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Im Test! Final Fantasy Type-0 HD

Mit Final Fantasy Type-0 greift Entwickler Square Enix ein weiteres Mal den Mythos „Fabula Nova Crystalis“ auf, setzt ihn aber diesmal in ein etwas anderes Licht. Ursprünglich mit Final Fantasy XIII und Final Fantasy Versus XIII wurde das damals noch unter dem Namen Final Fantasy Agito XIII angepriesene Spiel zeitgleich angekündigt. Was aus Final Fantasy Versus XIII wurde, wissen wir mittlerweile. Final Fantasy Agito XIII erschien 2011 tatsächlich als Final Fantasy Type-0 in Japan. Fans im Westen mussten wohl aufgrund der schwachen Verkaufszahlen des Handhelds bis dato auf das Action-RPG verzichten.

Ganze vier Jahre später ist es nun endlich soweit. Final Fantasy Type-0 hat eine kleine Schönheitskur für die aktuelle Konsolengeneration bekommen und reiht sich somit in die Bibliothek der HD-Remaster-Titel ein, die zahlenmäßig größer kaum sein könnte. Im Gegensatz zum typischen HD-Remaster kennt Type-0 jedoch noch keinen früheren Release im Westen. Der Sprung von PlayStation Portable auf die neusten Heimkonsolen ist natürlich im ersten Moment ein riesiger, jedoch glänzte das Spiel schon damals mit überragender grafischer Inszenierung.

Natürlich betrachten wir hier nicht nur, wie das HD-Remaster umgesetzt wurde, sondern vor allem, was euch mit Final Fantasy Type-0 HD erwartet. So viel vorweg: Trotz gleichem Mythos schlägt man hier einen komplett anderen Weg ein als noch in Final Fantasy XIII.

Wollt ihr den totalen Krieg?

Vor langer Zeit erschufen die Götter vier Kristalle, die die Menschen leiten sollten. Die Welt Orience ist der Schauplatz des Geschehens und vier Nationen bildeten sich mit Kristallen als Zentrum der spirituellen Führung. Die Kristalle schenkten den Menschen verschiedene Gaben, welche fortan das Bild und den Charakter der Nationen bestimmen sollten. Während zum Beispiel das Peristylium des Feuervogels mit Magie gesegnet wurde, erlangten die Weißen Tiger des Milites-Imperiums großes technologisches Wissen, welches sie zur Bildung einer Elitearmee nutzten. Neben den Menschen gab es noch die L’Cie. Sie konnten den Ruf der Kristalle vernehmen und handelten auch nur nach deren Willen.

Die Klasse 0 sieht sich einer großen Herausforderung gegenüber.
Die Klasse 0 stellt sich einer großen Herausforderung.

Als Cid Aulstyne die Führung des militischen Imperiums übernimmt, ruft er zum Krieg gegen die anderen Staaten auf. Mit einer Übermacht an Soldaten und Kampfmaschinerie marschieren die militischen Truppen in die Nation Rubrum ein, welche unter dem Peristylium des Feuervogels steht. Nach erheblichen Gebietsverlusten bleibt Rubrum nur noch eine letzte Chance: die sogenannte Klasse 0, welche auf den Kampf mit Waffen und Magie spezialisiert ist, wird an die Front gerufen und setzt zum Gegenschlag an.

Die zwölfköpfige Eliteklasse ist nicht auf die Kräfte der Kristalle angewiesen und muss sich auch nicht dem Willen dieser unterwerfen. Mit diesem Vorteil gelingt es den Schülern sogar den gegnerischen L’Cie auszuschalten und Rubrum letztendlich in eine bessere Ausgangslage für einen Gegenschlag zu bringen.

Die übrigen Nationen handeln einen Nichtangriffspakt aus, doch die Republik Rubrum weigert sich, seine verlorenen Gebiete aufzugeben und kampflos an das Imperium abzugeben. Es beginnt ein Kriegsszenario, welches ganz Orience in seinen Bann zieht und das euch fortan beschäftigt.

Die Schlacht beginnt...
Die Schlacht beginnt…

Als die Klasse 0 nun von der Regierung die Kadetten Machina sowie Rem zugeteilt bekommt und ab sofort in der Akademie verweilen soll, beginnt eine komplexe Geschichte, die sehr oft viel Raum zum Interpretieren lässt. Nichtsdestotrotz wird durch das Kriegsszenario, die politischen Intrigen und einen scheinbar erbarmungslosen Imperator genug Story-Motivation geboten.

