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Im Test! Monster Hunter 4 Ultimate

Zwei Jahre ist es nun her, dass mit Monster Hunter 3 Ultimate erstmals auch ein vollwertiger Monster-Hunter-Titel auf einem Nintendo-Handheld erschienen ist. Zwei Jahre sind eine lange Zeit, die gerade Fans sicherlich mit dem Titel überbrücken konnten. Doch irgendwann braucht es auch für diese mal Nachschub und der folgt nun mit Monster Hunter 4 Ultimate, das diesmal ausschließlich für Nintendo 3DS erscheint.

Monster Hunter 4 Ultimate (in Japan unter dem Namen Monster Hunter 4G erschienen) ist der erste Titel der vierten Generation, der es nach Europa schafft, nachdem die ursprüngliche Version, Monster Hunter 4, japanexklusiv blieb. Während Monster Hunter 3 damals zu Unterwasserkämpfen einlud, locken Monster Hunter 4 beziehungsweise Monster Hunter 4 Ultimate mit luftigen Höhen. Wir haben unsere Waffen geschärft und uns für euch auf die Jagd begeben!

Ein Leben als Jäger und Weltenbummler

Auch in Monster Hunter 4 Ultimate startet ihr euer Abenteuer als Jäger-Neuling, der sich zunächst auf einem Schiff nach Val Habar befindet. Gesteuert wird das Schiff vom Karawanenführer, der schon viel von der Welt gesehen hat und trotzdem kein Abenteuer zu scheuen scheint. Die Fahrt könnte so entspannt sein, doch während ihr hinauf in den Himmel schaut, bemerkt ihr, dass sich die Vögel seltsam verhalten und kurz darauf erfahrt ihr auch den Grund dafür.

Val Habar - die erste Station eurer Reise
Val Habar – die erste Station eurer Reise

Dahinter steckt ein Drachenältester, der euch gleich zu Beginn zeigt, welche beeindruckenden Monster euch im Spiel erwarten. Es findet ein kurzer Schlagabtausch an Bord des Schiffes statt, der selbstverständlich an die frühe Situation im Spiel angepasst ist. Nach dem Ende dieser Begegnung erreicht ihr endlich euer Ziel und der Karawanenführer beauftragt euch damit, neue Mitglieder für seine Karawane zu finden. Ihr selbst werdet kurzerhand ebenfalls ins Team aufgenommen.

Dieses reist nämlich von Stadt zu Stadt, um das Geheimnis des glänzenden Dingsbums zu lüften, das dem Karawanenführer irgendwann mal in die Hände fiel. Während ihr in der Story voranschreitet, gelangt ihr, anders als in Monster Hunter 3, in mehrere Städte und trefft auf die verschiedensten Charaktere, darunter auch die Jägerrasse. Hierbei handelt es sich um eine Elitegruppe von Jägern, die von der Gilde damit beauftragt wurde, das bedrohliche Gore Magala zu studieren. Ganz so wie geplant läuft dieser Auftrag allerdings nicht ab und so bleibt auch diese Aufgabe letztlich an euch hängen.

Viel mehr möchten wir an dieser Stelle gar nicht zur Story verraten, welche die Bezeichnung Story diesmal durchaus verdient hat. Monster Hunter 4 Ultimate legt deutlich mehr Wert auf diesen Aspekt und liefert eine mehr als solide Leistung ab. Durch die vielen Personen, Orte und Ereignisse entsteht eine Komplexität, die es so wahrscheinlich noch in keinem Monster Hunter gab. Quests werden nicht mehr anonym an euch weitergegeben, sondern ihr holt sie euch des Öfteren persönlich vom Auftraggeber ab. Die Geschichte verfolgt nicht stur ein Ziel, sondern besitzt mehrere zentrale Figuren und Elemente. Auch die zahlreichen Filmsequenzen tragen zur überraschend guten Story von Monster Hunter 4 Ultimate bei.

