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Im Test! Mario & Luigi: Dream Team Bros.

Nintendo höchstpersönlich hat das aktuelle Jahr zum Jahr von Luigi erklärt und deshalb durften wir Marios schlacksigen Bruder innerhalb der letzten Monate auf diversen Abenteuern begleiten. In Luigi’s Mansion 2 hat sich der bekennende Grün-Liebhaber in spukende Herrenhäuser begeben und in New Super Luigi U war er zur Abwechslung mal der Star in seinem eigenen Jump’n’Run.

Seit einigen Tagen ist nun der mittlerweile vierte Teil der Mario & Luigi-Reihe, Mario & Luigi: Dream Team Bros., erhältlich und auch in diesem RPG nimmt Luigi diesmal eine ganz entscheidende Rolle ein. Welche genau das ist und wie der Titel abschneidet, lest ihr in unserem Test!

Auf ins Land der Träume

Dream Team Bros. beginnt damit, dass Prinzessin Peach aus dem Pilzkönigreich einen Brief von Professor Schlafmehr erhält. Dieser ist nicht nur Experte auf dem Gebiet der Traumforschung, sondern auch der Verwalter über die Insel La Dormita. Vom Gedanken an Sonne, Strand und Meer ganz entzückt, nimmt Prinzessin Peach die Einladung an und bricht sofort mit einigen ihrer wichtigsten Vertrauten, darunter natürlich auch die beiden Klempner-Brüder, nach La Dormita auf.

Dort angekommen lasst ihr euch erst mal im Kissenschloss nieder. Beim Erkunden der Ruinen eurer neuen Unterkunft entdeckt ihr dabei ein steinernes Kissen. Zum Glück habt ihr wieder Glitzerstern, einen kleinen, gelben Sidekick, der bereits aus den Vorgängern bekannt ist, an eurer Seite und so findet ihr heraus, dass Luigi über dieses Kissen die Traumwelt betreten kann. In der Traumwelt stoßt ihr dabei auf einen Kristall, in dem Prinz Traumbert eingeschlossen ist. Nach seiner Befreiung erfahrt ihr, dass La Dormita einst das Zuhause der Kisse war, diese aber durch den bösen Antasma in Kristalle eingesperrt wurden. Auch Antasma, der dabei in den Traumtiefen eingesperrt wurde, gelingt die Flucht in die Wachwelt und er schafft es sogar, die Prinzessin zu entführen.

Mario und Luigi gelingt es zwar, Peach zu retten, doch Antasma hat längst andere Ziele, er möchte den Traumstein, ein uraltes Relikt, welches angeblich alle Wünsche erfüllen kann. Unterstützt wird er dabei – wie könnte es anders sein – von Bowser. Es beginnt ein Kampf um den Traumstein und um das Wohl von ganz La Dormita.

Ein wahrer Held schläft nicht

Schon nach den ersten Sekunden stellt man als Serien-Neuling fest, dass man es hier mit einem waschechten Rollenspiel im Mario-Universum zu tun hat. Nach eurer Ankunft auf La Dormita werdet ihr von einer großen Spielwelt mit unzähligen ansprechbaren NPCs begrüßt. Hat man sich erstmal an die ungewöhnlich umfangreichen Texte von Prinzessin Peach und den anderen gewöhnt, fällt auf, dass der Titel viele Jump’n’Run-Elemente enthält.

Mario und Luigi begeben sich erneut in ein Rollenspiel-Abenteuer

Die reale Welt von La Dormita, genannt Wachwelt, ist nicht einfach flach, sondern besitzt viele Plattformen und Erhöhungen, die von den beiden Brüdern natürlich erklimmt werden möchten. Im Spiel steuert ihr die meiste Zeit beide Charaktere zur selben Zeit, die beiden Brüder sind wahrlich unzertrennlich. Trotz dieser Tatsache sind beide Spielfiguren relativ eigenständig und können dank des A- und des B-Knopfs unabhängig gesteuert werden. Mario wird immer mit dem A-Knopf gesteuert, während Luigi seine Aktionen mit dem B-Knopf ausführt. Diese „Regel“ gilt aber nicht nur für Blöcke, sondern für alle Bereiche des Spiels. Sobald ihr gegen einen Block springt, erhaltet ihr Münzen, welche ihr in Geschäften in Items und Ausrüstung investieren könnt oder ihr erhaltet direkt nützliche Items für den Kampf.

