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Im Test! Battle Princess of Arcadias

Vielleicht erinnert ihr euch noch an Nippon Ichi Softwares 20. Jubiläum und einige Spieleankündigungen, die damit einher gingen. Dazu zählten auch die beiden Titel The Guided Fate Paradox und Disgaea D2: A Brighter Darkness. Jetzt hat der amerikanische Publisher NISA mit Battle Princess of Arcadias für PlayStation 3 bereits den dritten Jubiläumstitel in den Westen gebracht. Das Side-Scrolling-Action-RPG im knuffigen 2D-Design ist in Amerika und hierzulande allerdings nur als Download im PlayStation Store erhältlich. Ob es sich lohnt, zusammen mit Prinzessin Plume in den Kampf gegen unzählige Monster zu ziehen, erfahrt ihr in unserem Test zum Spiel!

Es war einmal…

Battle Princess…eine lebensfrohe, aber dümmliche Prinzessin, die alles tat, um ihr Königreich Schwert zu beschützen. Sie wurde für ihr kämpferisches Talent respektiert und von ihrem Volk geliebt. Leider begab es sich, dass ihr persönlicher Assistent sein Leben im Kampf gegen eine gewaltige Bestie verlor und dabei auch die Prinzessinnenkampfeinheit zerschlagen wurde. Nach Einstecken dieses bitteren Verlustes galt es nun, die Lücke wieder zu schließen und so wurde der Prinzessin ein neuer Assistent zur Seite gestellt. Der Neuling war allerdings alles andere als erfahren im Kampf und hatte noch viel zu lernen. Trotz allem zog er bereitwillig zusammen mit der Prinzessin in den Kampf gegen die immer weiter anwachsende Zahl an Monstern, die das Königreich bedrohte.

Die Geschichte um Heldin Plume klingt wie ein mittelalterliches Märchen, versehen mit einer Portion Fantasy. Wenn man durch die anfänglichen Ereignisse noch denken mag, die Geschichte würde einen eher ernsten Weg einschlagen, so merkt man recht schnell, dass dies nicht der Fall ist. Zwar wird das Königreich immer mehr von Monstern und zum Teil sehr starken Bestien bedroht und die Charaktere im Spiel versuchen dieses Problem auch zu bewältigen, allerdings vermittelt das Spiel in erster Linie eine fröhliche und heitere Atmosphäre. Ihren Teil dazu tragen auch die klischeehaften Charaktere bei, die nicht jedermann ansprechen werden und die manchmal recht sinnlosen Gespräche. Der Humor des Spieles erreicht zudem nicht immer den gewünschten Effekt.

Mit Schwert und Bogen in den Kampf

Eure erste Aufgabe ist es, dem neuen Assistenten zu zeigen, wie man richtig kämpft. Da der beste Weg learning by doing ist, werdet ihr sogleich euer erstes Combat Level bestreiten. Level werden nach und nach auf der Weltkarte in Form kleiner Flaggen angezeigt und per Knopfdruck seht ihr erst Details der Mission und könnt im nachfolgenden Bildschirm dann euer Team, bestehend aus drei Charakteren, aussuchen.

Battle Princess of Arcadias spielt sich komplett in 2D und dementsprechend sehen auch die Level aus. Ihr bewegt eure Figur entweder nach links oder rechts und werdet in regelmäßigen Abständen von einer Gruppe von Monstern angegriffen. Erledigen lassen sich diese durch schwache oder starke Angriffe oder anderen durch Tastenkombinationen hervorgerufenen Attacken. Um Treffer zu vermeiden, steht euch auch die Möglichkeit des Verteidigens zur Verfügung und einige Gegner lassen sich zudem nur mit gezielten Springen erreichen. Habt ihr den jeweiligen Charakteren Items zugeteilt, so werdet ihr von diesem im Kampf Gebrauch machen können.