Monsterjagd mit neuem Tiefgang

Kommen wir zur Spielmechanik von Monster Hunter 4 Ultimate. Hier möchten wir gar nicht mehr so viel zum grundlegenden Gameplay verraten. Es gilt erneut, Monster zu erjagen, Ressourcen zu sammeln und so an bessere Waffen und Rüstungen zu gelangen. Falls ihr eine ausführlichere Beschreibung sucht, solltet ihr einen Blick auf unseren Test zu Monster Hunter 3 Ultimate werfen.

Die Insektenglefe als Aushängeschild für die neuen Waffenarten
Die Insektenglefe, der Top-Kamerad und Gore Magala

Wir möchten unseren Schwerpunkt nämlich auf die Neuerungen in Monster Hunter 4 Ultimate legen und das sind doch einige. Der wohl erste Unterschied zu Monster Hunter 3 Ultimate erwartet euch gleich zu Beginn des Spieles. Diesmal entwerft ihr nicht nur einen Jäger (diesmal mit deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten), sondern auch einen sogenannten Palico. Hierbei handelt es sich um einen Felyne, der euch bei der Jagd begleiten kann und euch unterstützend zur Seite steht. Anfangs nehmt ihr nur euren selbsterstellten „Top-Kameraden“ mit auf die Jagd, doch später werdet ihr weitere Palicos rekrutieren können und so kann euch ein zweiter Begleiter, der sogenannte Sub-Kamerad, folgen.

Euer Top-Kamerad und Sub-Kamerad greifen Monster im Kampf entweder an oder aber sie heilen euch. Gelegentlich können die beiden auch eine Team-Fähigkeit nutzen. Nach einer erfolgreichen Mission kann es sein, dass eure pelzigen Begleiter im Level steigen, wodurch sie mit der Zeit immer hilfreicher auf der Jagd werden. Beiden Kameraden könnt ihr, ähnlich wie eurem Jäger, neue Rüstungen und Waffen basteln, wodurch sie noch schlagkräftiger werden. Hierfür müssen ebenfalls Monster-Rohstoffe, aber auch „Reste“ gesammelt werden. Im Verlauf des Spieles erreicht ihr die Sonnenwohl-Insel, auf der sich eure zahlreichen Rekruten versammeln. Von hier aus könnt ihr entweder ein Angel-Minispiel spielen, wobei ihr neben Fischen auch manchmal einen Rest erwischt oder ihr schickt eine Gruppe Palicos direkt auf eine Miaunster-Jagd. Diese Missionen könnt ihr auch gemütlich von eurer Behausung aus organisieren und anschließend auf eine „richtige“ Monster-Jagd gehen. Sobald ihr zurückkommt, sollte die Miaunster-Jagd abgeschlossen sein und im Idealfall könnt ihr euch über eine Belohnung in Form von Resten freuen

Das Palico-System ist nicht nur nützlich, sondern bildet auch eine nette Beschäftigung neben den normalen Monster-Jagden. Neue Palicos können gelegentlich im Immerwald rekrutiert werden, der als Schauplatz der Erkundungen fungiert. Diese wurden von den Entwicklern im Vorfeld als größte Neuheit von Monster Hunter 4 Ultimate bezeichnet und das durchaus zu Recht.

Eine Erkundung findet, wie bereits erwähnt, im Immerwald statt, der bei jedem Betreten eine neue Karte besitzt. Zu Beginn des Spieles werdet ihr ab und zu in den Wald geschickt werden, um Informationen über ein bestimmtes Monster zu sammeln. Einige der Monster werdet ihr ausschließlich im Immerwald antreffen, andere werden mit Voranschreiten der Story im Wald erscheinen. Ein Betreten des Waldes ist nur über die Weltkarten-Ansicht möglich, die eine Schnellreise zu den verschiedenen Dörfern im Spiel ermöglicht und jederzeit mithilfe des Touchscreens geöffnet werden kann.