Die Lücken der Hintergundstory lassen sich zwar schließen, jedoch braucht es dazu wohl mehr als einen Durchgang. Gerade zum Ende hin wirken Ereignisse überstürzt und bieten dem Spieler nur sehr wenige Hintergrundinformationen. Hier merkt man den Handheld-Ursprung recht stark, da man durch die begrenzten Ressourcen des Systems wohl Abstriche machen musste. Vieles kann man hingegen in den „Annalen des Feuervogels“ nachlesen, der alle wichtigen Ereignisse in Text- und Videoform zum Stöbern archiviert. Wie man sich nach diesem Absatz schon denken kann, gibt es  eine „New Game+“-Option. Sie bietet auch neue Hauptmissionen.

Gerade der erste Durchgang richtet sich mehr auf das Kriegsgeschehen und den Zwist der Nationen. Charaktergespräche und Entwicklung sind weitestgehend optional, doch dazu später im Text. Ob man nun nach etwa 30 Stunden einen weiteren Versuch in Angriff nimmt oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Die Vielzahl an optionalen Dingen, die man in Type-0 HD erleben und freischalten kann, bieten jedoch bestimmt noch einmal das Doppelte an Spielzeit.

Zeit fürs Selbststudium

Die Magie-Akademie des Feuervogels stellt neben der Ausbildungsstätte für junge Magiekadetten auch den Hauptsitz der Republik Rubrum dar. Schulrektoren und Lehrer fungieren auch als Minister des Staates. Die Klasse 0 wurde vor den Ereignissen von Doktor Al-Rashia, die von den Schülern liebevoll „Mutter“ genannt wird, gegründet. Die zwölf Schüler sind von nun an neu an der Akademie und machen sich mit dem Schulalltag vertraut.

Trotz wichtiger Missionen bleibt natürlich Zeit für Unterhaltungen.
Trotz wichtiger Missionen bleibt natürlich Zeit für Unterhaltungen mit Charakteren.

Die Hauptstory ist missionsbasiert. Zwischen diesen Missionen gibt es immer eine gewisse Zahl an Stunden, welche die Schüler zur freien Verfügung haben. Unterhält man sich mit einer Person, die mit einem Ausrufezeichen markiert ist, verliert man jeweils zwei Stunden. Solche „Ausrufezeichen“-Events können ein einfaches Gespräch in Textform sein, aber auch Story-Sequenzen beinhalten. Am Ende erhält man jeweils ein Item als Belohnung. Im Unterrichtsraum der Klasse 0 kann man für zwei Stunden Lerneinheiten absolvieren, welche die komplette Klasse mit verschiedenen Statusboni belohnen.

Sechs Stunden vergehen hingegen, wenn man die Akademie verlässt und wieder zurückkehrt. Außerhalb der Akademie kann man sich dann mit zusätzlichem Zeitverlust bewegen, Städte besuchen und Dungeons durchsuchen, auch der ein oder andere Zufallskampf auf der Weltkarte ist inbegriffen. Eine Ausnahme stellen hier die rein optionalen Feldeinsätze dar, denn hier sind es nochmals sechs Stunden, wenn man den Einsatzort betritt. Orience bietet eine Menge an versteckten Orten, die erkundet werden wollen. Viele Höhlen bergen Geheimnisse und manch ein Ort sollte ohne die nötige Kampferfahrung zunächst gemieden werden. Optionales gibt es in Orience vieles, welches den Spieler eine lange Zeit an das Spiel fesseln dürfte.

Wie man seine Zeit einteilt, steht jedem frei, doch alles zu erledigen, wird zeitlich selten möglich sein. Man kann die Freizeit auch komplett überspringen und direkt die nächste Story-Mission angehen. Nebenmissionen wie Sammel- und Jagdaufträge gibt es natürlich auch. Leider ist immer nur ein aktiver Auftrag erlaubt. Neben zahlreicher Gesprächspartner hat die Akademie noch den obligatorischen Waffenladen, eine Chocobozucht und das Erzkristarium, um Magie aufzuwerten. Der Waffenladen der Akademie hilft zwar zur ersten Befriedigung der Kauflust, wird jedoch schnell uninteressant, nachdem man einige der feindlich besetzten Städte befreit, welche mit neuen Waren aufwarten.

Ihr könnt Chocobos züchten und reiten!
Ihr könnt Chocobos züchten und reiten!