Wie es sich für ein Rollenspiel gehört, gibt es auch in Dream Team Bros. einige Geheimnisse und Ecken, die man nicht sofort erreicht. Sei es nun eine zu hoch gelegene Plattform oder ein Hindernis, welches ihr nicht überwinden könnt. Doch keine Angst, mit der Zeit werden auch diese Orte zugänglich. Möglich machen es die Teamfähigkeiten, die ihr an verschiedenen Stellen im Spiel erlernt. Habt ihr zum Beispiel den Hammer freigeschaltet, kann Luigi Mario damit einen beherzten Schlag verpassen und so ins Erdreich schicken. Von dort aus kann Mario auch die massivsten Hindernisse umgehen und anschließend durch drücken des A-Knopfs wieder auftauchen. Führt ihr diese Aktion auf einem festen Untergrund aus, wird Mario nicht in den Boden gerammt, sondern nur auf eine kompaktere Größe gestaucht, wodurch er selbst engste Lücken passieren kann. Diese Hammerfähigkeiten sind nur ein Beispiel für die hilfreichen Teamfähigkeiten, die ihr im Spiel erlernt.

La Dormita bietet den Touristen mit seinen vielen verschiedenen Gebieten ein traumhaftes Angebot an Sehenswürdigkeiten. Wer etwas über die Kultur der Insel erfahren möchte, kann in Nickerwüste gehen, wer auf der Suche nach etwas mehr Leben ist, geht in die Stadt Pennemünde. Doch egal wo ihr seid, überall stoßt ihr auf versteinerte Kissen, welche genau wie Prinz Traumbert zum Stamm der Kisse gehören und befreit werden möchten. Hierfür müsst ihr die Wachwelt verlassen und die Traumwelt betreten.

Traum und Realität

Das Ziehen am Bart öffnet ganz neue Wege

Dank seiner scheinbar chronischen Müdigkeit und einer günstigen Traumfrequenz, besitzt Luigi die Fähigkeit, ein Tor in die Traumwelt zu öffnen. Dies kann Mario ausnutzen, um die Kristalle, in welchen die Kisse eingesperrt sind, zu zerstören. Die Traumwelt unterscheidet sich dabei grundlegend von der Wachwelt, denn hier erwartet euch ein völlig anderes Gameplay. Anders als in der „realen“ Welt, wo ihr euch durch weitläufige Gebiete bewegt, erwarten euch hier klassische Jump’n’Run-Abschnitte, wie wir sie aus der Mario-Bros.-Serie kennen. Ziel der meisten Ausflüge in die Traumwelt ist, wie bereits erwähnt, den Kisse-Kristall zu zerstören. Die Zahl der Kristalle in einem Traumlevel kann dabei variieren.

Um den Kristall zu finden, müsst ihr euch allerdings erst mal einen Weg durch die zweidimensionalen Traumlevel bahnen, welche unterschiedlich komplex ausfallen. Da in der Traumwelt alles etwas anders ist, könnt ihr die Teamfähigkeiten aus der Wachwelt nicht nutzen. Statt Luigi begleitet euch Traum-Luigi(welcher angeblich schöner und stärker sein soll…), außerdem kommen hier die Luigisionsobjekte zum Einsatz. Ähnlich wie bei den Teamfähigkeiten schaltet ihr im Verlauf des Spiels eine Vielzahl davon frei. Durch drücken der R-Taste verschmilzt Traum-Luigi dabei mit der Umgebung der Traumwelt und hilft dadurch Mario beim Meistern von Hindernissen.

Um jedoch die Luigisionsobjekte zu nutzen, müsst ihr den schlafenden Luigi in der Wachwelt über den Touchscreen etwas ärgern. In einem Traumabschnitt kann sich Traum-Luigi zum Beispiel zu einem Baum verwandeln, wodurch sein Bart zu Ästen wird. Zieht ihr nun am Bart des schlafenden Luigis in der Wachwelt, ziehen sich auch die Äste in der Traumwelt und Mario kann sie als Schleuder nutzen, um schwer erreichbare Plattformen zu erklimmen. Im späteren Spiel wird euch eine ganze Armee von Traum-Luigis dabei helfen, Steinblöcke aus dem Weg zu räumen oder über gefährliche Abgründe zu schweben.

Kämpfe – mit oder ohne Luigi

Neben dem Erkunden der Wachwelt und Traumwelt spielen auch Kämpfe in Mario & Luigi: Dream Team Bros. natürlich eine große Rolle. Wer denkt, dass spätestens hier die Mission „Mario-RPG“ scheitert, den können wir beruhigen, denn das Spiel bietet ein wirklich sehr gutes Kampfsystem. Auch hier muss man zunächst erwähnen, dass sich die Kämpfe in der Wach- und Traumwelt stark unterscheiden, deshalb fangen wir zunächst mit der grundlegenden Mechanik an.