Sollte es nicht gerade eine der oben erwähnten ersten Missionen sein, dann werdet ihr im Immerwald gelegentlich am laufenden Band auf große Monster treffen, wobei diese nicht ganz so stark wie im Storymodus sind. Der Wald bietet sich also gut zum schnellen Sammeln von Rohstoffen an. Es gibt aber auch Missionen, in denen ihr eine klare Zielvorgabe erhaltet. Eine Erkundungstour gilt als beendet, wenn ihr am Ende der zufallsgenerierten Karte auf die Kutsche steigt und zurück in die Stadt fahrt oder aber, wenn ihr die gestellte Aufgabe erledigt. Im Wald könnt ihr auch auf besondere Schätze stoßen, bei denen es sich um Ausrüstungsgegenstände oder Waffen handelt. Diese besitzen gerade zu Beginn des Spiels teilweise hohe Werte, müssen vor dem Benutzen jedoch noch poliert werden.

Monster Hunter 4 Ultimate-Test_03
Der Sprung ist gelungen, jetzt beginnt ein gefährlicher Ritt

Sobald ihr mehrere Erkundungen abgeschlossen habt, erhaltet ihr Gilden-Quests. Durch diese habt ihr die Gelegenheit, bereits erledigte Erkundungen zu wiederholen, was vor allem dann praktisch ist, wenn ihr gezielt Jagd auf ein Monster machen möchtet, das nur im Immerwald auftaucht. Beendete Gilden-Quests steigen in ihrer Stufe, wodurch sie mit der Zeit immer anspruchsvoller werden. Da die Erkundungen und somit auch die Gilden-Quests stark variieren, gibt es die Möglichkeit, sie über SpotPass mit anderen Spielern zu tauschen.

Zwei weitere, große Neuerungen betreffen das Kampfsystem und sind daher allgegenwärtig. Am besten haben uns die Sprungattacken gefallen, die bereits mit Monster Hunter 4 eingeführt wurden, in Monster Hunter 4 Ultimate aber noch mehr zur Geltung kommen. Die Karten im Spiel wurden extra hierfür ausgelegt, das bedeutet, es gibt viele Felsvorsprünge oder höher gelegene Orte von denen sich auch in hektischen Momenten Sprungangriffe ausführen lassen. Während man von der Klippe springt, muss man die Waffe im Flug zücken und das Monster treffen. Wenn man Glück hat, wird sich euer Jäger am Monster festhalten und es kommt zum Monster-Rodeo. Hierbei müsst ihr auf das Monster einstechen, bis es schließlich umfällt und ihr freie Bahn habt, um es zu bearbeiten. Das Monster wird sich das natürlich nicht gefallen lassen und versuchen, euch loszuwerden.

Monster Hunter 4 Ultimate besitzt keine Unterwasserkämpfe mehr wie noch Monster Hunter 3 Ultimate doch insgesamt wirkt die vertikale Erweiterung der Karten und die vielen Sprung- und Klettereinlagen sehr viel spektakulärer. Manchmal können die vielen Vorsprünge und Ecken allerdings auch etwas störend sein – beispielsweise, wenn euch ein Monster tief in den Abgrund schmeißt und ihr erst wieder viele Klippen hochklettern müsst oder wenn sich ein Monster nicht zwischen den verschiedenen „Etagen“ in einem Gebiet entscheiden kann. An dieser Stelle möchten wir allerdings auch die Kameraführung des Titels loben. Zwar ist diese zum Großteil beibehalten worden, allerdings lässt sich das Monster nun über den Touchscreen anvisieren. Anschließend genügt das Drücken der Schultertaste, um die Kamera automatisch auf das Monster zu richten. Eine kleine Neuerung mit großer Wirkung, auch wenn das Ergebnis nicht immer perfekt ist.

Velocidrome trefft ihr im Immerwald
Velocidrome trefft ihr im Immerwald

Kommen wir zu den Waffenarten aus Monster Hunter 4 Ultimate und der zweiten großen Neuerung des Kampfsystems. Hier gibt es neben den mehr oder weniger klassischen Vertretern wie Großschwert, Langschwert, Schwert & Schild, Doppelklingen, Hammer, Jagdhorn, Lanze, Gewehrlanze, Morph-Axt, Leichtes Bogengewehr und Schweres Bogengewehr auch zwei völlig neue Waffenarten.

