challenge Points sammelt ihr, welche ihr gegen Items oder Geld eintauschen könnt.

Bei einem Warriors-Spiel macht es, zumindest mir, am meisten Spaß, wenn eine große Horde von Feinden mit imposanten Angriffen auf einmal besiegt werden kann. Dies bekommt Nintendos 3DS grafisch dieses Mal wirklich gut hin. Die Anzahl der auf dem Bildschirm vorhandenen Feinde ist recht groß und auch die Perfomance bricht so gut wie nie ein. Die Gegenden sind dafür nicht wirklich die schönsten und auch die Charaktermodelle sind nicht besonders detailliert, doch dafür läuft das Spiel größtenteils flüssig und man findet genug Gegner, die man vernichten kann. Das serientypische Problem von aufploppenden Gegnern findet man jedoch auch hier.

Ebenfalls ist die Perfomance von Samurai Warriors Chronicles 3 deutlich besser, wenn der 3D-Effekt ausgeschaltet ist. Dieser ist übrigens recht gut gelungen, besonders in den seltenen Zwischensequenzen ist er wirklich schön anzusehen. Auch den Gesprächen verleiht der Effekt die nötige Tiefe. Apropos: In den Gesprächen kommen deutlich detaillierte Charaktermodelle zum Einsatz, die einfach klasse aussehen.

Während ihr über das Spielfeld flitzt und gerade versucht, die zahlreichen Missionen zu erfüllen, wird ganz nebenbei von den verschiedenen Generälen noch einiges erzählt. Da man nicht immer die Gelegenheit hat, die Untertitel zu lesen, könnte man immerhin versuchen, das Gesprochene zu verstehen, doch dies ist nur auf Japanisch vorhanden. Auch die Gespräche sind lediglich Japanisch synchronisiert. Wenn man jedoch die Vorlage betrachtet, gibt es dem Ganzen ein deutlich besseres Gefühl, als wenn man japanische Kriegsherren auf Englisch miteinander quatschen hört. Ich persönlich kann da auch auf die Gespräche in den Kämpfen meist verzichten, auch wenn sie manchmal wichtige Informationen für den späteren Verlauf der Schlacht beinhalten.

Als großer Fan von Warriors-Spielen, habe ich wirklich viel Spaß mit Samurai Warriors Chronicles 3. Jedoch muss ich auch sagen, dass mich die zahlreichen Zusatzaufgaben während der Kämpfe manchmal einfach nur genervt haben, da sie mich nicht immer in die Richtung bringen, die ich eigentlich wollte. Die zahlreichen Gespräche zwischen den Generälen sind sehr interessant und bringen viel Charakter und Charme in die sonst so emotionslose Schlacht.

Story: Ihr spielt einen Teil der japanischen Geschichte nach, an der Seite von zahlreichen berühmten Kriegsherren.

Gameplay: Recht simples und dennoch spaßiges Geschnetzel, gepaart mit einem grindlastigen Freundschaftssystem und interessanten Gesprächen.

Grafik: Verwaschene Texturen, dafür aber recht hohe Anzahl an Feinden auf dem Bildschirm und sehr detaillierten Figuren während der Unterhaltungen.

Sound: Japanische Sprachausgabe, welche der Thematik viel Charme verleiht, aber recht unauffällige Hintergrundmusik, die ihr schnell vergessen habt.

Sonstiges: Zusätzlicher Challenge-Modus, StreetPass bringt Punkte für selbigen Modus, überteuerte DLC-Inhalte bringen mehr für Charaktererstellung, New-3DS- und Circle-Pad-Besitzer können rechten Stick für Kamerakontrolle nutzen.

geschrieben von Eric