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Final Fantasy XV: Extended-Interview mit Tetsuya Nomura

Das nächste Final Fantasy ist recht anspruchsvoll. In einem ausführlichen Interview mit der Famitsu sprach Director Tetsuya Nomura über seine Gameplay-Philosophien und seine Visionen zu Final Fantasy XV, ging aber auch noch einmal ein wenig näher auf Details ein, über die man bereits zur E3 sprach. Es handelt sich um die Extended-Variante des Interviews aus der Printausgabe, das die Famitsu vor Tagen schon online publiziert hat. Der ein oder andere Punkt, der angeschnitten wird, wird euch deshalb schon bekannt vorkommen.

Final Fantasy Versus XIII wurde 2006 angekündigt. Schon ein bis zwei Jahre nach der Ankündigung gab es bekanntlich intern Diskussionen darüber, den Titel umzubenennen. Natürlich gab es auch eine Chance, dass der Titel so bleibt, wie angekündigt – die entgültige Entscheidung fiel erst nach der Umbenennung von Final Fantasy Agito XIII zu Final Fantasy Type-0 im Jahre 2011.

Die aktuelle Enthüllung sollte zur Vorstellung der Next-Generation erfolgen. Dies war aber gar keine Entscheidung von Nomura, sondern eine von einer komplett anderen Abteilung. Auf die Next-Gen sattelte man aber ebenfalls schon vor etwa zwei Jahren um – zu dieser Zeit wurde entschieden, dass man die nächste Generation anstrebt, anstatt die existierende PS3-Version des Spiels weiter zu verfolgen.

Es gab sogar einen Plan, Final Fantasy XV bereits im letzten Jahr anzukündigen„, erklärt Nomura. Aus verschiedenen Gründen musste dies aber verschoben werden, unter anderem wegen der Lebensspanne der aktuellen Generationen, die sich zu einem Problem entwickelte.

Da man bezüglich des Spiels schon immer überaus ehrgeizig war, gab es viel, was das Team auf der aktuellen Generation machen wollte, aber einfach nicht konnte. Es gab viele Härten, die man durch praktisches Probieren lösen musste und deshalb verlegte man Final Fantasy Versus XIII auf ein System mit besseren Spezifikationen.

Was das Team konkret realisieren wollte? Es ging vor allem um die visuelle Qualität. Nomura möchte das Spiel so makellos machen, wie es geht und dadurch ist sehr viel Power notwendig. Dinge wie Charakterdaten, eine riesige Karte und viele Gegner-Typen müssen in den Speicher geladen werden und daher mussten sie die „Rosinen herauspicken“.

Auch, weshalb Final Fantasy XV ein Action-RPG geworden ist, wird noch einmal ausgeführt. Es gab schon immer den Wunsch, dies im Final Fantasy Universum zu verwirklichen, wie es scheint. Die Idee ist, dass sich die Kontrolle auf Noctis konzentriert und das User Interface minimalistisch bleibt. Jedoch hat das Team nicht vergessen, dass dies ein Final Fantasy Titel ist.

Um als Final Fantasy „durchzugehen“, muss es beim Kampf um Partymitglieder und Zahlen gehen. Das bedeutet, das Zahlen beides darstellen, Schaden und HP; der Spieler frei zwischen den drei Partymitgliedern hin und her wechseln kann, es viele Kettenaktionen gibt und das selbst Charaktere außerhalb der aktiven Party eine Art Rolle haben. Es ist dank des Gameplay-Trailers zudem klar, dass Noctis die Fähigkeit besitzt, sich zu hohen Stellen der Karte zu warpen und dass die Umgebung zerstörbar ist.

Final Fantasy XV wird mit DirectX11 als Basis entwickelt und dann auf verschiedene Hardware portiert, wie wir bereits wissen. Da die Basis mit DirectX11 entwickelt wird, ist sich Nomura nicht sicher, wie nah die Spezifikationen mit der eigentlichen Hardware übereinstimmen. Er kann nicht sagen, ob es Unterschiede zwischen den beiden Plattformen geben wird.