Zum einen hätten wir da die Insektenglefe, die neben einer Glefe als Schlagwaffe auch aus einem Insekt, genannt Kinsekt, besteht. Zum anderen gibt es die Energieklinge, die ähnlich wie die Morph-Axt ihre Form ändern kann, bei der Energie aber eine bedeutende Rolle spielt. Beide Waffen sind im Umgang durchaus speziell, weshalb Neulinge zu Beginn möglicherweise mit einem der Klassiker besser bedient sind.

Die Insektenglefe ermöglicht es euch, aus dem Stand in die Luft zu springen, was definitiv eindrucksvoll ist und die Gelegenheit für Sprungattacken erhöht. Mit dem Kinsekt könnt ihr Monstern außerdem spezielle Energien entziehen, die eurem Jäger verschiedene Boni verleihen. Das Zielen hierfür ist allerdings nicht ganz leicht, vor allem in hektischen Kampfsituationen. Das Verbessern einer Insektenglefe läuft ebenfalls etwas anders als bei anderen Waffen ab. Vor einer Verbesserung müsst ihr nämlich euer Kinsekt mit Nektar füttern, den ihr allerdings in großen Mengen während des Spielverlaufes erhaltet. Dadurch verbessern sich die Einzelwerte des Kinsekts, die eigentliche Verbesserung der Waffe erfolgt erst, sobald ein „Futter-Balken“ vollständig gefüllt ist und dann auch nur, wenn ihr die nötigen Rohstoffe besitzt.

Die Energieklinge ist zumindest in puncto Verbesserung sehr einfach und lässt sich wie die meisten anderen Waffenarten allein durch Rohstoffe und das nötige Kleingeld verbessern. Dafür ist die Waffe im Kampf wie bereits erwähnt etwas spezieller. Die Energieklinge kann entweder als Schwert & Schild oder aber als Axt benutzt werden. In Axt-Form besitzt sie eine höhere Reichweite und mehr Durchschlagskraft, doch für die richtig starken Angriffe benötigt die Energieklinge in dieser Form Energie. Diese wird mit Angriffen von Schwert & Schild gesammelt. Nach einiger Zeit wird die Klinge in dieser Form leuchten, was bedeutet, dass ihr sie aufladen könnt. Durch das Aufladen füllt ihr Energie-Phiolen, die anschließend im Axt-Modus verbraucht werden können. Das systematische Wechseln der Formen ist für Spieler klassischer Waffen ungewohnt, allerdings hat die Energieklinge gerade durch ihre Stärke durchaus ihren Reiz.

Zum Einsatz kommen eure Waffen unter anderem gegen eine neue Art von Gegner, nämlich die rasenden Monster. Bei rasenden Monstern handelt es sich um Monster, deren Verhalten durch Gore Magala verändert wurde und die dadurch deutlich aggressiver als „normale“ Vertreter ihrer Spezies sind. Missionen mit einem rasenden Monster sind mit dem Hinweis „Ausbruch“ markiert, weshalb ihr euch bereits im Vorfeld optimal auf die Quest vorbereiten könnt.

Ultimativer Mehrspieler-Spaß – jetzt auch online!

Die Königsdisziplin eines jeden Monster-Hunter-Spieles ist allerdings nach wie vor der Mehrspielermodus. Der Einstieg in ein neues Monster Hunter fällt nie ganz leicht, auch Serienkenner müssen sich an jeden neuen Titel gewöhnen und es dauert eine Weile, bis man ein einigermaßen gutes Equipment sein Eigen nennt. Gerade zu Beginn heißt es also: Zähne zusammenbeißen.

Vier Mitspieler bedeuten vierfacher Spaß
Vier Mitspieler bedeuten vierfacher Spaß

Deutlich einfacher wird es, wenn man diese ersten Schritte mit einem Freund oder aber Gleichgesinnten beschreitet und niemals waren die Voraussetzungen hierfür besser. Monster Hunter 4 Ultimate ist der erste portable Monster-Hunter-Titel im Westen, der neben einem lokalen Mehrspielermodus auch einen Online-Mehrspielermodus besitzt.