In der Traumwelt ist Traum-Luigi ein Teil von Mario

Das Kampfsystem von Dream Team Bros. ist rundenbasiert, die Figur, es kann auch der Gegner sein, mit dem höchsten Geschwindigkeitswert beginnt. Euch selbst stehen verschiedene Befehle zur Auswahl. Ihr könnt den Gegner entweder durch einen Hammerschlag oder gezielten Sprung angreifen, oder Items nutzen. Beim Angreifen habt ihr die Möglichkeit, eurem Feind durch perfektes Timing zusätzlichen Schaden zuzufügen. Wie überall im Spiel wird Mario mit dem A-Knopf und Luigi mit dem B-Knopf gesteuert.

Sollte euer Gegner an der Reihe sein, könnt ihr seiner Attacke häufig ausweichen oder sie sogar kontern. Hierfür müsst ihr je nach Gegner und Attacke einen gut geplanten Sprung oder Hammerschlag ausführen. Das Tolle am Kampfsystem ist, dass jeder Gegner einzigartig ist und mehrere verschiedene Angriffe besitzt. Einige Gegner verbünden sich sogar, wodurch ein völlig neues Angriffsmuster entsteht. Für Neulinge ist es zunächst vielleicht ungewohnt, aber mit der Zeit erkennt man das Verhalten von einzelnen Gegnern und kann Kämpfe dank gezieltem Ausweichen und Kontern auch ganz ohne Schaden überstehen. Das Kampfsystem wird dadurch sehr interaktiv, man könnte es mit den älteren Teilen der Paper-Mario-Reihe vergleichen. Da die Gegner schon außerhalb des Kampfes sichtbar sind, solltet ihr vor dem Kampf auf sie springen oder ihnen einen Hammerschlag verpassen. Dadurch könnt ihr den Kampf direkt mit einem Präventivschlag starten.

Zusätzlich zu diesen normalen Angriffen gibt es die Brüder- bzw. Traumattacken, die Brüderpunkte (BP) verbrauchen. Um diese Attacken überhaupt erst erlernen zu können, müsst ihr Fragmente in der Wach- bzw. Traumwelt sammeln. Sammelt ihr in der Wachwelt zehn Fragmente, erhaltet ihr eine neue Brüderattacke, wenn ihr zehn Fragmente in der Traumwelt sammelt, erlernt ihr eine neue Traumattacke. Die Attacken, besonders die Traumattacken, können großen Schaden anrichten und nutzen teilweise sogar den Gyro-Sensor eures 3DS. Perfektes Timing wird auch hier wieder belohnt.

Schon relativ früh im Spiel könnt ihr außerdem die sogenannten Orden erwerben, die den Kämpfen zusätzliche Würze verleihen. Hierbei werden Mario und Luigi mit jeweils einem Orden ausgerüstet, die ihr während der Kämpfe auf dem Touchscreen in Form eines Balkens sehen könnt. Mit jeder ausgeführten Attacke füllt sich dieser Balken, wodurch die Orden näher zusammenrücken. Sobald sich die beiden Orden berühren, bekommt ihr eine Fähigkeit. Diese ist abhängig von der Ordenkombination und kann nun jederzeit eingesetzt werden. Im Spiel werdet ihr einige Orden kaufen können, durch deren Kombination eine Vielzahl von Effekten entsteht. Einige davon heilen, andere können eurem Feind Schaden zufügen und sind somit sehr hilfreich im Kampf gegen härtere Gegner.

Das Kampfsystem in der Traumwelt fällt wie alles etwas anders aus. Sobald ihr hier einen Kampf startet „verschmilzt“ Traum-Luigi mit Mario, ihr seht also nur Mario. Dadurch steigt die Gesamtzahl seiner KP. Führt ihr nun einen Angriff aus, erscheint Traum-Luigi wieder und führt zusätzlichen Schaden aus. Bei Sprungangriffen regnet es nach Marios Angriff Traum-Luigis, genauso wie bei Hammerschlägen, die in der Traumwelt immer alle Gegner treffen.

Beim Riesenkampf wird der 3DS wie ein Buch gehalten.

Eine weitere Besonderheit sind die Riesenkämpfe, die allerdings nur sehr selten vorkommen. Hierbei wird Traum-Luigi zum Riesen, weshalb der 3DS wie ein Buch gehalten werden muss. Alle Aktionen funktionieren ähnlich wie im normalen Kampf, werden nun aber durch den Touchscreen ausgeführt. Die Kämpfe sind vollkommen dreidimensional gestaltet, außerdem wird die Energie in Form eines Balkens dargestellt.

