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Im Test! Dead or Alive 5 Last Round

Team Ninja und Tecmo Koei wollen es noch einmal wissen und bringen für die aktuelle Konsolengeneration eine Full HD Complete Edition ihres ästhetischen Prüglers Dead or Alive 5 heraus. Willkommen zu der letzten Runde von einem der japanischsten Prügelspiele, Dead or Alive 5 Last Round. Die Marke sollte vielen Spielern wohlbekannt sein, denn immerhin hüpfen die Kämpferinnen und Kämpfer der Serie schon seit PlayStation One auf den Fernsehern in unseren Wohnzimmern herum. Wer den Hauptableger der Serie nicht kennt, kennt aber bestimmt das Beach-Volleyball-Spin-Off oder zumindest Ninja Gaiden.

Dead or Alive 5 ist kein neues Spiel, sondern reiht sich in die Riege der Full-HD-Editions-Welle der jüngeren Vergangenheit ein und bietet neben dem Originalspiel die Inhalte und Kämpfer von Dead or Alive 5 Ultimate inklusive der bisher erschienen DLC-Kostüme.

Fanservice, Humor und Epischer Kampf: Die Geschichtskampagne

Der unveränderte Geschichtsmodus des Spiels bietet für jeden Geschmack etwas. Es wird aus einem chronologisch durchgewürfelten Erzählstrang erzählt, anfangs von den einfach gestrickten Charakteren, bei denen es sich hauptsächlich ums Verprügeln oder Trainieren dreht. Im Verlauf lernt

Helena Douglas, wie Team Ninja sie schuf
Helena Douglas, wie Team Ninja sie schuf

man mehr über die Hintergrundgeschichte von Helena Douglas und erfährt, dass sie die Firma DOATEC übernommen hat, deren Vorgänger die Dead-or-Alive-Turniere ausgerichtet hatte. Helena Douglas möchte den neuen Weg, den die Firma unter ihrer Führung einschlägt, bewerben und ruft das fünfte Dead-or-Alive-Turnier aus – und hier beginnen sich die Fäden zusammenzuziehen.

Auf einer Bohrinsel, auf der wir schon mit einigen bekannten Charakteren wie Bass Armstrong gekämpft haben, der sich dort mit einem „normalen“ Job mittlerweile von seinem Weltmeister-Wrestler-Dasein zur Ruhe gesetzt hat, werden die Kämpfe des großen Turniers ausgerichtet. Man spielt sich weiter mit den Charakteren durch die Dead-or-Alive-Geschichte, bis die Wendung schließlich kommt und die epische Geschichte der Ninja des Mugen-Tenshin-Clans beginnt und somit die Zugpferde der Serie ihr Stelldichein in der Geschichte bekommen und die Geschichte im finalen Showdown endet.

Knochenbrüche, Schweiß und kein Blut!

Das Kampfsystem der Dead-or-Alive-Serie basiert auf den einfachen Grundlagen: Schlag, Tritt, Wurf, Block und Konter, wobei die Wurf- und gerade die Konterangriffe besonders individuell ausgeprägt in der Serie sind. Im Kampfgeschehen stehen anfangs die Schlag- und Trittkombinationen im Vordergrund, welche durch die Richtungstasten unterschiedliche Kombinationen darbieten. Jeder Kämpfer hat einen individuellen, der Realität meist nachempfundenen Stil. So variiert die Größe der Kombopalette der einzelnen Kämpfer, zum Beispiel von einem russischen Auftragskiller der einen Kampfstil namens Sambo pflegt, der auf präzise, kraftvolle und tödliche Angriffe wert legt, hin zu einem Kung Fu wie ihn Christis She Quan mit dem Schlangen-Kung Fu, welches auf viele kleine Angriffe legt, die den Gegner aus der Balance werfen, verwendet.

Danger Zones und coole Würfe, DoA pur
Danger Zones und coole Würfe, DoA pur

Hat man seinen Kampfstil gefunden, eröffnet das Spiel eine weitere Komponente mit Würfen und Konterangriffen. Es gilt im Weiteren den Gegner mit verwirrenden und nicht immer wiederkehrenden Angriffsfolgen zu bearbeiten, damit er keinen verheerenden Konter ausführen kann. Ist der Gegner genug in die Enge getrieben, kann man Würfe ansetzen. Es gibt im Gegensatz zu anderen Beat ‘em Ups eine regelrecht große Palette an unterschiedlichen Würfen, bis hin zu Kombowürfen, die dreimalige Eingabe erfordern.

