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Im Test! Dynasty Warriors: Gundam Reborn

Wieder einmal schafft es ein Ableger von Dynasty Warriors nach Europa. In Dynasty Warriors: Gundam Reborn begebt ihr euch allerdings nicht mit Herrschern der chinesischen Dynastie in den Kampf, sondern tragt eure Schlachten mit riesigen Roboter, Mobile Suits genannt, zu Land, zu Wasser und im All aus. Überzeugt der Titel nur eingefleischte Gundam-Veteranen oder gar jedermann? Erfahrt es in unserem Review!

Viele Maschinen, wenig Geschichte

Neben Massenkämpfen gibt es auch epische Duelle.
Neben Massenkämpfen gibt es auch epische Duelle.

Dynasty Warriors: Gundam Reborn besteht aus den beiden Komponenten Official Mode und Ultimate Mode. Der erstere Modus begleitet Spieler durch Handlungsstränge des Gundam-Multiversums, während der andere Modus auf Missionen in einem Crossover-Multiversum basiert ist.

Zwar sind im Spiel Charaktere und Mobile Suits aus zahlreichen Serien des langjährigen Multiversums enthalten, im Official Mode werden allerdings nur die Geschehnisse aus den Zeitlinien Universal Century (Mobile Suit Gundam, Mobile Suit Z Gundam, Mobile Suit Gundam Char’s Counterattack und Mobile Suit Gundam Unicorn) und Cosmic Era (Gundam SEED und Gundam SEED Destiny) behandelt.

In diesen steuert man hauptsächlich die Protagonisten durch wichtige Gefechte ihrer Handlungsbögen. Zwischen den modernen Schlachten werden Gespräche mit den Figuren im Visual-Novel-Stil eingespielt, manchmal sind auch Bildausschnitte aus den Serien oder aber auch gänzlich neue Zwischensequenzen im Grafikstil des Spiels zu sehen – eine gelungene Kombination aus Nostalgie und Aktualität.

Verheerende Waffen.
Verheerende Waffen.

Im Gegensatz zur japanischen Ausgabe wurden in der europäischen Version des Spiels sämtliche Musikstücke aus den Anime aufgrund von Lizenzierungsgründen entfernt und durch andere ersetzt. Ferner sind lediglich die japanische Tonspur und englische Bildschirmtexte vorhanden – nicht der optimale Deal, aber insgesamt ist die akustische Präsentation und eine fehlende Sprachauswahl akzeptabel für einen Titel dieses Genres.

My Little Mobile Suit

Während im Official Mode gradlinig einer Handlung gefolgt wird, birgt der Ultimate Mode im Wesentlichen mehr Freiheiten, büßt dafür aber die Handlung ein. Aus den freigeschalteten Piloten dürft ihr einen beliebigen auswählen und mit einem kompatiblen Mobile Suit ausstatten.

Insgesamt kann man sich in etwa 70 Missionen messen, die in thematisch zueinander passenden Kategorien komprimiert wurden. Ist man erst einmal in einem dieser Komplexe durchgestartet, werden die einzelnen Missionen als Glieder einer Kette angezeigt.

Explosionen über Explosionen.
Explosionen über Explosionen.

Zwar sind die Missionen in diesem Modus längst nicht so reich an Umfang und Vielfalt wie die Schlachten im Official Mode, dennoch kommt durch die unterschiedlichen Missionsziele genug Abwechslung auf. Manchmal werden auch unterschiedliche Routen angeboten, wobei letztendlich nur eine ausgewählt werden kann und die andere Route für den Durchlauf geschlossen wird. Überdies müssen manche Missionen bereits beim ersten Versuch absolviert werden, sonst droht ein Game Over und das gesamte Missionspaket muss von Anfang an wiederholt werden.

Um alles aus den Missionen herauszuholen, können zusätzliche Herausforderungen gemeistert und dadurch Medaillen gesammelt werden. Jede Mission besitzt drei Ziele, wobei schwerere Ziele meist Steigerungen von einfachen Versionen sind und daher in einem Zug erledigt werden können. Andere Medaillen erfordern hingegen den Einsatz von bestimmten Mobile Suits und können daher nicht alle beim ersten Versuch erspielt werden.