Erfolgreiche Kämpfe werden selbstverständlich mit Erfahrungspunkten belohnt, die zum Levelanstieg führen. Das Levelsystem von Team Dream Bros. bietet dem Spieler einige Freiheiten. Sobald ihr einen Level aufsteigt, werden zunächst einmal Punkte auf die einzelnen Statuswerte verteilt. Anschließend könnt ihr einen Statuswert zusätzlich verbessern. Hierbei läuft eine Art Roulette, welches ihr betätigen müsst. Das Ergebnis wird dem gewählten Statuswert zugefügt. Ihr könnt aber auch Bohnen essen, die ihr im Erdreich findet. Dadurch lässt sich ein bestimmter Statuswert geringfügig verbessern. Auf bestimmten Leveln steigt ihr außerdem einen Rang höher und könnt euch einen „Effekt“ aussuchen. Hierzu gehören zum Beispiel dauerhaft mehr Erfahrungspunkte für besiegte Gegner oder ein dauerhaft verringerter Schaden durch gegnerische Attacken. Das Angebot an Effekt ist groß und sobald ihr einmal den einen ausgewählt habt, könnt ihr ihn nicht mehr ändern. Ihr solltet also genau überlegen, welchen Effekt ihr haben möchtet.

Traumhaftschön?

In puncto Gameplay überzeugt der Titel, doch wie sieht es in Sachen Optik und Sound aus? Man muss sagen, dass Dream Team Bros. der Optik der Vorgänger treu bleibt. Es wird längst nicht alles aus dem 3DS rausgeholt, aber verglichen mit den DS-Vorgängern sieht natürlich alles viel klarer aus. Trotz fehlender Bombast-Grafik wirken die Figuren sehr lebhaft und es wirkt fast schon niedlich, wenn Mario und Luigi miteinander „schnattern“ und dabei wild gestikulieren(das Spiel bietet einen genialen Humor!). Wie bereits oben erwähnt, sind die Traumlevel zweidimensional gestaltet, was einen schönen Kontrast zur Wachwelt bietet.

Der Sound ist immer passend zur Situation und der Umgebung gewählt. Im Einkaufsbereich von Pennemünde erwartet den Spieler freundlichere Musik, als im Kampf gegen Endgegner. In den Traumleveln haben einige Stücke fast schon einen hypnotisierenden Klang.

Fazit

Abschließend muss man sich natürlich fragen, ob Mario & Luigi: Dream Team Bros. ein gutes Rollenspiel geworden ist. Diese Frage können wir an dieser Stelle eindeutig mit „Ja“ beantworten, denn der Titel erlaubt sich keine größeren Fehltritte. Man muss kein Mario-Fan sein, um an der Geschichte Gefallen zu finden. Zwar wird Peach mal wieder entführt und Bowser will erneut die Herrschaft an sich reißen, allerdings steht all dies nicht unbedingt im Mittelpunkt der Geschichte. Hinzu kommt, dass der Titel eine Vielzahl an tollen Schauplätzen bietet und einen großartigen Humor besitzt.

Die Mischung aus RPG und Jump’n’Run funktioniert perfekt und bietet eine tolle Abwechslung zu den damit verglichen fast schon „starren“ Genre-Vertretern. Die interaktiven Kämpfe bilden das Herzstück des Titels und machen auch nach vielen Stunden noch Spaß. Wer denkt, hier erwartet ihn oder sie ein Kinder-RPG, der irrt sich. An einigen Bossgegnern werden sich auch Rollenspielkenner die Zähne ausbeißen. Interessant ist auch die Abwechslung, die das unterschiedliche Gameplay in Traum- und Wachwelt bietet. Grafisch gibt es definitiv bessere 3DS-Titel, doch die schöne aber dezente Optik verleiht dem Titel einen ganz besonderen Charme.

 

Story: Mario und Luigi retten La Dormita vor dem Untergang und befreien dabei die Ureinwohner der Insel. Standard-Bösewicht Bowser kommt zwar vor, steht aber nicht im Mittelpunkt. 35-40 Stunden Spielspaß.

Grafik: Die Serie bleibt sich optisch treu und holt dabei längst nicht alles aus dem 3DS raus. Trotzdem überzeugt Dream Team Bros. mit einer schönen Optik und einem guten 3D-Effekt.

Gameplay: Rollenspiel mit rundenbasiertem Kampfsystem und clever genutzten Jump’n’Run-Elementen. Die Kämpfe sind sehr interaktiv gestaltet und bieten eine Menge Action. Unterschiedliches Gameplay in Traum- und Wachwelt bietet Abwechslung und nutzt fast alle Funktionen des 3DS.

Sound: Stets stimmige Geräuschkulisse. Während ihr beim Erkunden von La Dormita meist auf eher ruhige Melodien trefft, hört man in Kämpfen flottere Klänge. In der Traumwelt gibt es „hypnotisierende“ Stücke zu hören. Außer kürzeren Ausrufen keine Sprachausgabe.

getestet von zwiebelritter 

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