Battle PrincessDie drei von euch ausgesuchten Charaktere lassen sich innerhalb eines Levels ganz einfach mit L2 oder R2 austauschen. Zudem mischen sie sich auch bei Spezialattacken mit ein oder führen gelegentlich Hilfsangriffe mit aus. Die Häufigkeit ist davon abhängig, wie viel ‚Ehre‘ ein Charakter gegenüber einem anderen Charakter hat. Nach erfolgreichem Beenden einer Mission wird eure kämpferische Leistung mit einer Note bewertet und es winken euch zusätzliche Erfahrung, eine Steigerung der Ehre und Geld.

Neben den Combat Level gibt es noch zwei andere Kampfarten in Spiel. Eine wäre das Siege, Bosskämpfe. Wenn ihr Bossen gegenübertretet, seid ihr nicht mehr auf euch alleine gestellt, sondern habt eure Prinzessinnenkampfeinheit mit an eurer Seite. Dies mag in erster Linie ein Vorteil sei, weil eine ganze Armee dem Bossgegner viel Schaden zufügen kann, allerdings sind die Soldatinnen nicht sehr robust. Wer eine Weile unaufmerksam ist und seiner Einheit die falschen Befehle gibt, sieht sehr schnell ein Game Over auf den Bildschirm flimmern.

Um siegreich aus der Schlacht hervorzugehen, müsst ihr die Formationen der Einheit entsprechend ändern. Habt ihr nichts zu verlieren, so setzt ihr auf Angriff, sodass die Soldatinnen gezielt das Schild des Feindes zerstören können. Sollte der Boss zu viel Schaden anrichten, wechselt ihr zur Verteidigung oder lasst die Einheit einfach ganz vom Bildschirm verschwinden, damit sie sich wieder sammeln kann und fehlende Mitglieder ersetzt. Für jeden Wechsel verbraucht ihr sogenannte Moral.

Erst wenn das Schild des Bossgegners durchbrochen wurde, lässt er sich direkt angreifen und sogar in einen Zustand versetzen, der ihn für einige Zeit kampfunfähig macht.

Bosskämpfe sind vor allem anfangs alles andere als leicht und selten beim ersten Versuch zu schaffen. Das Hauptproblem ist dabei die Gewöhnung an die Tastenbedienung, um euren Soldaten Befehle zu erteilen und das gleichzeitige Aufpassen auf eure eigene Figur. Es ist nicht einfach mit zwei Tasten zwischen den Formationen zu wechseln und diese auch noch zu bestätigen, wenn man im gleichen Moment aus der Ziellinie des Bosses verschwinden müsste.

Battle PrincessDie letzte Kampfart wird Skirmish genannt und lässt euch gegen feindliche Einheiten antreten. Hierbei wählt ihr drei eurer Prinzessinnenkampfeinheiten aus und schaut euch ,ob der Waffentyp der Einheit im Vor- oder Nachteil ist. Setzt der Gegner Pfeil und Bogen ein, so wäre zum Beispiel das Schwert die richtige Wahl. Gegen Äxte hilft hingegen Magie.

Während des Kampfes nimmt eine Einheit aktiv am Geschehen teil und wie bereits in Bosskämpfen müsst ihr diesen die richtigen Befehle erteilen, um keine Niederlage einzustecken. Hilfreich ist es, dass die Möglichkeit besteht, zwischen euren Einheiten hin und her zu wechseln und ihr bei voller Moral-Leiste sogar eine starke Spezialattacke starten könnt.

Neben eurem eigentlichen Ziel, gilt es zudem alle Waffen zurückzuholen, die Monster aus einem Waffenlager gestohlen haben. So werdet ihr auf euren Missionen eine Vielzahl an Waffen einsammeln, die mit unterschiedlichen Attributen und Fähigkeiten ausgestattet sind.