Wer jetzt noch tiefer in die Materie einsteigen will, der wird von Dead or Alives Kampfsystem keinesfalls enttäuscht. Ein Superangriff, hier Kritischer Burst genannt, steht noch zur Verfügung und die Stages bieten eine Vielfalt an explosiven oder anders verletzenden Elementen, in denen man seine Kontrahenten schleudern kann. Schon mal jemanden im Zirkus durch einen brennenden Reifen gestoßen, der dann von einem Tiger in die Luft geschlagen wird und dann einen Kombinationsangriff auf ihn ausführt? Hier punktet das Spiel mit seiner riesigen Vielfalt an individuellen Arealen wie dem gerade genannten Zirkus, dem Amazonasdschungel, Tokios Dächern oder den neuen Arealen der Last-Round-Version. Ein europäisches Schloss mit Halloweendekor, ein idyllischer Strand, dessen Meer von Haien umschwärmt wird, oder eine Bergspitze, von der man seinen Kontrahenten ins Tal befördern kann. Dead or Alive bietet in jedem Areal eine eigene Gefahrenzone.

Der Kritische Burst wird für jeden Spieler ab 50 Prozent Energie verfügbar. Ein Profi setzt seinem Gegner im Idealfall vorher mit Powerstößen zu, um ihn aus dem Gleichgewicht in einen paralysierten Zustand zu prügeln, und setzt dann den Kritischen Burst ein. Hat man es geschafft und den Gegner damit getroffen, kann man kurz einer coolen Angriffsfolge zusehen und für wenige Sekunden die Richtung des finalen Schlags nachjustieren, um den Gegner dann in eine Gefahrenzone zu befördern, um noch mehr Schaden zuzufügen.

Tag Team: Kombo-Spaß pur
Tag Team: Kombo-Spaß pur

Um das Spiel auf einem so hohen Niveau spielen zu können, benötigt es natürlich eine Menge Geschick und natürlich Training. Hierfür steht der Trainingsmodus zur Verfügung mit allerlei Konfigurationsmöglichkeiten, um einen Kampf zu simulieren oder eine Move-Anzeige, um die etlichen Kombos und Spezialangriffe auswendig zu lernen. Neben dem Trainignsmodus steht noch der klassische Arcademodus zur Verfügung, ein Time-Attack-Modus und ein Überlebensmodus. In allen Modi stehen acht Schwierigkeitsgrade zur Verfügung, von Anfänger bis zu Legende, und man schaltet die sagenumwobenen 400 Kostüme, 1006 Titel, Frisuren und Zubehör für seine Kämpferinnen und Kämpfer frei. Wem das dann noch nicht genug ist, der kann auf einen Teampartner zurückgreifen und ein Tag Team Battle starten, in dem sogar eigens für spezielle Charaktergruppierungen kooperative Würfe zur Verfügung stehen.

Wer sich ganz auf den menschlichen Gegner spezialisieren möchte, kann im Offlinespiel eine Eingabeverzögerung simulieren, die beim Onlinekampf eintritt beziehungsweise eintreten kann. Im Onlinekampf stehen das Ranglistenspiel und der freie Lobbykampf mit etlichen Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung. Frohes Prügeln wünschen wir jedem Casual und Onlineprofi, denn Dead or Alive 5 Last Round hat es in sich. Neben den Spielmodi und den Arealen stehen 36 Kämpfer zur freien Verfügung und Dead or Alive ist dank seinem komplexen Kampfsystem, mit die Creme de la Creme des japanischen 3D Beat-‘em-Up-Genres.

Pure Ästhetik, in your Face!

Die optische Präsentation steht dem Gameplay im Urteil in Nichts nach. Neben der schönen ästhetischen Präsentation der Kämpferinnen und dem typisch japanischen Design, sticht das Spiel durch den fast flüssigen, authentischen Übergang von Angriffen zu Trefferanimationen besonders hervor. Trifft man einen Gegner während des Schlags im Gesicht, weicht sein ganzer Körper mit ausgestrecktem Schlagarm zurück und fällt mit der Wucht des Schlages, angefangen am Kopf, nach hinten. Natürlich stehen die weiblichen Konturen, für die das Spiel besonders bekannt ist, im Vordergrund und auch hier hat Koei Tecmo mit Last Round die Grafik verbessert. Die sogenannte Soft Engine verbessert nicht nur die seidige Haut und das Haar der Kontrahentinnen und Kontrahenten, sondern lässt auch die überzeugendsten Argumente der Kämpferinnen, aufreizender mit dem Rest des Körpers zusammen agieren.