Auch die Lumious Engine wird in Final Fantasy XV bekanntlich teilweise genutzt. Luminous Studio konzentriert sich dabei auf folgende Teile des Spiels: Kameraplazierung, der Fluss der Szenen und natürlich die vorgerenderten Filme. Das Ziel ist es, die Echtzeitsequenzen so aussehen zu lassen, wie die vorgerenderten Filme. Dabei nutzt man Techniken wie jene von der Tech-Demo „Agni’s Philosophy“. Visual Works entwickelt die vorgerenderten Filme, welche dann in Echtzeit von Luminous Studio portiert werden – diese Technik nennt sich „Look Development“.

Bezüglich des E3-Trailers sollte man anmerken, dass Noctis zu diesem Zeitpunkt schon recht weit entwickelt ist – er kann mehrere Waffen gleichzeitig kontrollieren und sich frei warpen. Das Spiel beginnt natürlich nicht mit solch einem Luxus. Am Anfang möchte man die einfachen, aber schnellen Actionbewegungen der Kingdom Hearts Serie imitieren. Zur Zeit bespricht das Team hardwarespezifische Kontrollmechanismen.

Partymitglieder unterstützen den Spieler mit Angriffen – wie man im Trailer sehen kann. Es finden auch situationsabhängige Moves statt. So springt zum Beispiel Gladiolus ein, um Noctis zu beschützen oder Prompto warpt sich vor ihn, um einen Gegner anzugreifen. Charaktere haben die Möglichkeit, sich frei zu bewegen, nicht nur auf der Karte, sondern auch in den Kämpfen. Auf größere Gegner kann man klettern und dort die Bereiche des Körpers angreifen.

Leviathan ist ein Bosskampf und er erschafft während des Kampfes einen Taifun. Der Spieler muss durch die einzelnen, zerstörten Gebäude springen, um zu kämpfen. Nicht nur Leviathan, sondern auch andere Bosskämpfe bieten große Situationen wie diese. Beim Kampfsystem liegt ein Schwerpunkt bei der Geschwindigkeit und obwohl sich der Spieler um die Bewegung kümmert, haben diejenigen, die es sich anschauen, eventuell keine Ahnung davon, was passiert.

Motion Capturing war schwer, erklärt Nomura weiter. Das Nutzen von realen Leuten, um Animationen aufzunehmen kann einfach sein, aber auch Probleme bereiten. Nomura betont, dass es eine Balance zwischen dem Realismus und dem Spiel geben muss.

Auch in diesem Interview erklärt Nomura noch einmal, dass die letzte Zeile im E3-Trailer nicht zur Story des Spiels gehört (“The legend meets its match. But… the world is ever changing. For the fifteenth coming“). Man habe diese Zeilen nur als “Gag” für den Namenswechsel eingefügt. Final Fantasy XV wird als Ganzes zum Höhepunkt führen, die Story kann jedoch weitergehen. Nomura erklärt schon zuvor, dass die Geschichte in Final Fantasy XV nur „Teil eines Größeren“ sein könnte. Das Ziel ist ein „nie zuvor gesehenes Epos“ – von Anfang an sei Final Fantasy XV als eine Geschichte entworfen worden, die weitergehen kann.

Unglücklicherweise war Nomura nicht in der Lage, etwas dazu zu sagen, wie weit die Entwicklung fortgeschritten ist, geschweige denn zum Releasetermin. Er bittet die Fans, sich bezüglich diesen Informationen noch zu gedulden. Sie werden in Zukunft bekanntgegeben.

„Es tut mit sehr Leid, dass ihr solch eine lange Zeit warten musstet. Ich hoffe, dass die Präsentation dieses Mal eure Erwartungen erfüllt hat. Von hier an wird die Qualität viel besser. Ich möchte große Events wie dieses nutzen und neue Informationen zu jedem zukünftigen großen Event wie der Tokyo Game Show veröffentlichen, freut euch daher bitte von nun an auf die Evolution von Final Fantasy XV.

Einige haben gesagt, dass die japanischen Entwicklungen in dieser Generation in Übersee zu kurz kamen. Ich möchte, dass dies in der nächsten Generation nicht der Fall ist. Ich möchte diesen Titel präsentieren.

via novacrystallis