Aufrüsten könnt ihr diese in der Waffenwerkstatt. Bringt hierfür gesammeltes Materialien mit und ihr könnt die Attribute verbessern oder den Waffen Elemente hinzufügen. Ebenso besteht die Möglichkeit, geheime Fähigkeiten freizuschalten und sogar komplett neue Waffen zu entwickeln.

Weitere Funktionen, die euch in der zum Teil begehbaren Stadt zur Verfügung stehen, ist das Kaufen und Verkaufen von Ausrüstung und Items, sowie das Aufleveln der Prinzessinnenkampfeinheit. Wie in Combat Leveln, wird die Gegend komplett in 2D dargestellt und ihr könnt eure Figur nur nach links oder rechts steuern.

Bunt, bunter, am buntesten!

battle princessBattle Princess of Arcadias präsentiert sich in einem kunterbunten, kindlichen Märchenstil, der seine Inspiration sicherlich bei Spielen aus dem Hause Vanillaware fand. Leider ist dieses Spiel nicht ganz so hübsch anzusehen, wie zum Beispiel Murasama oder Dragon’s Crown, aber man erkennt die Liebe zum Detail. Vor allem die Räumlichkeiten im Schloss stechen hierbei positiv hervor. Die Charaktere an sich sind fast schon wieder zu niedlich gestaltet, was besonders bei älteren Personen etwas merkwürdig herüberkommt. Während eines Gespräches wird auf die Benutzung von speziellen Effekten zurückgegriffen, die die Gefühle der Charaktere bildlich darstellen. Aber auch ohne diese wirken die Figuren dank entsprechenden Animationen alles andere als leblos.

Die musikalischen Untermalung des Abenteuers bewegt sich nur teils in einem hörenswerten Bereich, aber passt sich mit seinen heiteren Liedern und der Benutzung von J-Pop der Atmosphäre des Spieles an. In Combat Level hört man hingegen auch einmal schnellere, technoähnliche Stücke.

NISA verzichtet dieses Mal komplett auf eine englische Synchronisation, daher werdet ihr durchgehend mit den japanischen Stimmen der Charaktere vorlieb nehmen müssen. Dazu kommt, dass ihr über einigermaßen gute Englischkenntnisse verfügen solltet, denn deutsche Untertitel sucht man hier vergeblich.

Und die Moral von der Geschicht‘?

Ein interessantes, aber etwas gewöhnungsbedürftiges Abenteuer stellt Battle Princess of Arcadias auf jeden Fall dar und es punktet vor allem in Sachen Spielspaß. Action-JRPG-Freunde, die Spaß daran haben sich durch Massen an Monstern zu schlagen und ihre Charaktere aufzustufen, werden Gefallen an diesem Spiel finden, denn ist das Voranschreiten in der Story mit nicht wenig Grinding verbunden. Viel erwarten solltet ihr allerdings nicht von der Story und den Charakteren und gleichauf mit einem Vanillaware-Titel wird Battle Princess of Arcadias ebenso nie stehen. Als ein spaßiges Spiel für zwischendurch reicht es aber allemal, wenn ihr dazu gewillt seid 30 Euro für einen Downloadtitel hinzublättern.

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Story: heitere, märchenhafte Geschichte, die weitgehend keine wirklich interessanten Momente bietet und eher auf albernen Humor setzt.

Gameplay: spielt sich aus der 2D-Perspektive mit einem actionhaften System aus der Seitenansicht, taktische Elemente kommen in Skirmish und Bosskämpfen zum Zuge, in den denen man seiner Armee Befehle erteilen muss.

Grafik: farbenfroh und kindlich gehalten, mit einem Stil, der ein wenig an Vanillaware-Titel erinnert.

Sound: bietet einen Mix aus fröhlichen Stücken, schnelleren Liedern und J-Pop-Musik.

Sonstiges: nur englische Texte und japanische Sprachausgabe, nur digital über den PlayStation Store zu erwerben, dank an die 900 unterschiedlichen Waffen und 10 spielbaren Charakteren gibt es viel zum Ausprobieren und Herumexperimentieren.