Sind sämtliche Missionen eines Missionspacks abgeschlossen, gibt es zusätzliche Belohnungen und die Möglichkeit, an einem beliebigen Punkt des Missionspacks zu starten. Weiterhin kann man zudem die Schwierigkeit der Missionen beim erneuten Durchspielen erhöhen. Wird es einmal zu schwer, kann man sich von Spieler 2 im selben Raum oder einem Piloten im PlayStation Network helfen lassen – oder aber selbst als Helfer einspringen.

Manche Mobile Suits sind ganz schön agil.
Manche Mobile Suits sind ganz schön agil.

Zwischen jeder Schlacht kann man Kraft tanken und sich Ruhe gönnen. Viel wichtiger ist jedoch das Ausbauen der eigenen Fähigkeiten während dieser Zwischenphasen. Sowohl Mobile Suits als auch die Piloten lassen sich optimieren.

In den Schlachten selbst und beim Abschluss dieser erhält man nicht selten Baupläne und Materialien. Im ersten Moment wirken die Baupläne wie neue Teile für Mobile Suits, tatsächlich handelt es sich bei diesen um simple Verbesserungen für die Werte der Maschinen. Durch verschiedene Ränge der Pläne werden bessere Upgrades möglich. Ferner können Pläne miteinander kombiniert werden, um die einzelnen Verbesserungen zu kumulieren, was essenziell spätere Missionen ist.

Daneben können in einem Bauplan auch Upgrades an der Bewaffnung vorgenommen werden, welche letztendlich zu stärkeren Combos führen. Diese benötigen dabei unterschiedliche Materialien. Überdies müssen bestimmte Materialien durch die Kombination anderer erst erschaffen werden, damit es möglich ist, höherrangige Upgrades der Waffen durchzuführen.

Bei den ganzen Möglichkeiten sollte man allerdings das Limit der Baupläne nicht außer lassen. Durch geschicktes Kombinieren und Verbessern kann die ultimative Maschine erschaffen werden.

In der Lounge geht es hingegen um die Piloten der Gundam-Reihe. Nach jedem Kampf erhält der gesteuerte Pilot neben Pilotpunkte für Level Ups sogenannte Teampunkte. Mit diesen können hilfreiche Fähigkeiten erlernt werden, von denen mit steigendem Level immer mehr verfügbar werden.

So ist es etwa möglich, den Angriffs- und Abwehrwert im Kampf proportional zu den besiegten Feinden zu erhöhen oder aber auch bestimmte Angriffe mit der Fähigkeit zu versehen, Feinde zu sich heranzuziehen. Bevor allerdings die Fähigkeiten der Piloten überhaupt ihre Wirkung entfalten können, müssen sie im Voraus ausgerüstet werden.

Weiterhin kann in der Lounge auch ein Partner für Kombinationsattacken ausgesucht werden sowie bis zu sechs Favoriten unter den Piloten, welche nach erfolgreichen Missionen einen Bruchteil der gewonnenen Pilotenpunkte erhalten.

Insgesamt wirken die Möglichkeiten zur Verbesserung der Werte und Fähigkeiten zu einfach und werden schnell zu einer gewöhnlichen Prozedur. Gleichzeitig wird man nicht mit komplizierten Mechaniken aufgehalten und kann sich zügig ins Getümmel stürzen.

Die Gundam-Produktion im Hochkurs

Kein Ende in Sicht.
Kein Ende in Sicht.

Die Schlachten in Dynasty Warriors: Gundam Reborn nehmen stets episches Ausmaß an. Ganz gleich, wo das Gefecht stattfindet und unter welchen Bedingungen gekämpft wird, das Größenverhältnis zwischen den Parteien wird euch stets wie 1:100 vorkommen, auch mit Verbündeten.

So wirken die Konfrontationen immer kolossal auf den ersten Blick, wenngleich es später immer lustig anzusehen ist, wenn nach tausenden besiegten Feinden weitere Bataillons aus dem Nichts auftauchen, obwohl es heißt, der Feind sei geschwächt. Ferner sind manchmal die Größenverhältnisse der Mobile Suits zur Umgebung etwas seltsam ausgefallen.

Die Grafik in den Gefechten wirkt recht einfach und bei viel Tumult wird auch mal der Spielfluss kurzzeitig verlangsamt, doch das Effektbombardement der verheerenden Attacken kann diese Schwächen teilweise ausgleichen.