Bevor der Mehrspielerspaß losgeht, heißt es jedoch Vorbereitungen treffen. Egal ob nun lokal oder online, zunächst müsst ihr vom Einzelspielermodus in den entsprechenden Mehrspielermodus wechseln. Das geht am einfachsten über eine Schaltfläche in der Weltkarten-Ansicht. Für den lokalen Mehrspieler könnt ihr alternativ auch die Jägersuche auf dem Touchscreen auswählen.

Beim Online-Multiplayer gilt es, entweder eine Versammlungshalle zu eröffnen oder sich einer bestehenden anzuschließen. Als „Ersteller“ könnt ihr verschiedene Dinge festlegen, beispielsweise welche Art von Quest ihr bevorzugt machen möchtet oder wer an euren Missionen teilnehmen soll. Als „Sucher“ hingegen könnt ihr eure Versammlungshallensuche genau durch diese Kategorien eingrenzen. Die gezielte Suche nach Freunden läuft den entsprechenden Punkt auf dem Touchscreen ab, allerdings muss hierfür dann bereits eine Online-Versammlungshalle eingerichtet worden sein.

Die eigentlichen Mehrspieler-Jagden laufen dann unter den bekannten Regeln ab. Es können maximal vier Spieler gleichzeitig auf die Jagd gehen, wobei die Missionen ähnlich wie im Einzelspielermodus mit der Zeit anspruchsvoller werden. Quests werden in Low-, High- und den besonders anspruchsvollen G-Rank unterteilt. Monster Hunter 4 Ultimate besitzt im Mehrspielermodus eine Tastatur, die einen Chat zwischen Spielern ermöglicht. Neben individuellen Nachrichten gibt es aber auch eine Reihe von vorgefertigten Nachrichten, die sich ganz schnell verschicken lassen.

Zu unserem großen Bedauern konnten wir den Online-Mehrspieler noch nicht richtig ausprobieren, da die Zahl der Spieler vor Release leider sehr beschränkt war und die Server häufig gar nicht erreichbar waren. Falls es uns doch einmal gelang, Mitspieler zu finden, brach die Verbindung des Öfteren ab. Eine gute und vor allem konstante Internetverbindung scheint also unerlässlich zum Spielen zu sein.

Schöne neue Welt?

Bevor wir zum Fazit kommen, möchten wir natürlich auch nochmal die technische Seite von Monster Hunter 4 Ultimate beleuchten. Anders als noch bei Monster Hunter 3 Ultimate gibt es bei Monster Hunter 4 Ultimate keine Heimkonsolenvorlage, an der man sich hätte orientieren können. Das ist auf der einen Seite gut, auf der anderen Seite gibt es allerdings auch Nachteile. Kommen wir zunächst mal zum Positiven: Monster Hunter 4 Ultimate ist deutlich farbenfroher und schon dadurch ein Augenschmaus.

Egal, ob es nun die Ahnensteppe mit ihren goldenen Feldern und dem tiefblauen Himmel ist oder der Urwald, dessen Himmel von Flamingoschwärmen geziert wird, die Welt wirkt deutlich lebendiger als im vergleichsweise tristen Monster Hunter 3 Ultimate. Was wir jedoch schade fanden, ist die Tatsache, dass mindestens eine Karte recycelt wurde. Das bedeutet, dass man eine Karte 1:1 übernommen hat und dieser lediglich etwas mehr Lava spendiert hat. Viel gravierender sind allerdings immer noch die matschigen Texturen, die im direkten Vergleich zu Monster Hunter 3 Ultimate vielleicht sogar noch etwas häufiger vorkommen. Vor allem die erklimmbaren Rankenwerke fielen uns negativ auf, aber auch die eben erwähnten Flamingos sehen bei genauerem Hinsehen nicht besonders schön aus, wobei das natürlich weniger ins Gewicht fällt als die Bodentexturen. Insgesamt muss man aber betonen, dass diese Makel durch die vielen wehenden Gegenstände in der Luft und die Monstern zumindest in Bewegung etwas wettgemacht werden können.