Die Chocobozucht dient dazu, neue Chocobos zum Reiten zu erhalten. Man braucht sowohl ein männliches und ein weibliches Tier als auch eine Kräuterart als Katalysator. Nach unbestimmter Zeit schlüpfen die Chocobos und sind zum sofortigen Einsatz auf der Weltkarte bereit. Auf selbiger kann man auch wilde Chocobos fangen und sie wiederum paaren oder direkt einsetzen. Nach einer gewissen Zeit oder nach dem Absteigen verliert man das benutzte Tier und muss ein neues auswählen. Luftschiffe kommen als Transportmittel ebenfalls zum Tragen, sind aber im Grunde nicht frei steuerbar. Einzig einige Städte sind als Zielpunkt auswählbar und werden automatisch per Luftschiff angeflogen. Ein steuerbares Luftschiff kann man recht spät im Spiel freischalten, allerdings nur, wenn man eine bestimmte Nebenaufgabe erledigt.

Das Erzkristarium dient zum Aufwerten der Magie. Besiegt man Gegner, so kann man diesen Anima entziehen. Diese Animae kommen in verschiedenen Farben daher und verbessern verschiedene Effekte der Zauber. Durch Animae kann zum Beispiel ein Feuerball an Reichweite gewinnen oder ein Heilzauber mit weniger Einsatz von Magiepunkten gewirkt werden. Die allgemeine Stärke des Zaubers richtet sich allerdings nach dem jeweiligen Magiewert des Charakters und kann nicht im Erzkristarium aufgewertet werden.

Möchte man also den stärkeren Feuerzauber Feura anwenden, muss man den Feuermagiewert des Charakters durch Ausrüstungsgegenstände verbessern oder im Level aufsteigen. Interessant ist auch, dass die Zauber in Type-0 HD in verschiedene Arten auftreten. Es gibt beispielsweise einen flächendeckenden Feuerzauber, einen Feuerball oder auch eine Nahkampfattacke mit dem Feuerelement, die jeweils einzeln aufgewertet werden können. Das Erzkristarium kann auch über die Reliktterminals angewählt werden, die den Spieler als Speicherpunkt und wichtigster Verwaltungsort begleiten werden.

An den Reliktterminals wird die ganze Vorbereitung für die Ausflüge nach draußen und die Missionen getroffen. Charakteraufstellung und Reihenfolge, Ausrüstung, Skills- und Magieeinstellungen sowie das Erlernen neuer Fähigkeiten – all das läuft über die Terminals. Diese sind zwar großzügig in ganz Orience verteilt, Einstellungen wie das Anlegen von Ausrüstung hätte man aber auch gern jederzeit über das Menü zugänglich machen können.

Die Kunst des Krieges

14 Charaktere warten auf den Einsatz!
14 Charaktere warten auf den Einsatz!

In Type-0 wählt man aus einem Charakterpool von 14 verschiedenen Personen mit individuellem Kampfstil. Aktiv im Kampf sind immer nur drei. Stirbt jemand, kann dieser jedoch durch ein Reservemitglied ausgetauscht werden. Zwischen den drei aktiven Partymitgliedern kann frei gewechselt werden. Durch diese kleine Beschränkung sollte man sein Team recht ausgewogen mit Fähigkeiten bestücken, zudem sollte man die Basiskampfstile beachten. Drei Nahkampfspezialisten könnten mit Fernzielen große Probleme bekommen, sodass man entweder Zauber oder Fähigkeiten für solche Situationen anlegen, oder direkt zu einem auf den Fernkampf ausgerichteten Charakter zurückgreifen sollte. Die einzelnen Attacken sind auf die vier Aktionstasten beschränkt, wobei eine Taste die Basiskomboattacke des Mitgliedes ausführt und eine andere für das Ausweichen herhält.

Zwei offensive Fähigkeiten stehen jeweils zur freien Wahl. Dies können einerseits charakterexklusive Fähigkeiten sein, die sich über die Vergabe von Ability-Punkten erlernen lassen und andererseits Magieattacken. Magie wird durch bestimmte Ereignisse im Spiel freigeschaltet und ist dann für jeden auswählbar, sofern der eigene Magiewert die Voraussetzungen erfüllt. Zum Abschluss lässt sich noch ein Defensivkommando festlegen, welches neben dem obligatorischen Block-Kommando auch ein Heilzauber oder andere Schutzmagie sein kann. Mit dem Auswählen der Waffe und bis zu zwei Accessoires ist man mit den individuellen Einstellungen fertig.