Euer Mobile Suit verfügt im Kampf über einen Nahkampf- und Fernkampfangriff, wobei letzterer auch aufladbar ist. Neben diesen gibt es auch den Spezialangriff, der nur angewendet werden kann, wenn ein Segment der pinken SP-Leiste gefüllt ist, von denen mit entsprechenden Bauplänen bis zu drei zur Verfügung stehen können.

Ist die Lage brenzlig, empfiehlt sich der Burst-Modus. Dieser kann wieder nur dann aktiviert werden, wenn die entsprechende Leiste in Orange vollständig gefüllt ist. Wird der Modus gestartet, gibt es für einen kurzen Zeitraum je nach Pilot und Maschine positive Effekte. Weiterhin kann auch der Kombinationsangriff benutzt werden, der aus den Spezialangriffen des eigenen Mobile Suits und dem des ausgewählten Partners besteht.

Erstmals in der Reihe können auch sogenannte Mobile Armors gesteuert werden. Bei diesen handelt es sich um riesige Mobile Suits, die es aufgrund ihrer stark erhöhten Werte wahrhaftig mit ganzen Armeen gleichzeitig aufnehmen können. Ferner sind sie unzerstörbar, solange ihre Panzerung auf den einzelnen Segmenten nicht vorher beschädigt wird.

Grundsätzlich gilt es in den Schlachten, die Gebiete des Gegners im geräumigen Areal unter Kontrolle zu bringen. Dies geschieht, indem ihr in diesen die schäbige Massenproduktion an Mobile Suits so lange bezwingt, bis das Areal erobert ist. Manchmal wird das Gebiet auch von einem Ass bewacht, einem anderen Piloten. In diesem Fall muss ebendieser zur Eroberung vernichtet werden.

Trotz dieser einfachen Grundlagen bleibt der Titel abwechslungsreich durch verschiedene Missionen innerhalb der Schlachten, wie etwa dem Verteidigen der eigenen Reihen oder dem Überwältigen von Flaggschiffen. Damit auch längere Gefechte überlebt werden können, findet man nicht selten Truhen mit kurzfristigen Upgrades. Der Schwierigkeitsgrad ist moderat und angemessen und bietet sowohl für Anfänger als auch Profis ein ideales Erlebnis.

Der Wiederspielwert ist gering

Nicht nur gut.
Nicht nur gut.

Obwohl das Spiel keinen zu geringen Umfang bietet, wird man insgesamt auf die eigene Motivation angewiesen sein, um alles aus Dynasty Warriors: Gundam Reborn herauszuholen. Das Spiel selbst sorgt nach dem Durchspielen kaum für Motivationsschübe.

Neben einem Kompendium für Charaktere, Mobile Suits, Flaggschiffe, Zwischensequenzen und Musik, warten auch hunderte Karten darauf, freigeschaltet zu werden, womit gleichzeitig auch das Freispielen von Piloten und Maschinen verbunden sind.

Die Bedingungen der Karten sind allesamt einfach zu erfüllen, nicht selten aber langwierig und repetitiv. Schön wäre es auch gewesen, eine Art Editor einzufügen, bei dem die Parteien frei bestimmt werden könnten und Spieler so die Möglichkeit haben, ihre Traumschlachten auszutragen.

I am Gundam… But not more

Für Fans von Gundams und Mobile Suits ist Dynasty Warriors: Gundam Reborn schon beinahe ein Pflichtkauf, wenn man von Importware aus Japan absieht. Trotz kleiner Schwächen bietet der Titel ein unterhaltsames Erlebnis mit vielen Referenzen und Gefechten riesigen Ausmaßes.

Alle anderen sollten sich vorher ein genaueres Bild über das Gameplay durch Spielausschnitte machen, bevor sie sich für einen Kauf entscheiden. Das Spiel ist keineswegs schlecht, allerdings hauptsächlich für eine bestimmte Zielgruppe konzipiert.

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Story: Mehrere kurze Handlungsbögen aus dem Gundam-Multiversum.

Gameplay: Massenkämpfe mit großem Ausmaß und zahlreichen Aufgaben.

Grafik: Nicht aktuell mit Framerate-Einbrüchen, aber viele Effekte bei Attacken.

Sound: Unspektakulär, exklusiv japanische Synchronisation.

Sonstiges: Großes Kompendium und Kartenjagd.