An dieser Stelle wollen wir erneut die unzähligen Videosequenzen des Titels erwähnen, die nicht nur zur Inszenierung der Story beitragen, sondern Monster Hunter 4 Ultimate auch insgesamt eine unglaubliche Atmosphäre verleihen. Musikalisch bleibt auch Monster Hunter 4 Ultimate der Serie treu. Das bedeutet, dass man während des Erkundens hauptsächlich die Geräusche der Natur zu hören bekommt und es erst in Kampfsituationen zu einem deutlichen Wechsel der Musik kommt. Besonders gut gefielen uns die beinahe schon gespenstischen Soundeffekte in einigen Kämpfen.

Fazit

Wir haben Monster Hunter 4 Ultimate in den letzten Wochen sehr ausgiebig gespielt und können mit gutem Gewissen sagen, dass das Spiel den bisher bedeutendsten Titel in der Geschichte der Serie darstellt. Die Gestaltung der Karten und die Sprungangriffe haben einen enormen Einfluss auf das Kampfgeschehen, das nie spannender und besser inszeniert war. Andere Neuheiten wie der Immerwald und die Minispiele sorgen dafür, dass Monster Hunter 4 Ultimate abwechslungsreicher ist, als noch die dritte Generation. Eine deutliche Entwicklung kann man auch bei der Story feststellen, die dank der vielen zentralen Elemente und der zahlreichen Videosequenzen erstmals als durchaus atmosphärisch und spannend bezeichnet werden kann. Der Umfang ist einmal mehr riesig, weshalb man hier unmöglich eine ungefähre Angabe präsentieren kann. Allein der Low-Rank unterhielt uns über 40 Stunden, anschließend folgen noch High-Rank und G-Rank. Das Herzstück ist jedoch wie immer der Mehrspielermodus, der diesmal auch Online-Jagden ermöglicht. Großartige Voraussetzungen also für Spielzeiten im dreistelligen Bereich.

Defizite liegen nach wie vor allem bei der Grafik, wobei man hier fairerweise sagen muss, dass der Titel das 3DS-System vermutlich bereits an seine Grenzen treibt. Die Kamerasteuerung hat sich im Vergleich zu Monster Hunter 3 Ultimate verbessert, ist allerdings noch immer nicht perfekt. Besitzer eines New-Nintendo-3DS-Systems sollten mit dem C-Stick weniger Probleme haben und dürfen sich auch über eine etwas bessere Optik freuen.

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Story: Jäger-Neuling und Weltenbummler muss sich gegen gleich zwei Flagship-Monster und einen Virus behaupten. Viele zentrale Elemente und Charaktere erzeugen eine nie dagewesene Dichte. Zahlreiche wunderschöne Videosequenzen unterstützen die Geschichte.

Gameplay: Durch Neuerungen wie Sprungattacken, neue Waffen und Erkundungen abwechslungsreicher als die Vorgänger. Kamerasteuerung wurde verbessert, ist aber nach wie vor nicht ganz unkompliziert. Lokaler Mehrspielermodus und Online-Mehrspielermodus.

Grafik: Nicht perfekt, da teilweise sehr matschige Bodentexturen. In Bewegung allerdings optisch sehr ordentlich, vor allem die Monstermodelle. Deutlich farbenfroher als Monster Hunter 3 Ultimate. Viele gelungene Zwischen- und Videosequenzen.

Sound: Typische Monster-Hunter-Kost, wobei durch die verschiedenen Schauplätze eine größere Vielfalt geboten wird. Auf der Jagd sanfte Naturklänge, im Kampf brachialere Musik, die teilweise eine unheimliche Atmosphäre schafft.

Sonstiges: Erneut enormer Umfang. Videogalerie mit allen Zwischen- und Videosequenzen. Unterstützt das Circle Pad Pro. Viele Ausrüstungen und Waffen aus Kollaborationen. Hochwertige Lokalisierung.