Die Kämpfe laufen nun actionorientiert ab. Der aktive Charakter lässt sich frei steuern und kann nach Belieben Fähigkeiten einsetzen. Magie wird durch den Einsatz von Magiepunkten reguliert und Sonderfähigkeiten durch den Aktionsbalken bestimmt. Teamattacken wie die Trinität oder der Suzaku-Zauber verbrauchen eine große Menge des Aktionsbalken, welcher sich durch erfolgreiche Treffer wieder auffüllt.

Magiepunkte erhält man durch das Entziehen von Animae aus den besiegten Gegnern. Wichtiger Bestandteil des Kampfsystems sind die Verhängnistreffer und die Kritikalität. Letzteres wird durch einen gelben Ring dargestellt, der kurz auf dem Gegner erscheint. Schlägt man nun im richtigen Zeitpunkt zu, verliert der Widersacher einen sehr großen Teil seiner Lebensenergie. Der Verhängnistreffer, welcher mit rotem Kreis angezeigt wird, resultiert sogar im sofortigen Ableben. Diese beiden Eigenschaften bestimmen das Kampfbild und sorgen für einen gewissen taktischen Aspekt. Wartet man den richtigen Moment ab, so kann man sich gegen fast jeden Gegner behaupten. Einfaches Buttonmashing führt bei Type-0 HD selten zum Sieg.

Mächtige Esper stehen euch zur Seite!
Mächtige Esper stehen euch zur Seite!

Die bereits erwähnten Teamattacken müssen vor einer Mission ausgewählt werden, um diese im Kampf nutzen zu können. Zur Auswahl stehen hier aber auch die Esper, welche beschworen werden können. Einzigartig ist hier, dass man die Esper selbst steuern kann. Für eine bestimmte Zeit wird der aktive Charakter durch eine Beschwörung ersetzt, was sich besonders für Bossgegner sehr anbietet.

Der Haken ist, dass der aktive Charakter durch die Beschwörung stirbt und danach nicht mehr zur Verfügung steht. Als Information am Rande: Jeder Charakter, der stirbt, kann in der Regel nur noch durch ein Reservemitglied ersetzt werden. Wiederbelebungsgegenstände funktionieren in Type-0 etwas anders, denn nur im Voraus kann ein solches Item benutzt werden. Ist es erst einmal zu spät, bleibt das Gruppenmitglied tot, bis man eine Stadt besucht.

Das Gameplay gestaltet sich schnell und macht sehr viel Spaß. Die Aktionen gehen unglaublich gut von der Hand und das Kampfgeschehen läuft flüssig und bietet hier und da ein paar nette Gimmicks. Obwohl man die Kamera für den großen Bildschirm angepasst hat und dies auch stellenweise recht gut gelungen ist, hat diese gerade in engen Räumen durchaus noch Probleme. Justiert man die Kamera selbst neu, muss man mit einem starken Verwischeffekt leben, der zwar etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber dem Szenario passenderweise noch etwas mehr Stress und Kriegsstimmung vermittelt. Vier Schwierigkeitsgrade, die jederzeit an den Reliktterminals änderbar sind, sollten für jeden ein ausgewogenes Spielgefühl bieten. Bestimmte Defensivzauber und ein herabgesetzter Schwierigkeitsgrad zum Ende des Spiels erleichtern das Spiel noch einmal erheblich.

Nach der Mission ist vor der Mission

Wie bereits erwähnt, ist die Geschichte in verschiedenen Missionen unterteilt. Im Grunde kann man sich das so vorstellen: Über die Weltkarte wird eine bestimmte Region angesteuert und eine Stadt befreit beziehungsweise eingenommen. Vor dem Betreten bleibt noch einmal die Möglichkeit, Einstellungen vorzunehmen. Hier lässt sich die Aufstellung bearbeiten, die Teamattacke festlegen oder auch Unterstützung von der Akademie anfordern. Nutzt man diese Funktion, werden die anderen aktiven Kampfmitglieder durch Geist-Profile ersetzt, die meist mit höherem Level eine willkommene Unterstützung sind. Je länger man die Unterstützung nutzt, desto mehr Verstärkungspunkte sammelt man, welche später zum Freischalten neuer Ausrüstungsgegenstände oder anderen Dingen genutzt werden können.

