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PS4 und Sony: „Wir verstehen nicht genau, was passiert“

Unglaubliche zehn Millionen Menschen besitzen bereits ein PlayStation-4-System. Die Konsole verkauft sich besser, als es selbst optimistischste Optimisten erwarten konnte. Selbst Sony muss sich die Frage stellen, warum es eigentlich so gut läuft, wie es läuft. Auch Shuhei Yoshida ist da einigermaßen ratlos. Wie wohl viele Käufer, sieht Yoshida die Heimkonsole als „wertvolle Investition“, aber das reicht als Erklärung nicht aus.

„Die 10 Millionen durchverkauften Exemplare innerhalb der ersten neun Monate übertreffen all das, was wir uns erhofft hatten, bei weitem“, sagte er in einem neuen Interview mit Eurogamer. „Wie bekannt ist, konnten wir viele Monate lang die Nachfrage nicht befriedigen. Es war schwierig, eine PS4 zu finden und zu kaufen. Nun können wir in jedem Land, in dem die PS4 erhältlich ist, Einheiten ausliefern. Wir haben gerade erst die Nachfrage befriedigen können.“

„Es übertrifft einfach unsere Vorstellungen. Wir sind so glücklich. Ich selbst bin aber auch etwas nervös, denn wir verstehen nicht genau, was passiert. Man muss verstehen, warum sich die eigenen Produkte verkaufen, damit man für die Zukunft planen kann, richtig? Mit konventionellem Denken kommt man nicht weit. Viele Leute dachten, dass man keine spezielle Hardware mehr braucht, aber dennoch sind viele Leute davon begeistert. Wenn man sieht, wie die neuen Spiele erscheinen und auf der E3 oder gamescom angekündigt werden, ist das für einen Spieler immer noch ein guter Grund, um das als wertvolle Investition zu betrachten.“

So gibt er die Frage gern auch zurück an Journalisten und Marketing-Experten. „Ich frage die Marketing-Leute nach den Gründen dafür. Sie haben mit Leuten gesprochen, die die Konsole bereits gekauft haben. Das Fantastische an den anfänglichen Daten war die Zahl der Leute, die vor dem PS4-Kauf keine PS3 hatten. Wir haben also viele neue Kunden. Und manche hatten sogar überhaupt keine Last-Gen-Hardware: PS3, Xbox 360 oder Wii. Woher kommen sie also?“

Yoshida kann diese Frage nicht beantworten: „Nun, ja. Ich weiß es nicht“, so Yoshida, „Sobald wir solch großartige Verkaufszahlen sehen, sagt uns unser Instinkt, dass wir uns Gedanken über zukünftige Verkäufe machen sollten, richtig? Haben wir all die Core-Gamer bereits abgeschöpft? Wenn wir solche Mengen verkaufen, gibt es vielleicht keine Kunden mehr, an die wir sie verkaufen können. Das ist eine wirklich erschreckende Vorstellung.“.

„Wir wollen also verstehen, wer diese Kunden sind, die wir nicht notwendigerweise als Core-Gamer betrachten. Wir wollen wissen, warum sie die PS4 kaufen und was sie damit machen, damit unsere Zukunft etwas positiver aussieht und wir nicht den Eindruck haben, sie bereits an jeden einzelnen Core-Gamer verkauft zu haben. Und genau das machen wir.“

„Gleichzeitig gibt es viele Dinge, an denen wir derzeit arbeiten, etwa neue Features für die Firmware, unsere Netzwerk-Dienste und der Spielekatalog. Wir hoffen daher, dass wir dieses Momentum aufrechterhalten und eine größere Zielgruppe erreichen können als mit der PS3“, so Yoshida.

via Eurogamer