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Im Test! Tappingo

Für alle Puzzle-Spiel-Liebhaber da draußen steht seit dem 6. März Tappingo im deutschen Nintendo eShop zum Download bereit. Hugo Smits und sein Entwicklerstudio Goodbye Galaxy Games haben mit Tappingo ihr erstes Spiel für Nintendo 3DS im Angebot und wollen an die erfolgreichen DSi-Ware-Titel Flipper, Ace Mathician und Color Commando anknüpfen. Hugo Smits, seines Zeichens großer Nintendo-Befürworter und dafür bekannt, exklusiv für Nintendo-Geräte zu entwickeln, steht also nun wieder einmal mit einem Puzzle-Strategie-Spiel in den Startlöchern.

Wohlgemerkt tritt Tappingo ein schweres Erbe an, denn seine Vorgänger sind allesamt DSi-Ware Award Gewinner und kreative Vertreter in der oft so verschmähten Download-Only-Welt. Was Tappingo zu bieten hat und ob es den Download wert ist, lest ihr wie immer in unserem Test!

Malen nach Zahlen

Herrliche Pixel-Kunst

In Tappingo geht es um bunte Bilder. Genauer gesagt um die Fertigstellung von zahlreichen Pixel-Kunstwerken! Diese sind nämlich bis zur Unkenntlichkeit zerlegt, beziehungsweise einfach unvollständig dargestellt. Am Spieler liegt es nun selbst den Pixel-Pinsel in die Hand zu nehmen, um den bunten Bildchen ihren Glanz zu verleihen.

Sicher wäre es auch möglich gewesen, die Bilder einfach selbst nach eigenem Gusto zu pixeln, doch Tappingo wäre kein strategisches Puzzle-Spiel, wenn da nicht noch eine kreative Spielmechanik dahinter stecken würde. Auf dem Touchscreen findet sich eine Kopie des zu pixelnden Bildes und mehrere Pixel sind mit Zahlen versehen. Berührt man diese Kästchen und zieht diese in die gewünschte Richtung, zieht man mit der Farbe des gewählten Pixel eine Linie, die erst zum Stoppen kommt, wenn diese auf ein anderes Kästchen trifft.

Die Zahlen auf den Kästchen zeigen dabei die richtige Länge des Pixel-Strichs an und müssen auch so eingehalten werden, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten. Die richtige Reihenfolge spielt also hier eine große Rolle. Das Gameplay strengt in 104 Level das Köpfchen und die logische Auffassungsgabe mal mehr, mal weniger stark an. Einen falschen Zug kann man jedoch jederzeit wieder rückgängig machen, sodass man sich quasi alle Zeit der Welt lassen kann, um die Aufgabe zu bewältigen.

Die am oberen Bildschirmrand eingeblendete Zeit dient nur dazu, sich später selbst zu unterbieten, denn auch nachdem diese nach einer Stunde Spielzeit zum Stillstand kommt, lässt sich das Level noch in Ruhe beenden. Oftmals findet man sich wieder einfach nur auf die Zahlenkombinationen zu achten, als auf das eigentliche Ergebnis im oberen Bildschirm. Das Pixel-Bild ohne Zahlen hilft einem allerdings auch nur selten zur Lösung des Kunstwerks, hat man doch recht oft erst kurz vor Schluss eine Ahnung, wie das Endbild aussehen soll. Das braucht man aber auch nicht wirklich in Tappingo.

Eine Ode an den Gameboy

Schnell findet man sich dabei wieder, wie man ein Level nach dem anderen in Angriff nimmt und die immer komplexer werdenden Zahlenpuzzle löst. Tappingo entfaltet hier sein äußerst hohes Suchtpotential, sodass man recht schnell durch die vorgegebenen 104 Level kommt und das ganze bis zuletzt nicht bereut.

Hat man jedoch alle Pixel-Bilder freigeschaltet, verliert Tappingo ein wenig seines Charmes. Man kann sich zwar weiterhin an die Puzzle wagen, um seine Zeit noch einmal zu unterbieten, aber ein Belohnungssystem dafür hätte durchaus mehr Ansporn gebracht.

Nichtsdestotrotz bietet Tappingo 104 Puzzle mit immer komplexer werdenden Pixel-Art-Bildern. Die Palette reicht da von einfachem Obst bis hin zu detaillierten Tierbildern oder auch ein Gameboy oder SNES-Gamepad. Grafisch beschränkt sich das Spiel somit auf das Wesentliche. Die Pixel stehen im Vordergrund und mehr gibt es auch nicht zu sehen.

Auch musikalisch geht Tappingo einen ähnlich spartanischen Weg. Drei, vier Stücke, die sich immer bunt wiederholen untermalen das strategische Puzzeln. Wenig Abwechslung in diesem Sektor, aber das braucht es auch nicht. Die Stücke unterstreichen das Gameplay sehr gut und werden mit der Zeit sogar zu Ohrwürmern. Tappingo zeigt so, dass auch Minimalismus ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis erzielen kann.

Das Pixeln ist des Spielers Lust

Viel hat Tappingo nicht zu bieten. In 104 Level kombiniert man Pixel-Striche und beachtet Zahlenkombinationen. Doch das kann durchaus, wenn auch nur sehr kurzweilig, überzeugen. Für zwischendurch definitiv etwas, womit man sich sehr gut die Zeit vertreiben kann. Die Level und Pixel-Kunstwerke nehmen an Komplexität und Detail zu und fordern mehr und mehr die logische Auffassungsgabe des Spielers.

Ein hoher Suchtfaktor stellt sich ebenfalls nach ein paar gepixelten Bildern ein. Mit minimalistischer Optik und kleiner musikalischen Auswahl überzeugt Tappingo dennoch mit seinem simplen Spielprinzip. Zum Schluss hätte man sich allerdings mehr gewünscht. Mehr Level, Belohnungen oder auch ein weiterer Spielmodus wären hier wünschenswert gewesen.

In den fortgeschrittenen Level fällt zudem noch auf, dass Besitzer eines Nintendo 3DS in Standardgröße ein wenig im Nachteil sind, wegen des kleineren Touchpads. Ein Nintendo 3DS XL ist hier auf jeden Fall vorteilhafter, denn mitunter verdrückt man sich schnell bei den kleinen Zahlenkästchen.

Was bleibt ist ein durchaus spielenswerter Download-Titel der seine 2,99 Euro mehr als Wert ist. Tappingo überzeugt mit seinem Gameplay und dem unschlagbaren Preis. Genau solche Titel erwartet man, wenn es Download Only heißt. Empfehlung!

Gameplay: Strategisches Puzzeln in 104 Level. Logik und ein guter Überblick sind gefragt. Fesselndes Spielprinzip und die Möglichkeit sich selbst zeitlich zu unterbieten. Letztendlich leider zu wenige Level. Weitere Spielmodi oder Belohnungen wären wünschenswert gewesen.

Grafik: Pixel über Pixel!

Sound: Eine Handvoll Stücke untermalen das minimalistische Konzept sehr gut.

Sonstiges: Download-Only-Titel, der das auch mehr als rechtfertigt. Unschlagbarer Preis mit 2,99 Euro.

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