Es gibt viel zu tun! Auf geht's!
Es gibt viel zu tun! Auf geht’s!

Ist das alles erledigt, durchstreift man nun das dungeonartige Missionsgebiet mit einem bestimmten Auftrag und besiegt die Gegner, die man auf dem Weg trifft. Optional lassen sich bestimmte Spezialorder ausführen, die von Zeit zu Zeit eingeblendet werden. Nimmt man eine Spezialorder an, wird man dazu verpflichtet, einen kleinen Auftrag innerhalb einer bestimmten Zeit auszuführen. Schafft man diesen nicht, muss man mit dem Leben bezahlen. Erfolgreiches Abschließen der Spezialorder werden natürlich auch dementsprechend belohnt. Zum Abschluss einer Mission erhält man je nach Leistung eine Bewertung, die mit Gil und Items gekrönt wird. Alle Story-Missionen lassen sich auch noch einmal über den Hauptbildschirm bestreiten und etwaige Belohnungen lassen sich ins Hauptspiel übertragen.

Ab und an kommt es vor, dass man sogenannte Territorialkämpfe austragen kann. Da das Gameplay hier ein wenig in Richtung eines Strategiespiels geht und somit vom Grund-Gameplay abweicht, ist es möglich, diese Missionen zu überspringen. Da diese Missionen aber eine wirklich gute Abwechslung bieten und ebenfalls gut belohnt werden, sei davon abgeraten.

In den Territorialkämpfen geht es darum, eine bestimmte Region unter die Kontrolle von Rubrum zu bringen. Hier steuert man nur einen Schüler und unterstützt die eigenen Truppen gegen den Ansturm feindlicher Truppen. Nimmt man einen feindlichen Stützpunkt ein, kann man nun von dort weitere Truppen entsenden. Schaltet man hier taktisch die richtigen Stützpunkte aus, so gewinnt man schnell die Oberhand und kann die besetzten Städte in Beschlag nehmen. Haben die Truppen nun die Schutzmauern lahmgelegt, stürmt man die Stadt mit dem obligatorischen Dreierteam. Wichtig bei den Territorialkämpfen ist, dass man sich Gedanken über die richtige Reihenfolge der Angriffsziele macht und die effektivsten Truppen in den Kampf schickt. Bestimmte Truppen sind effektiver gegen Maschinen, andere eher für den Angriff auf Festungen geeignet. Während der Schlacht bekommt man ebenfalls Zusatzaufträge, die wiederum mit Items belohnt werden.

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Manchmal sind die Gegner einfach zu stark…

Ist die Lage einmal auswegslos, kann man eine Story-Mission jederzeit abbrechen und behält gesammelte Erfahrungspunkte. Nur aktive Mitglieder erhalten Erfahrungspunkte im Kampf, sodass es sinnvoll ist, die Aufstellung ab und zu zu wechseln. Zwischen den Missionen steht das Übungsgelände zum stressfreien Trainieren bereit.

Hier gibt es einmal das Einzeltraining, die sogenannte Gefechtsübung, die einen Schüler gegen eine unendliche Zahl von Soldaten antreten lässt. Die zweite Möglichkeit ist das Intensivtraining, welches den ausgewählten Charakter trainiert, während man sich eine Pause von Type-0 HD genehmigt.

Die Hauptmissionen laufen zwar recht oft nach dem gleichen Schema ab, doch bietet Type-0 HD mit den Territorialkämpfen eine nette Abwechslung, die man auf jeden Fall ausprobieren sollte. Im „New Game +“ bekommt man weitere Missionsziele geboten, die mit neuen Gegenden, neuen Gegner und weiterführenden Story-Inhalten aufwarten.

Vom Handheld zur Heimkonsole

Dass Type-0 HD ursprünglich ein Spiel für PlayStation Portable war, wurde bereits angesprochen. Doch wie ist der Sprung auf die Heimkonsolen gelungen? Grafisch wurde viel an den Charaktermodellen gearbeitet. Mit scharfen Texturen und kräftigen Farben stechen diese hervor und bilden somit das Hauptaugenmerk. Auch die Umgebung hat eine kleine Schönheitsbehandlung erhalten, bewegt sich aber natürlich nicht auf einem Niveau, welches heutigen hohen Ansprüchen gerecht wird.

Worauf wartet ihr?
Worauf wartet ihr?