Dead or Alive 5 Last Round-Test_05
In Full HD kommt das Spiel erst recht zur Geltung

Die Effekte der Gefahrenzonen und der Areale sind durch das Full HD natürlich noch spektakulärer und detaillierter. Man wird von Anfang bis Ende einer Kampfrunde mit stimmigen und einfach coolen Kamerafahrten verwöhnt, ob man nun gewinnt oder verliert und an den neuen sowie alten Stages kann man sich auch noch nach zwei Jahren kaum satt sehen. Wenn man die Arenen richtig anpackt, kann man spektakuläre Effekte auslösen, wie zum Beispiel ein entgleisender Zug oder ein zusammenstürzendes Bauträgergestell, das auf Tokyos Straßen einschlägt. Wer es richtig atmosphärisch mag, der wählt einen dichten Kirschblütenwald als Schauplatz für einen Kampf unter zwei Ninja oder einen Kampfring mit pyrotechnischen Einlagen für einen Kampf unter Wrestlern.

Der Sound des Spiels ist mit gewohnt klassischen japanischen Beat-‘em-Up-Melodien unterlegt. Manche davon sind etwas eigenwillig, viele andere sind harmonische, unterschwellige Kompositionen. Als neues Feature wurde in Last Round eingebaut, dass man für einzelne Stages und Menüs, sich jetzt die Musik selber aussuchen und festlegen kann, um das Spiel seinem persönlichen Geschmack anzupassen. Die Kampfgeräusche sind wuchtig und stimmig, vor allem die wahlweise englische und japanische Audioausgabe bringen nochmal unterschiedliche Atmosphären ein.

Fazit

Dead or Alive 5 Last Round bietet nicht weniger als sein Urspiel, es bietet vieles mehr. Es ist und bleibt ein Beat ‘em Up der Spitzenklasse mit wuchtigen Argumenten und Gameplayvorzügen, die Genrekollegen nicht bieten. Die Präsentation des Spiels ist erstklassig, vom Sound hin zur detailverliebten Gestaltung der Bewegungsflüsse, über die coolen Kampfstile hin zu den wunderschönen Kämpferladys, mit denen man sich keinesfalls anlegen sollte. Die neuen Stages und neuen Kämpfer sind eine Augenweide und die freischaltbaren Objekte wie die 400 Kostüme und 1006 Titel bieten Langzeitspaß. Wer die alten Inhalte schon freigespielt, oder DLCs auf seiner PlayStation-3/Xbox-360-Version besessen hat, kann sie ohne weitere Probleme in Last Round importieren. Die Ultimate-Kämpfer bieten altbekannte Stile wie der Tengu-Stil aus Dead or Alive 2 oder Hayates altem Karatestil. Beat-‘em-Up-Fans, Gelegenheitsprügler und Liebhaber der japanischen Unterhaltung kommen voll auf ihre Kosten.

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Story: Eine Beat-‘em-Up-Story mit Tiefgang, Humor und geschickter Inszenierung. Sie fungiert dabei auch als Tutorial und ist sehr schön anzusehen. Leider bieten die neuen Charaktere keine Geschichte an.

Gameplay: Die Serie bleibt sich treu und man kämpft im “Schere-Stein-Papier”-Prinzip. Die Kampfarenen sind interaktiv und es können coole Animationen und verheerender Zusatzschaden mit den Kritischen-Burst-Superangriffen ausgeteilt werden, offline sowie online spielbar, neue Charaktere sind in Last Round spielbar.

Grafik: Wundervoll animierte Kämpferinnen und Kämpfer, die durch Full HD und die neue Soft Engine noch einmal verschönert wurden. Schmutz und Schweißeffekte zieren die Spielfiguren, die Hintergründe sind interaktive Filme mit tollen Effekten an denen man sich kaum satt sehen kann.

Sound: Typisch für die Serie gibt es Technomusik bis hin zu Orchestermusik. Mehrere Systemsprecher sind freischaltbar. Englisch und Japanisch als Synchronisation, Musik kann pro Kämpfer und Arena vorkonfiguriert werden.

Sonstiges: Fanservice pur, drei Gastkämpfer, alle Dead-or-Alive-5-Ultimate-Charaktere und -DLCs sind verfügbar, 1006 Titel sind erspielbar, 400 Kostüme und neue Möglichkeiten seine Figuren zu schmücken sind dabei, PS3- und Xbox-360-DLCs und -Inhalte können importiert werden.