Die Zwischensequenzen wurden ohne große Veränderungen übernommen und lediglich an die höhere Auflösung angepasst. Type-0 sah auf PlayStation Portable überragend aus, auf den aktuellen Heimkonsolen wird allein dadurch schon ein solides Grafikniveau erreicht. Trotz Erstveröffentlichung in westlichen Gefilden sollte man jedoch keineswegs grafische Höchstleistungen erwarten. Vielleicht wäre Type-0 auf PlayStation Vita in dieser Hinsicht eine noch bessere Entscheidung gewesen. Auf PlayStation 4 und Xbox One muss man sich auf jeden Fall vor Augen halten, dass man es mit einem HD-Remaster eines Handheld-Spiels zu tun hat, sonst könnte man auf diesem Sektor enttäuscht werden.

Musikalisch spielt Type-0 HD hingegen weit oben mit. Hier gibt es kaum etwas zu meckern. Die Stücke sind motivierend und teilweise herausstechend. Die japanische Synchronisation ist wie so oft auf einem beeindruckenden Niveau und weiß durchweg zu überzeugen. Wenn man etwas zu kritisieren hat, dann wäre das die etwas schwache englische Synchronisation. Hier vermisst man teilweise die starken Emotionen, die durch die japanische Variante exzellent herübergebracht werden. Schlecht ist die englische Fassung nicht, aber nicht annähernd so gut wie das japanische Pendant.

Hat sich das Warten gelohnt?

jpg_siegel_empfehlungFinal Fantasy Type-0 HD ist definitiv ein unglaublich gut gelungener Final-Fantasy-Ableger. Man merkt Final Fantasy Type-0 HD mit der leicht undurchsichtigen Geschichte, dem Missionsaufbau und der grafischen Darbietung den Handheld-Ursprung recht stark, doch muss das nichts Schlechtes sein – und ist es in diesem Fall auch nicht. Final Fantasy Type-0 HD weiß zu motivieren.

Unzählige optionale Orte zum Erkunden, eine „New Game +“-Option mit weiterführenden Story-Erklärungen und eine starke Inszenierung fesseln über den ersten Spieldurchlauf hinaus. Wer nur wegen der Story spielt, sollte ebenfalls nicht enttäuscht werden. Ein actionreiches Kampfsystem, 14 individuelle Charaktere und vier Schwierigkeitsgrade werden euch auch ohne optionale Dinge etwa 30 Stunden in Anspruch nehmen. Endlich kommen westliche Spieler in den Genuss dieses Spiels! Und dieser Entscheidung kann man nur positiv gegenüberstehen. Ob man sich die HD-Portierung nun für Heimkonsolen oder Handhelds gewünscht hat – Square Enix hatte sicherlich gute Gründe für eine Konsolenveröffentlichung im Westen.

Final Fantasy Type-0 HD ist gewiss nicht nur wegen „Episode Duscae“ den Kauf wert. Final Fantasy Type-0 HD setzt Standards, die jedes Final Fantasy erst einmal erreichen muss. Ein rundes und gelungenes Erlebnis! Ich verlange mehr davon! Wer nicht schon längst zur japanischen Playstation-Portable-Version gegriffen hat, der wird nun durchaus für das Warten belohnt.

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Story: Intrigen und ein Zwist zwischen den Staaten um die Weltherrschaft. Inszenierung überzeugt und motiviert. Kleinere Story-Lücken deuten auf Handheld-Herkunft hin.

Gameplay: Schnell, actionreich, präzise. Viele Einstellungsmöglichkeiten, interessante Kämpfe. Verhängnistreffer und Kritikalität verhindern unnötiges Tastengedrücke und verlangen ein gutes Reaktionsvermögen. Territorialkämpfe bieten strategische Abwechslung zum Action-RPG-Gameplay.

Grafik: Scharfe Charaktertexturen und satte Farben. Hintergründe bieten nur kleinere Verbesserungen zum PSP-Original. Zwischensequenzen sind lediglich in der Auflösung angepasst.

Sound: Konkurrenzfähiger Soundtrack. Japanische und englische Synchronisation. Englische Sprachausgabe wirkt etwas schlechter und emotionsloser im direkten Vergleich.

Sonstiges: Gut zwei Drittel des Spielumfangs kann man mit Erkunden und optionalen Dingen verbringen. „New Game +“ mit zusätzlichen Inhalten. Spezialorder und sonstige Zusatzaufgaben peppen das Spielgeschehen auf und werden gut belohnt. Die deutsche Version bietet natürlich deutsche Texte.

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